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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentral-Syntronik, während diese nicht einmal mitbekam, dass es die ZHAURITTER überhaupt gab. „Nach welchen Parametern?", fragte das Bordgehirn. „Keine Parameter", sagte der weiße Haluter. „Ermittle sämtliche Zusammenhänge und ordne sie nach dem Wahrscheinlichkeitsfaktor."
    Kleine Geheimnisse hatten bekanntlich auch die Haluter. Dennoch dauerte es eine beträchtliche Weile, bis das Bordgehirn eine erste Analyse vornehmen konnte. „Analyse-Möglichkeit eins von achtundvierzig. Ich stelle in zeitlichem Zusammenhang mit den Erscheinungen .an den Syntroniken mehrfach eine ultrahochfrequente Hyperstrahlung im Bereich von. drei Komma sechs acht mal zehn hoch fünfzehn Kalup fest, die aber so schwach ist und in einem so ungebräuchlichen Bereich vorkommt, dass sie nicht ohne Zweifel verifizierbar ist. Schon gar nicht lässt sich ein Erzeuger, ein Empfänger oder eine Modulation feststellen."
    „Und wieso haben die Betreiber von Merkur-Alpha diese Strahlung nicht wahrgenommen?"
    „Die terranischen Messgeräte sind nicht imstande, die Strahlung beziehungsweise deren Begleiterscheinungen zu orten. Das ist lediglich mit den Geräten der ZHAURITTER möglich."
    Die kleinen Geheimnisse, die die Haluter haben, dachte Rakane. „Könnte es sich dennoch um eine Art Kommunikation handeln? Angenommen, trotz der bislang äußerst vagen Verdachtsmomente steckt in der Tat Trah Rogue hinter den Ereignissen ... Wie könnte ein potentieller Spion seine Erkenntnisse aus der Forschungsstation schaffen?" Blo Rakane wusste, dass er rein hypothetische Mutmaßungen äußerte. „Bestimmt nicht über die Strahlung allein, denn die reicht maximal einige Kilometer weit. Sollten über die Strahlung wirklich Informationen transportiert werden, benötigt der unbekannte Spion - falls es einen gibt! - eine Relaisstation, um seine Erkenntnisse an eine andere Instanz weiterzugeben, womöglich jenseits des Solsystems."
    „Weitere Schlüsse?" ,„Du kannst davon ausgehen, dass diese Relaisstation sich außerhalb der Forschungsstation befindet, und zwar in einem Radius von zwanzig Kilometern."
    „So weit kann die extrem schwache Strahlung sich ausdehnen?"
    „Maximal."
    Damit war Blo Rakane klar, was er nun zu tun hatte.
    Die Aagenfelt-Festung war ein markanter, alles überragender Punkt genau am Merkur-Nordpol, eine zwei Kilometer hohe Kuppel, die im ewigen Zwielicht emporragte, bis sie mit der Umgebung zu verschwimmen und sich schließlich aufzulösen schien, als würde sie mit zunehmender Höhe immer immaterieller.
    Aber sie befand sich 25 Kilometer von Merkur-Alpha entfernt und damit wohl außerhalb der Reichweite der befremdlichen Strahlung. Nach Lage der Dinge stand sie also wahrscheinlich nicht in Verbindung mit der mutmaßlichen Spionagetätigkeit.
    Vor Rakane erstreckte sich die Gluthölle des Merkur. Nicht die absolute, die der Tagseite, sondern die der Zwielichtzone, aber sie war lebensfeindlich genug.
    Auch für ihn. Er verfügte nicht über die Robustheit, die unverwüstliche Konstitution, die seine Artgenossen auszeichnete. Er mochte den Merkur nicht. Nicht einmal die relativ harmlose Zwielichtzone.
    Seit drei Tagen ging er nun auf Streifzüge. Dabei bewahrte er eine gewisse Vorsicht.
    Jeder in Merkur-Alpha war verdächtig; er konnte niemandem vertrauen. Also griff er auf den lapidaren Vorwand zurück, schlafen zu wollen, um so oft wie möglich die Erkundung der näheren Umgebung betreiben zu können.
    Mit seinen Ortergeräten suchte er die Oberfläche nach ungewöhnlichen Zeichen ab.
    Es war schlimmer als die sprichwörtliche Suche nach der Na del im Heuhaufen; der Haluter wusste nicht einmal, wonach er Ausschau halten sollte.
    Bis er die Bewegung sah.
    Es war ein Funkeln, ein Hauch von einer Bewegung im ewigen Zwielicht, das jedoch keine Behinderung für ihn darstellte. Seine Augen waren infrarotempfindlich und wurden durch starke Lider geschützt, die ähnlich einem Kameraverschluss arbeiteten. Etwas huschte über die Spitze einer scharfkantigen Felsformation und war im nächsten Augenblick wieder verschwunden. Es hatte nur einen flüchtigen Augenblick lang gedauert, doch halutische Sinne waren nicht so einfach zu täuschen. Blo Rakane ging keine Sekunde lang davon aus, dass es sich um einen Zufall oder einen Irrtum handelte.
    Er lief zu dem unregelmäßig geformten Felsgebilde und sah sich um, fand jedoch nichts Außergewöhnliches, nur vor langer Zeit geschmolzenes und irgendwann wieder zu surrealen Formen erstarrtes

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