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2120 - Assassine an Bord

Titel: 2120 - Assassine an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nicht mehr, was er verbrochen hatte. Es interessierte sie nicht mehr, und er hatte aufgegeben, nach irgendetwas in seiner Vergangenheit zu suchen, was die Polizei auf den Plan gerufen haben könnte.
    Er wusste nicht, wie lange es dauerte. Die Qualen waren so entsetzlich, das er aufhörte zu denken.
    Am Ende entschuldigten sie sich bei ihm, aber sie lösten seine Fesseln nicht. Sie ließen ihn allein mit seiner Furcht und seinem gepeinigten Körper. Ohne ein Wort der Erklärung brachen sie die Folter ab und gingen hinaus.
    Sie ließen die Tür offen, so dass er hören konnte, wie sie miteinander redeten. Dabei waren sie zu weit von ihm entfernt, als dass er sie hätte verstehen können. Ihre Stimmen verrieten ihm lediglich, dass sie noch immer in der Nähe waren und dass sie jederzeit zurückkehren konnten, um die Folter fortzusetzen.
    Er war nahe daran, den Verstand zu verlieren.
    Er hasste sie. Er hasste sie mehr, als er jemals in seinem Leben etwas gehasst hatte. Zugleich aber wuchs das Verlangen in ihm, zu ihnen zu gehören. Wenn er das erreichte, wurde er anerkannt, hatten die Qualen ein Ende, war er wieder jemand. Jetzt war er ein Nichts. Eine Nummer.
     
    888.
     
    Er wollte wieder einen Namen haben.
    Sie kamen wieder, sie waren höflich und freundlich zu ihm - und sie folterten ihn. Er schrie ihnen seinen Hass ins Gesicht. Er beschimpfte sie, und zugleich stürzte er in ein Chaos der Gefühle. Sie waren die einzigen Menschen, zu denen er Kontakt hatte. Sie wurden ihm vertraut, und er fürchtete sie nicht nur, er bewunderte sie. Seltsamerweise begann er sogar, sie zu lieben.
    Die Tage vergingen, und kein Tag war ohne Folter und Hass. Sie sprachen immer öfter mit ihm. Sie hatten Verständnis für seinen Hass.
    „Aber wieso richtete sich dein Hass gegen uns? Wir sind nicht die Schuldigen. Das sind andere. Wir tun nur, wozu wir gezwungen werden. Wir hassen das, was wir tun müssen. Aber wir können uns nicht dagegen wehren."
    „Wer? Wer ist es, der euch zwingt, das zu tun?"
    „Wir werden es dir verraten. Ganz bestimmt. Nur noch ein klein wenig Geduld."
    Während der Zeiten zwischen den Folterstunden grübelte er darüber nach, wen sie meinten. Sie machten Andeutungen. Sie pflanzten kleine Hinweise in sein Gehirn, das sie von seinen bisherigen Gedanken und Gefühlen befreit hatten, dessen Inhalt weitgehend gelöscht war und das nun jede Information gierig aufsog. Schritt für Schritt lenkten sie seine Gedanken, bis sich sein Hass auf diejenigen richtete, auf die er sich richten sollte.
    Sie erzählten ihm immer mehr über sie, und er glaubte ihnen. Wort für Wort. Er würde nie mehr etwas anderes glauben. Ganz gleich, was die Zukunft brachte, er würde nicht mehr in der Lage sein, sich ein eigenes Bild zu machen. Und wenn jene sich ihm noch so positiv darstellen würden, er würde sie abgrundtief hassen.
    Er hasste sie so sehr, dass er schließlich nur noch daran dachte, wie er sie töten konnte. Er flehte seine Peiniger an, ihn freizulassen, damit er sich seinem Kampf widmen konnte gegen jene, denen sein Hass galt. Und sie befreiten ihn von seinen Fesseln. Sie nahmen ihn auf in ihren Kreis. Er liebte und verehrte sie dafür. Er war bereit, alles für sie zu tun. Ohne zu zögern, würde er sogar sein eigenes Leben opfern, um ihre Liebe und Anerkennung zu finden.
    Sie hatten ihn spüren lassen, wie mächtig der Staat war, den sie repräsentierten. Als sie ihm sagten, er solle niemals auf den Gedanken kommen, sich gegen den Staat zu erheben, kam ihm allein schon dieser Gedanke absurd vor.
    Nicht ein einziges Mal dachte er darüber nach, ob sie tatsächlich Repräsentanten des Staates waren. Ob sie wirklich Ordnungshüter waren. Er wusste nichts von ihnen. Er akzeptierte, dass sie waren, was sie ihm gesagt hatten. Er fragte nicht, ob es die Wahrheit war. Zweifel gab es nicht mehr für ihn. Sie hatten ihn einer Gehirnwäsche unterzogen, und nun funktionierte er so, wie sie es wollten und wie sie es von Anfang an geplant hatten.
    Nun begann das Training. Er lernte Kampftechniken kennen, von denen er zuvor noch nicht einmal gehört hatte. Und er lernte zu töten. Sie ließen ihn auch das trainieren. Sie setzten ihn auf Opfer an, und er liquidierte sie, so, wie sie es wollten. Ohne zu denken. Ohne etwas dabei zu empfinden.
    Er wurde zu ihrem Werkzeug. Perfekt.
     
    *
     
    Kuni Maghate lehnte sich in seiner Sitzschale zurück und betrachtete das Bild, das der Computer ihm lieferte. Mit rasch aufeinander folgenden

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