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2123 - Wahnzeit

Titel: 2123 - Wahnzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Betrüger und Drogenhändler vereint, die der Koshy-Shyna hauptsächlich als Geld- und Informationszubringer dienten. Das waren alles kleine Fische, Mitläufer bloß, die mehrheitlich nicht einmal wussten, in wessen Diensten sie standen.
    In den Logen waren die so genannten Soldaten der Koshy-Shyna und deren Befehlshaber vereinigt.
    Das waren bestens trainierte Krieger, Berufskiller, Terroristen und Selbstmordattentäter, die ohne Rücksicht auf das eigene Leben jede Art Befehle blind befolgten. Zwanzig solcher Logen waren Prinzenkrieger Soner bekannt, gut die Hälfte davon stammte jedoch aus unsicheren Quellen; ihre Zugehörigkeit zur Koshy-Shyna war fraglich.
    Es hieß, dass es insgesamt sechzehn Quartiere der Koshy-Shyna auf Kazién gab, für jeden „Kopf" des Ungeheuers eines. Doch war es den Spionen des Prinzenkriegers bisher erst gelungen, den Standort eines einzigen Hauptquartiers ausfindig zu machen. Dieses befand sich an einem geomantisch höchst interessanten Punkt der Gläsernen Stadt, nämlich unter dem Kristall von Kundi, einem der eindrucksvollsten Monumente der Gläsernen Stadt. Dies erweckte den besonderen Zorn des Prinzenkriegers, denn es offenbarte die Dreistigkeit der Koshy-Shyna-Führer. Es dokumentierte drastisch, dass ihnen nichts heilig war und sie die Werte, die den gläubigen Pfauchonen heilig waren, mit Füßen traten und sich über alle Normen hinwegsetzten.
    Deutlichstes Symbol ihrer Unheiligkeit war jedoch, dass die Koshy-Shyna ihre Versammlungen im Schein von elektrischem Licht abhielt. Dies war wie eine Verhöhnung aller gläubigen Pfauchonen, und als solche war es wohl gedacht.
    In den ländlichen Gebieten war die Organisation der Koshy-Shyna anders strukturiert. Es hieß, dass es in entlegenen und unwegsamen Gebieten von Kazién lediglich fünf Hauptquartiere gab, in denen sich die „Köpfe" nie zu Lagebesprechungen trafen; sie dienten ihnen lediglich als Zufluchtsstätten. Es existierte zudem eine Reihe von Trainingslagern und Ausbildungsstätten, angeblich drei mal acht an der Zahl, die über ganz Kazién verteilt waren.
    Daneben existierten die so genannten Kinderdörfer. Der Name war etwas irreführend, denn in Wirklichkeit handelte es sich um gut getarnte, wehrhafte Bastionen. Dennoch war die Bezeichnung treffend, denn in diesen Lagern wurden Kinder von klein auf im Sinne der Koshy-Shyna erzogen. Bei diesen Kindern handelte es sich um Waisen oder Opfer von Entführungen mit erpresserischer Absicht.
    Alles in allem waren Prinzenkrieger Soners Informationen bis zu diesem Zeitpunkt eher dürftig. Aber er baute darauf, dass seine Assassinen durch die Verhöre gefangener Rädelsführer weitere Hindergründe erfahren würden, so dass sie die Koshy-Shyna in der Folge austilgen konnten.
    Als Soner den Befehl zum Schlag gegen die Koshy-Shyna gab, geschah dies unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Denn offiziell existierte das zwei mal achtköpfige Ungeheuer gar nicht.
     
    *
     
    Kolkin, den man auch den Schlauen nannte, bestritt seinen Lebensunterhalt mit Betrügereien an Touristen, gelegentlichen Diebstählen und dem Handel mit Informationen. Dabei war es ihm egal, an wen er welche Informationen weitergab, Hauptsache, der Preis stimmte.
    Sein liebster Treffpunkt war der Schwarzmarkt von „Achtundachtzig". Das war der Deckname für einen aufgelassenen Hangar in den Docks des Raumhafens der Gläsernen Stadt, in dem sich nachts Gleichgesinnte bei künstlicher Beleuchtung trafen. Hier fand Kolkin stets einen Hehler, der ihm sein Diebesgut abnahm. Dieser Ort war zudem ein unversiegbarer Quell von Informationen.
    Als Kolkin an diesem Abend gegen Ende von Kaui zum Hangar Achtundachtzig kam, herrschte auf dem Raumhafen ziemlich viel Verkehr. Das war nichts Ungewöhnliches, denn die meisten der Touristenschiffe starteten erst knapp vor Einbruch der Nacht, um ihren Passagieren den einmaligen Anblick der Gläsernen Stadt bei Sonnenuntergang bieten zu können. Doch Kolkin stand nicht der Sinn danach. In seinen Taschen brannten zwei heiße ID-Karten, die er wohlhabend erscheinenden Touristen abgenommen hatte und die er rasch in klingende Münze umsetzen wollte.
    Kolkin stieg über eine Außentreppe zum Kellergeschoss des Hangars hinab und gab an der verrosteten Eisentür den für diese Nacht vereinbarten Kode ein. Die Tür ging quietschend auf.
    Dahinter warteten zwei bullige Wächter mit Assassinen-Ausbildung, die ihn durchleuchteten und filzten. Dann erst durfte er passieren.
    Im Hangar war

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