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212 - Das Skelett (German Edition)

212 - Das Skelett (German Edition)

Titel: 212 - Das Skelett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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profunden Juristen, ich träumte schon von diversen Paragrafen. Dieser Betrag war hanebüchen, aber wie sollten wir das widerlegen?
    Meine Steuerstrategen und der Anwalt wollten sich wieder etwas einfallen lassen, es wäre ja nur eine Schätzungsbefug nis. Hahaha! Mein Anwalt war froh, dass sie noch keinen Haftbefehl ausgestellt hatten.
    A ufgrund meines Renommees und der nicht vorhandenen Verdunkelungsgefahr ließen sie es wohl. Sehr gnädig, danke dafür.
    Schon am nächsten Tag signalisierten die Beamten wenig Handlungsspielraum, es wäre zu eindeutig vorsätzlich! Sie wären von meiner Person dermaßen enttäuscht.
    Ich rief den Staatsanwalt an, weil ich dachte, er könnte etwas für mich tun. Hatte ich seine unattraktive Frau nicht ein wenig ansehnlicher gemacht? Er ließ mich abwimmeln.
    N och drei Tage, bis zum Urknall.
    Ich mobilisierte „Freunde“, führte Gespräche mit anderen Banken und einem früheren Investor der Klinik, der mir immer wohlgesonnen war.
    Nichts Positives ereignete sich so schnell, wie ich es gern gehabt hätte. Alle und jeder schien sich von mir abzuwenden.
    Ich war nicht mehr objektiv, mit ein wenig Gelassenheit wäre mir eine vernünftige Lösung eingefallen.
     
    Aber unter diesem extremen psychologischen Druck war vieles schon im Ansatz falsch. Solch eine Situation kannte ich ja nicht und hätte sie mir auch nicht im Entferntesten vorstellen können. War ich wirklich so tief gesunken? Endstation? Machtlos?
    Selbst meine geliebte Beate verhielt sich komisch, nur weil beim Tanken ihre blöden Kreditkarten nicht mehr akzeptiert wurden. Ich hatte nicht daran gedacht, Macht der Gewohnheit. Sie hatte schon seit Jahren keine größeren Bargeldbeträge mehr in der Hand gehalten. Sie tat mir leid, es war auch für Beate nicht leicht.
    Ich irrte herum, fuhr fast meinen Ferrari zu Schrott. Mein Himmel zog sich voller dunkler Wolken zu. So kam ich auf abstruse Gedanken, ich wollte unsere Fahrzeuge ins Auto-Pfandhaus bringen. Oder den Schmuck meiner Frau versetzen oder die Pferde – bei diesem Betrag wohl auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
    Selbst wenn ich diese ungeheuerliche Steuernachzahlung hätte leisten können, würden die strafbaren Handlungen immer noch im Rau m stehen. Gefängnis! Diese Aussicht war beängstigend und schnürte mich mehr als alles andere ein.
    Der zweite Tag ohne Operationen, zumindest der Klinikalltag schien auch ohne mich zu funktionieren. Wo war nur meine Souveränität? So saß ich zu Hause in meinem Büro, legte meine Füße auf den Schreibtisch und schaute durchs große Panoramafenster. Mein Anwalt hatte heute Morgen das Wort Gefängnis nochmals, wenn auch leise, erwähnt. Ich schwitzte nun schon seit Stunden und starrte auf mein Seidenhemd, ob ich es schon völlig durchnässt hätte. Nein, es sah immer noch schneeweiß und elegant aus.
    Wieso fiel mir gerade in diesem Mom ent jene Visitenkarte in der oberen Schublade meines alten Kirschholzschreibtisches ein?
    Ich weiß es nicht.
    Als ich die darauf befindliche Handynummer anrief, begann mein eigener, schleichender Tod – und der von den erwähnten unschuldigen Frauen!

Kapitel 3
     
    » Guten Tag Mr. Chlebnikov, hier ist Dr. Henryk Dachsler aus Hamburg. Ich habe ein kleines, nein eher ein großes Problem. Sie haben mir gegenüber einmal erwähnt, dass ich Sie anrufen dürfe, wenn ich Hilfe benötigen würde. Könnten wir uns vielleicht kurzfristig treffen?«
    Ich zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub, mein Mund war ausgetrocknet.
    Ich, ein Bittsteller!
    »Dr. Dachsler, das freut mich aber. Nicht dass Sie ein Problem haben, sondern dass Sie mich anrufen. Schön, einmal von Ihnen zu hören. Ich befinde mich gerade auf einem Segeltörn mit einem Freund, der Empfang hier in den schwedischen Fjorden ist zwar gut, aber wir raffen gerade die Segel. Ich schicke Ihnen gleich per SMS eine Telefonnummer meines Anwaltes in Deutschland. Rufen Sie ihn sofort an, erzählen Sie ihm Ihr Anliegen. Er wird alles Menschenmögliche in die Wege leiten, um zu helfen. Ich rufe Sie in drei Tagen an, dann habe ich wieder festen Boden unter den Füßen und werde Sie in Hamburg besuchen.«
    Er beendete das Gespräch , alles Wichtige hatte er gesagt. Ich schaute aufs Display meines Smartphones, amüsiert und in freudiger Erwartung. Es piepste, die elektronische Visitenkarte war eingetroffen.
    „RA Boerner, Telefon …“
    Ich speicherte die Daten und wählte die genannte Nummer, es klingelte.
    »Boerner .«
    Eine re solute

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