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2120 - Assassine an Bord

Titel: 2120 - Assassine an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Ayrfi getötet hatte.
    Zufrieden mit seinem Werk, verschloss er das Loch in der Wand, sah sich sorgfältig nach Spuren um, fand, dass er keine hinterlassen hatte, und kehrte über den schmalen Gang und die Tür in den Strom der Gäste zurück, die sich in der Nähe des Vergnügungszentrums bewegten.
    Plötzlich hatte Kuni Maghate das Gefühl, beobachtet zu werden. Suchend blickte er sich um, konnte jedoch niemanden entdecken, der ihm mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenkte.
    Einer Intuition folgend, nahm er auf dem Rückweg zu seiner Kabine einen weiten Umweg. Er kannte sich bestens aus auf der Dschunke. So nutzte er alle Winkel, Verkaufsstände und Nebenräume, um einen eventuellen Verfolger abzuschütteln und sich schließlich in die Sicherheit seiner Kabine zurückzuziehen.
    Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, begann er augenblicklich damit, seine Kabine noch mehr abzusichern, als er es bisher schon getan hatte. Niemandem würde es gelingen, ihn mit einem ähnlichen Trick zu überwältigen, wie er es soeben mit dem Ayrfi gemacht hatte.
    Er gab Namen und Daten von Opfer Nummer drei in die Box ein.
     
    *
     
    „Schon wieder!", rief Startac Schroeder. „Ich hab einen mentalen Todesschrei gespürt!"
    Der Teleporter ließ den Händler stehen, mit dem er über ein kleines Schmuckstück verhandelt hatte.
    In höchster Eile machte er sich auf den Weg zu dem Kabinentrakt seiner Freunde. Der Händler rief etwas hinter ihm her, doch er achtete nicht darauf.
    Wenig später begegnete er Atlan und Trim Marath, die aus einer Halle mit Verkaufsständen kamen. Nur wenige Schritte von ihren Kabinen entfernt blieben sie stehen. Während Startac die Gefährten informierte, griff Trim zu seiner linken Schulter, über die normalerweise immer der Griff seines Monofilamentschwertes hinausragte. Eigentlich führte er die Waffe seit den Ereignissen auf dem Planeten Yezzikan Rimba immer mit sich, wenn er seine Kabine verließ. In diesem Fall aber hatte er es nicht getan. Die junge Frau war allzu bestimmend gewesen.
    „Ich hole eben mein Schwert", sagte er. „Ich nehme es mit, wenn wir zum Tatort springen."
    „Beeil dich!", drängte Startac, während er die Tür bereits öffnete. „Wir sind schon viel zu spät dran.
    Wenn erst die Kichi Ihatha bei dem Toten auftauchen, ist es zu spät. Sie werden uns eine Untersuchung verwehren."
    Trim Marath blieb in der offenen Tür stehen.
    „Was ist los?", fragte der Arkonide und schloss zugleich zu ihm auf. „Stimmt was nicht?"
    „Das Schwert", erwiderte der Orter leise. „Sieh dir das an!"
    An ihm vorbei konnte Atlan sehen, dass die Monofilament-Klinge mit der Spitze in der Tischplatte steckte. Sie war etwa 1,5 Zentimeter breit und 95 Zentimeter lang. Es war eine einschneidige, leicht gebogene Klinge, die mit ihrer Form an ein Samurai-Schwert aus einer längst vergangenen Zeit und von einem mehr als 700 Millionen Lichtjahre entfernten Planeten erinnerte. Da der Griff etwa 22 Zentimeter breit war, konnte man das Schwert mit beiden Händen führen. Die blitzende Klinge bestand aus einem ynkonitähnlichen Verbundstahl. Sie war sehr elastisch und extrem belastbar. Die Schneide war besonders gehärtet und an ihrer Kante nur noch moleküldick, also unglaublich scharf.
    „Ich habe das Schwert in der Scheide zurückgelassen", berichtete Trim Marath erregt. „So habe ich es auf den Tisch gelegt. Als diese junge Frau kam, habe ich das Schwert so liegen lassen. Jemand hat es aus der Scheide gezogen und in den Tisch gerammt. Aber ich habe die Kabine abgeschlossen. Niemand konnte sie betreten. Auch die Stewards nicht. Dennoch war jemand hier."
    Als sie näher an den Tisch herantraten, sahen sie, dass die Spitze am Rande einer hauchdünnen, transparenten Folie steckte. Die kaum sichtbare Haut war beschriftet.
    „Kümmert euch nicht um Dinge, die euch nichts angehen", las der Arkonide. „Wenn ihr nicht aufhört, eure Nase in unsere Angelegenheiten zu stecken, ergeht es euch so wie dieser Folie!"
    Kaum hatte er zu Ende gesprochen, als sich die Folie auflöste. Damit verschwand zugleich ein Beweis für die Drohung, die sie dem Kapitän - oder den Kichi Ihathas hätten zeigen können.
     
    *
     
    Direkt unter den segelartigen Aufbauten der Malischen Dschunke, in dem Gewirr aus kombinierten Hyperzapfern und Multifunktionsemittern, war es so dunkel, dass die Sicht nur wenige Schritte weit reichte. Dampf trat aus verschiedenen Ausgleichsventilen aus und bildete Nebelschwaden, die

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