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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitgebracht.
    Der Agent kam sofort zur Sache. „Nachdem Sie uns eine fünfte Beobachtung von Syntronik-Fehlverhalten liefern konnten, ist es uns tatsächlich gelungen, ein verwertbares Muster zu generieren. Allerdings ...", schränkte er ein, „... kommt mir dieses Muster nicht gerade zwingend vor, sondern eher ..." Cocor räusperte sich. „... etwas ... nun ja ... esoterisch."
    „Was haben Sie festgestellt?", fragte Rakane sachlich. „Wie Sie wissen, führt der Zentralrechner von Merkur-Alpha aufgrund der hohen Sicherheitsstufe der Station Buch über sämtliche wichtigen Bewegungen auch im Inneren. Insgesamt sind fünf Syntronik-Unregelmäßigkeiten dokumentiert, und wir haben dank GÖTTERBOTES Aufzeichnungen herausgefunden, dass nach jeder dieser Beobachtungen von ein und demselben Reinigungsroboter jeweils ein und derselbe Teil des obersten Aussichtsdecks der Forschungsstation gesäubert wurde."
    Bre ließ den Blick von Cocor zu Rakane schweifen. Nun verstand sie die Bedenken des TLD-Agenten. Esoterisch war vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck; an den Haaren herbeigezogen kam ihr passender vor. „Aber damit nicht genug", fuhr Cocor fort. „Jeweils zu exakt diesen Zeitpunkten betrat ein bestimmtes Besatzungsmitglied der Station jenen Teil des Aussichtsdecks: die Psychologin Ava Kattum."
    Bre schüttelte den Kopf. „Und was willst du damit beweisen, Stig?"
    „Natürlich ist das noch lange kein Beweis für irgendetwas", warf Rakane ein. „Doch ich bin davon überzeugt, dass wir damit einen wichtigen Hinweis gefunden haben."
    „Selbst der Hinweis ist rein statistisch und damit theoretischer Natur. „Sie haben völlig Recht. Doch halten Sie es wirklich für einen Zufall, dass nach jeder der: von mir festgestellten Syntronik-Unregelmäßigkeiten ein bestimmter Roboter einen bestimmten Teil des Aussichtsdecks säubert und jedes Mal ein und dasselbe Besatzungsmitglied dort erscheint? Fünfmal hintereinander? Ohne eine einzige Ausnahme?"
    Bre Tsinga zögerte. Einerseits konnte sie nicht glauben, dass ausgerechnet die energische, stets freundliche, verbindliche Ava Kattum in die Sache verstrickt sein sollte. Andererseits ...
    Ich darf mich nicht von persönlichen Gefühlen leiten lassen. Auch wenn ich Ava mag... „Ich muss Ihnen beipflichten", sagte Bre. „Solch eine Parallelität kann kein Zufall sein."
    Die Kosmopsychologin überlegte. Ava hatte bei diesem Gespräch mit mir einen seltsamen Aussetzer, und sie erzählte mir von allerlei Amnesien. Das muss zusammenhängen..
    Bre Tsinga war irritiert. Ava Kattum machte also gemeinsame Sache mit dem Unbekannten, der MerkurAlpha ausspionieren wollte? Wie konnte das sein? Das passte nicht in das Bild, das sie sich von der Psychologin gemacht hatte.
    Wahrscheinlich agierte Ava Kattum unter Zwang. Oder gab es vielleicht eine ganz harmlose Erklärung? „Haben Sie weitere Anweisungen für uns?", riss Stig Cocors Stimme sie aus ihren Gedanken. „Es kommt keineswegs darauf an, jetzt irgendwelche Menschen festzunehmen. In Merkur-Alpha werden derzeit kaum wissenschaftliche Durchbrüche erzielt. Ob Trah Rogue - sofern der Konquestor tatsächlich der Drahtzieher der Spionagetätigkeit ist! - über den Fortgang der Forschungen informiert ist oder nicht, scheint mir zweitrangig. Wichtig ist nur, Rogue zu finden. Das ist unser Ziel! Und das wiederum kann nur gelingen, wenn wir verdeckt vorgehen."
    „Mir ist bei Ava Kattum tatsächlich etwas aufgefallen", sagte Bre. „Wahrscheinlich ist es harmlos, aber ich gehe der Sache auf jeden Fall nach. Angenommen, Ava Kattum ist tat sächlich in die Sache involviert - wie sollen wir vorgehen?"
    Der weiße Haluter richtete alle drei Augen auf sie. „Sie sollten darauf achten; bei der Psychologin keinen Verdacht zu erregen."
    Manchmal behandelt er mich wie ein kleines Kind, dachte die Kosmopsychologin, und nicht wie eine Frau, die mit einundfünfzig Jahren zwar noch immer in der Blüte ihrer Jugend steht, aber trotzdem schon einiges an Lebenserfahrung gewonnen hat. „Natürlich, Rakane, natürlich." Sie seufzte leise. „Also schön. Ich werde mich um meine Kollegin kümmern. Ihr unauffällig auf den Zahn fühlen. Vielleicht finde ich ja etwas heraus ..."
    Der weiße Haluter wandte sich an Cocor. „Ich werde die, weiteren Schritte mit Residor abstimmen und ihn bitten, noch heute per Transmitter in die ZHAURITTER beziehungsweise auf den Merkur zu kommen. Weitere Anweisungen erhalten Sie dann direkt von ihm."
    „Verstanden",

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