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2123 - Wahnzeit

Titel: 2123 - Wahnzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Häufchen vermummter Gestalten, die sich ohne Gegenwehr ergaben.
    Die Assassinen hatten das gesamte Gebiet um den Kristall von Kundi großflächig abgeriegelt. Dieser Aufwand machte sich bezahlt, denn einigen Koshy-Shyna war die Flucht auf unbekannten Schleichwegen gelungen - sie liefen jedoch den lauernden Assassinen geradewegs in die Arme.
    Tief unter dem Kristall von Kundi drangen die Assassinen in die Hauptzentrale des Quartiers vor.
    Dort hofften sie einen der Anführer zu treffen. Doch die Kommandozentrale lag leer und verlassen da.
    Ein desaktivierter Transmitter verriet, wie dem Kopf der Koshy-Shyna die Flucht gelungen war.
    Sofort wurden Infrarotaufnahmen vom Transmitter gemacht. Die vorhandene Restwärme lieferte tatsächlich halbwegs brauchbare, aber wenig aussagekräftige Bilder. Sie zeigten eine schlanke Gestalt mit Gesichtsmaske, die das Transmitterfeld betrat und verschwand. Obwohl diese Bilder nicht sehr scharf waren, ließen sie immerhin erkennen, dass der Fliehende ein Saltanträger war. Mehr war nicht herauszufinden.
     
    *
     
    Das Sanatorium lag auf einer kleinen Insel auf der anderen Seite des Planeten. Dort ging gerade die Sonne Ka auf, als die Assassinen angriffen. Die zweihundert Kämpfer näherten sich unter Wasser mit turbobetriebenen Tauchanzügen. Da das gesamte Meer rund um die Insel im Vorfeld ausgekundschaftet worden war, kannten die Assassinen die Positionen sämtlicher Unterwasserminen und hatten keine Mühe, diese zu entschärfen.
    Als sie das Ufer erreichten, wurde ein verabredetes Signal an Gleiter abgeschickt, die in sicherem Abstand Position bezogen hatten. Diese feuerten eine Reihe von Raketen ab, die beim Einschlagen keine Explosionen verursachten, sondern Störfelder freisetzten, die auf Präzisionsgeräte wirkten und deren Funktionstüchtigkeit außer Kraft setzten. Damit war das Verteidigungssystem des „Sanatoriums", bei dem es sich in Wirklichkeit um eine Bastion der Koshy-Shyna handelte, ausgeschaltet.
    Jetzt erst gingen die Assassinen zum Angriff vor. Da der Ring aus Robotgeschützen, der die Festung umgab, ausgeschaltet war, trafen die Assassinen auf keine Gegenwehr, bis sie in das eigentliche Lager eindrangen. Sie trauten ihren Augen nicht, als sich ihnen hier Scharen bis an die Zähne bewaffneter Kinder entgegenwarfen.
    So manchem Assassinen, der Skrupel empfand, auf Kinder zu schießen, wurde sein Zögern zum Verhängnis. Doch die Kämpfer lernten schnell. Das waren keine Kinder, die man mit herkömmlichen Maßstäben messen konnte, sondern auf kompromissloses Töten konditionierte Kampfmaschinen, die ohne Rücksicht auf das eigene Leben vorgingen. Den Assassinen blieb in den meisten Fällen nichts anderes übrig, als diese Kinder zu töten, um das eigene Leben zu retten.
    Nachdem alles vorüber war, mussten die Assassinen eine blutige Bilanz ziehen. Von den über 130 jugendlichen Insassen dieses „Kinderdorfes" waren 73 gefallen. Die überlebenden Kinder waren zumeist nicht einmal sechs Jahre alt. Es war jetzt schon abzusehen, dass es nicht leicht sein würde, sie in ein normales Leben zurückzuführen. Denn in ihren Kinderaugen loderte ein Hass, der nicht zu löschen schien.
    Von den insgesamt 30 erwachsenen Betreuern hatten überhaupt nur vier als Schwerverletzte überlebt. Sämtliche Anlagen und Unterlagen waren von den Koshy-Shyna zerstört worden, so dass sich keine weiteren Spuren fanden.
     
    *
     
    Der erste Schlag gegen die Koshy-Shyna war ein voller Erfolg, wenngleich man keinen ihrer Führer hatte ausschalten können. Doch dieser Anfangserfolg wiederholte sich nicht. Je länger Prinzenkrieger Soners Feldzug gegen die Koshy-Shyna dauerte, desto schwieriger wurde es, ihre Nester aufzuspüren und auszuräuchern.
    Dennoch gab Soner nicht auf. Er musste seinen Krieg gegen das Verbrechen unermüdlich fortsetzen, um der Koshy-Shyna keine Atempause zu gönnen.
    Doch musste Soner bald erkennen, dass sich die Koshy-Shyna keine Blöße gab. Der Prinzenkrieger hatte gehofft, dass das sechzehnköpfige Ungeheuer mit aller Macht zurückschlagen würde und so verwundbar wurde.
    Genau das Gegenteil war der Fall. Das Ungeheuer mit den zwei mal acht Köpfen zog sich in seine Höhle zurück und rührte sich nicht. Leckte vermutlich seine Wunden und ließ die Zeit für sich arbeiten, um wieder zu erstarken.
    Bis zur Geburt seines Sohnes - Soner konnte sich tatsächlich freuen, dass ihm Sihame einen Thronerben schenken würde - konnte der Prinzenkrieger nur eine

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