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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grollte er. „Was haben Sie hierzu suchen?"
    „Ich habe Sie verfolgt", erklärte Bre Tsinga das Offensichtliche. „Ihr Verhalten ist ... ungewöhnlich, um es einmal so auszudrücken."
    „Mein Verhalten hat Gründe." Rakane zögerte kurz, entschloss sich dann aber, die Frau in seine Entdeckungen und Pläne einzuweihen; und berichtete ihr von seinen Beobachtungen. „Wie Sie sehen, habe ich mich nicht getäuscht." Er zeigte auf die vermeintliche Relaisscheibe, die noch immer bar jeglichen elektronischen Lebens auf dem Boden lag. „Ich muss Sie dringendst auff ordern, Ihre Beobachtung unter keinen Umständen an irgendeine Instanz in der Forschungsstation weiterzumelden.
    Denn alle Besatzungsmitglieder inklusive des Kommandanten sind potentiell verdächtig, mit dem Feind zusammenzuarbeiten."
    „Selbstverständlich füge ich mich Ihrer Bitte. Und was haben Sie nun vor?"
    Der weiße Haluter zögerte erneut. Bre Tsinga war außer Noviel Residor seine einzige Mitwisserin. Aber viel leicht ließ sich dieser Umstand ja in einen Vorteil umwandeln.
    Die Kosmopsychologin war mit ihm auf Halut gewesen und hatte Merkur-Alpha zuvor nie betreten; ihr konnte er vertrauen. Nun hatte er zumindest eine Verbündete. „Wir schaffen das mobile Relais erst einmal in die ZHAURITTER. Dann sehen wir weiter ..."
     
    7.
     
    Bre Tsinga ZHAURITTER: 18. Dezember 1311 NGZ Als Bre Tsinga den einhundert Meter durchmessenden Kugelraumer betrat, verspürte sie sofort wieder das Unbehagen, das sie während des gesamten Flugs von Halut zum Solsystem nicht losgelassen hatte. Die augenscheinliche Erklärung dafür war das Verhalten des weißen Haluters: Blo Rakane duldete zwar ihre Anwesenheit, ignorierte sie aber ansonsten. „Syntron", sagte der Haluter, kaum dass er einen Fuß in die Schleuse seines Schiffes gesetzt hatte. „Leg einen Paratronschirm um mich und das Gerät, das ich trage. Halt den Schirm um dieses Gerät stets stabil; auch wenn ich mich von ihm entferne."
    Diese Anweisung hatte die Kosmopsychologin von dem Haluter erwartet. Rakane konnte nicht ausschließen, dass das Gerät über einen internen Reparaturmechanismus verfügte und irgendwann wieder zu künstlichem Leben erwachte. Er wollte verhindern, dass es bei einer eventuellen Reanimation des Innenlebens mit Funksignalen auf seine missliche Lage aufmerksam machte oder auch nur gesammelte Daten weitergab. Darüber hinaus ließ sich nicht ausschließen, dass es über eine Art Selbstvernichtungsanlage verfügte. Er will mich und die ZHAURITTER schützen, dachte sie. Seine Person hingegen bringt er in Gefahr.
    Von dem blauen Schirm umgeben, stapfte der Haluter durch das Schiff, und Bre folgte ihm durch das Labyrinth der halbdunklen Gänge, die für sie alle gleich aussahen.
    Sein Ziel war das Schiffslabor, das Bre bisher verschlossen gewesen war.
    Kommentarlos ließ Rakane sie nun ein, und staunend betrachtete sie die zwar spärliche, aber dennoch vorzügliche Einrichtung des Raums. Sie war zwar Kosmopsychologin und keine Technikerin und konnte sich auf die meisten Geräte der halutischen Technik kaum einen Reim machen, doch sie vermutete, dass sogar Humphrey Parrot, der Chefwissenschaftler der LEIF ERIKSSON, einige dieser Inventarstücke gern zur Verfügung gehabt hätte.
    Rakane ließ das Bordgehirn einen weiteren Paratronschirm errichten, der Bre zusätzlich schützte, aber ebenso verhinderte, dass sie näher an die halutischen Geräte herankam und sie genauer in Augenschein nehmen konnte. „Syntron", sagte der Haluter, „analysiere das unbekannte Gerät mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln."
    Es kam Bre - gerade angesichts der hoch stehenden Technik der sanften Riesen - unverhältnismäßig lange vor, bis erste Ergebnisse vorlagen. Nach und nach leuchteten mehrere Hologramme auf. Einige zeigten unterschiedliche Darstellungen der Hülle, bei den meisten handelte es sich um Innenansichten. Bre hatte nicht die geringste Ahnung, mit welchen Gerä ten die Syntronik das Relais „durchleuchtet" hatte. „Interessant", murmelte der weiße Haluter. Seine Stimme war zwar gedämpft, aber in Bres Ohren klang sie immer noch wie ein Donnergrollen. „Eine Unzahl von integrierten Mikroschaltungen unbekannter Herkunft, vermutlich sogar nichtgalaktischer. Das wird meine Arbeit unverhältnismäßig erschweren."
    „Extragalaktische Technik?", fragte die Psychologin. „Das scheint Ihre Vermutung zu bestätigen, dass tatsächlich Trah Rogue und seine Leute hinter diesen seltsamen

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