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2119 - Der letzte Sturm

Titel: 2119 - Der letzte Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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faustgroßen Gegenstand, von dem eine schwache, aber merkliche Kraft ausging. Es war der Rohling aus den Gebeinen eines Titanen, den Kapitän Shirka ihm geschenkt hatte.
    Also war Quintatha kein Traum gewesen, sondern real. All seine Erlebnisse dort waren auf unbegreifliche Weise wirklich geschehen: seine Rettung, seine Schule, die Kämpfe mit Mitschülern, die Jagd auf die Meerestitanen, das raue Leben an Bord der SIRIOS, die endgültige Jagd auf den Großen Grauen ...
    Der junge Arkonide drehte sich und stemmte sich in die Höhe. Alle Glieder taten ihm weh, als ob er diesen Körper seit langem nicht gebraucht hätte - was in gewisser Weise ja auch stimmte.
    Aber er kam auf die Beine, schwankend zunächst, dann sicherer. Er taumelte auf Tess und Ailey zu und hängte sich von hinten an seine Lebensgefährtin. Tess drehte sich zu ihm um, dann zeigte sie nach unten.
    Benjameen sah ihr über die Schulter und blickte in ein riesiges Gesicht mitten im Tal, im Becken des einzigen Gebäudekomplexes. Das Gesicht! Jenes, das er im Zerotraum gesehen hatte und das ihn hierher geführt hatte. Aber noch während er hinsah, fiel es in sich zusammen. Die schwarzweißen Muster wurden zu Grau, und in dieser grauen Gallertmasse breitete sich eine Art Brand aus, der sich immer weiter fraß.
    Ein Brand - eine Wunde!
    Benjameen da Jacinta sah in Tess' Gesicht und ihre stumme Frage. Er nickte. Zu Worten war er noch nicht fähig. Er ahnte, dass er gerade Zeuge von etwas gewesen war, was sich schon Minuten in der Vergangenheit abgespielt hatte. Die pararealen Ströme auf Sikma verzerrten sogar die Zeit.
    Und jetzt wucherte der Brand in der grauen Zellmasse, unkontrollierbar, unaufhaltsam. Benjameen hörte den gellenden Schmerzensschrei des Gallertwesens, und plötzlich wusste er, worum es sich bei diesem Wesen handelte.
    „Ben", hörte er die Stimme von Tess. Seine Freundin packte seine linke Hand. Mit der rechten, in der er den Rohling hielt, verstaute er das Stück rasch in einer der Taschen seines Schutzanzugs. „Ben - Gott sei Dank, du bist wieder bei Bewusstsein. Aber was siehst du? Ich erkenne es an deinem Blick. Was ist es, Benjameen?"
    „Flucht!", sagte der Zeroträumer. „Wir müssen hier schnellstens weg, ich erkläre euch alles später!
    Was ist mit Eshmatay Amgen?"
    „Er ist tot", sagte Ailey.
    „Unsinn!", widersprach Tess. „Er lebt. Brauchen wir ihn, Ben?"
    „Um Sikma zu verlassen und über das Bittermeer nach Kaza zurückzukommen, ja. Ich hatte auf unserer Herfahrt nicht mehr zu tun, als uns den Strömungen anzuvertrauen, die hierher führten. Darüber hinaus zog das Gesicht mich an. Wenn wir umkehren, können wir auf Eshmatay Amgen nicht verzichten. Ich kann ihm die Strömungen vorhersagen, aber fliegen muss er die RIGO."
    „Welche Gefahr droht uns, Ben?"
    „Alle Gefahr! Rishtyn-Jaffami stirbt!"
    „Wer ist Rishtyn-Jaffami, Ben?", wollte Tess wissen.
    „Das dort unten!" Er zeigte auf das gigantische Becken. „Jedenfalls in dieser Realität! In der anderen ist es ... Aber diese Geschichte muss warten. Wir müssen schnell hier weg, bevor sich die Wirklichkeiten verschieben und die Valenter Jagd auf uns machen!"
    Tess verstand nichts von dem, was er sagte. Aber sie ging zu Eshmatay Amgen hinüber und sprach in sein flaches Ohr: „Kapitän, wenn du mich hören kannst, dann komm zu dir. Ich weiß, dass du dich für tot hältst, aber noch ist Leben in dir. Ich will dich nicht daran hindern zu sterben. Aber solange du lebst, hilf uns! Ohne dich schaffen wir die Rückkehr nicht!"
    Eshmatay Amgen öffnete ein Auge und sah sie an. Dann schloss er es wieder.
    „Verdammt!", fluchte Tess.
     
    *
     
    Eshmatay Amgen verstand, dass die Xiritten seine Hilfe suchten. Wenn er noch gelebt hätte, wäre er aufgestanden und hätte versucht, die RIGO von dem Gipfel zu heben, auf dem sie gestrandet war, und mit ihr umzukehren, zurück nach Kaza.
    Aber er war tot. Was an ihm noch lebte, war ein winziger Rest Leben auf Sparflamme - bereit, jeden Moment ins Reich Anguelas überzuwechseln.
    Aber warum dauerte es so lange?
    Es muss einen Sinn haben, dachte er. Anguela will, dass ich hier noch etwas tue. Nur so kann es sein.
    Der Gedanke drang trag durch sein schläfriges Gehirn. Bekannte Stimmen mischten sich hinein.
    Ailey, Tess, Ben - sie alle redeten auf ihn ein. Er öffnete ein Auge und sah sie, alle drei. Im Hintergrund stand der kleine Vierbeiner und nahm sich gerade das vorletzte Stück Sumbai vom Kartentisch.
    Sie wollten, dass er

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