212 - Das Skelett (German Edition)
ebensolchen Monster mutiert. Ich war umsessen, seine negative Beeinflussung veränderte mein Leben gänzlich.
E ine wirklich plausible Erklärung für alles, was ich unschuldigen jungen Frauen in den letzten Monaten angetan habe, kann ich auch nicht liefern. Kein normaler Mensch wird es verstehen.
Mein Handeln und Tun ist mit nichts zu rechtfertigen, aber ich habe es getan. Nicht im Wahn, man hätte bei mir sicherlich keine Geisteskrankheit diagnostiziert. Die Angst zu versagen, arm zu sein und der Verzicht auf Luxus und Statussymbole, eigentlich nur meine unbändige Habgier hat mich angetrieben - Entsetzliches zu tun. Danach hat mich eine unnatürliche Angst vor Gewalt und Schmerzen, die kaum mit Worten zu fassen ist, immer begleitet. Eine unbekannte Zerrissenheit hat mich in den Suizid geführt. Ich habe zwei junge Frauen und zwei Männer eigenhändig getötet. Wahrscheinlich stempeln Sie mich letztlich als perfiden Mörder ab, wie meine Frau, meine Familie und Freunde, die Polizei und alle Medien es sicherlich bald tun werden. Es ist, wie es ist!
D en Kampf gegen meinen ureigenen Dämon habe ich verloren. Von mir bleibt nicht viel Gutes übrig, außer unendlich viel Schmerz und Leid. Meine Geschichte ist die eines Arztes, der immer nur Gutes in die Welt tragen wollte.
Ich bin nicht mehr in der Lage zu handeln, dachte, ich würde es beenden können, aber ich kann es nicht. Mein Kopf ist leer, ich bin am Ende und muss „ihn“ aus meinem Kopf herausbekommen. Das gelingt nur, wenn ich mich selbst töte!
Lesen Sie mein e beängstigende Geschichte und bringen Sie sie als Buch heraus, vielleicht wird es ein viel gelesenes.
Die Menschen lieben doch geradezu solch schicksal shaften Grausamkeiten – solange es nicht wahr wird und sie oder ihre Liebsten nicht selbst betroffen sind.
Was mit dem Erlös daraus geschehen soll, ist in meinem Testament genau festgelegt.
Der Dreihorn-Verlag erhält die alleinigen Veröffentlichungsrechte, auch das habe ich vor meinem Tod noch verfügt. Vorausgesetzt, ihr Verlag findet einen Weg, diesen Thriller zu veröffentlichen. Die Polizei, irgendein anderes Staatsorgan oder gar eine dunkle Macht werden es vielleicht zu verhindern versuchen. Sie werden dieses Manuskript sicherlich in Besitz nehmen wollen.
Es gibt nur dieses eine Exemplar, ich lege es vertrauensvoll in Ihre Hände.
Ich war wohl in allem, was ich tat, ziemlich gut. Oder hatte ich einfach nur Glück?
Oder einen guten Mentor, einen Meister der Verschleierung?
Ich weiß es nicht !
Kapitel 2
Wie alles begann.
Es war der vierte Jun i vor nicht einmal einem Jahr, der Beginn einer extrem dunklen Zeit in meinem Leben. Ein heißer Sommertag - im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein wahrgewo rdener Albtraum? Ja, Gott hat mir einen unbarmherzigen rechten Haken versetzt, das steht mal fest. Alles, wirklich alles, schien mir aus meinen besonderen Händen zu gleiten. Wie kann sich von einer Sekunde zur anderen alles ändern? Das geht sehr wohl – nein, ich war selber schuld. Wenn ich nicht so borniert gewesen wäre, hätte ich es bemerkt und frühzeitig gehandelt.
Ich dachte in meiner Selbstherrlichkeit doch wirklich, ich wäre unantastbar.
E ine abgedroschene Phrase – ein Gott, allmächtig in strahlendem Weiß.
Am frühen Morgen jene s Tages weckte ein heftiges Klingeln an der Wohnungstür meine bezaubernde Frau Beate und mich aus unserem Schönheitsschlaf. In der alten Speicherstadt in HafenCity habe ich für meine Frau, der ich einfach keinen Wunsch abschlagen konnte, eine uralte Gewerbeimmobilie eines ehemaligen Kaffeerösters abgekauft. Trendy – ich konnte nicht anders. Allein der Umbau zu Wohnzwecken hat schon mehr als drei Millionen Euro verschlungen.
In dieser drei hundert Quadratmeter großen Loftwohnung verbrachten wir aber nur einige Tage im Monat. Wir pendelten immer zwischen unserer stattlichen Villa in Eimsbüttel, dem Ferienhaus auf Sylt und dem Apartment hin und her. Wir lieben das Wasser, von allen drei Immobilien können wir darauf schauen.
Ich nun nicht mehr …
Auslöser der nachfolgenden Aktion war - wie so oft, Neid und Missgunst. Ein junger Anästhesist, den ich nach einem fast fatalen Patzer kündigen musste, wollte sich rächen, dachte ich zumindest.
Mein schwächster Charakterzug ist wohl mein unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen. Verschlafen wirkend, aber lächelnd, öffnete ich die Haustür.
Eine kleine Horde Polizisten, ein netter Staatsanwalt – seiner Frau habe
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