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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sogar etliche der erst vor wenigen Jahren entwickelten Omir-Gos-Intervallgranaten. Aktakul hat sogar von Experimenten mit einem Situationstransmitter gesprochen. Die Arkoniden zeigen also volle Präsenz."
    Bre nickte beeindruckt. „Der vereinigten Flotte steht auf der anderen Seite ein Kontingent von über zweiundzwanzigtausend Katamaren des Reichs Tradom gegenüber. Sollte ihnen der Transfer durch das Sternenfenster gelingen, werden sie vermutlich binnen kürzester Zeit die versammelten Einheiten vernichten. Reginald Bull weiß das genau; dennoch stellt sich der Minister der Gefahr sichtbar entgegen."
    Das entsprach genau dem Bild, das Bre sich von dem Unsterblichen gemacht hatte. Über dem Projektor flammte ein Holo auf. Residor nickte gleichmütig. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Reginald Bull. Die gedrungene Gestalt, der rote Haarschopf, das breite Gesicht - mit dunkel umrandeten Augen! - waren unverkennbar.
    Der Minister kam sofort zur Sache. „Ich grüße dich, Bre. Du bist also von Halut zurück. Was hat dein Besuch dort ergeben?"
    „Leider nichts Gutes", sagte die Psychologin. „Ich habe - mit Blo Rakanes Zuspruch, wie ich ausdrücklieh betonen möchte - die Haluter um Unterstützung für die Flotten am Hayok-Sternenfenster gebeten. Doch sie haben sich entschieden, nicht mit einer eigenen Flotte an dem Massenaufgebot teilzunehmen."
    „Und Rakane?", fragte Bull.
    Wieso dieses starke Interesse an dem weißen Haluter?, fragte sich Bre. „Er hat sich eindeutig für die Entsendung einer Flotte ausgesprochen, und sei es auch nur als symbolische Geste. Aber er konnte die Argumentation seiner Artgenossen nicht widerlegen."
    „Ich höre!"
    „Halutische Kampfschiffe würden die Flotte am Sternenfenster lediglich numerisch verstärken, kaum aber qualitativ, da sie ebenso wie die der Terraner und Arkoniden den Katamaren unterlegen sind."
    Bull seufzte schwer, und die Ringe um seine Augen schienen abrupt dunkler zu werden. „Ich kann diese Argumentation auch nicht widerlegen. Wie schätzt du die Lage ein, Bre?"
    Sie zögerte keinen Sekundenbruchteil lang. Auf dem unerquicklichen Flug von Halut zum Solsystem hatte sie sich genug Gedanken darüber machen können. „Meine kosmopsychologische Analyse: Das Volk der Haluter wird auch in Zukunft in aller Regel nicht an Massenunternehmungen teilnehmen, es sei denn, besondere Faktoren machen dies notwendig."
    „Aber das heißt nicht ..."
    „Das heißt keineswegs, dass die Haluter keine Freunde der Menschheit mehr sind."
    „Was schlägst du vor?"
    Nun zögerte Bre kurz. Als sie dann antwortete, kam sie sich irgendwie unprofessionell vor. Sie befürchtete, dass ihre Analyse von persönlichen Belangen getrübt wurde. „Ich würde Blo Rakane gern bis auf weiteres im Auge behalten. Ich schätze ihn als ein sozial zentrales Element in der Gesellschaft der Haluter ein. Rakane wird als fähigster Wissenschaftler von den Halutern als ... Anführer akzeptiert, und es kann nur von Vorteil sein, ihn so nah wie möglich an den Problemen der LFT teilhaben zu lassen."
    Aber das ist nur die halbe Wahrheit, dachte Bre, als Bull plötzlich aufsprang. „Ich melde mich gleich wieder!", rief er. „Hier ist etwas... passiert."
    Bre spürte, wie ein kälterer Schrecken nach ihrem Herzen griff, als Noviel Residor ihn je verbreiten könnte. Am Sternenfenster musste etwas geschehen sein, sonst hätte der Minister das Gespräch nicht so abrupt unterbrochen.
    War die LEIF ERIKSSON etwa aus Tradom zurückgekehrt? Oder hatten die Katamare den Durchbruch geschafft?
    Was es auch war, Bre bezweifelte, dass es sich um gute Nachrichten handelte.
    Sie zwang sich, an etwas anderes zu denken. Sobald Reginald Bull mehr wusste, würde er sie informieren.
    Ich möchte Blo Rakane weiterhin beobachten, um hinter sein Geheimnis zu kommen. Um zu erfahren, wieso er sich mir gegenüber so ... ablehnend benimmt.
    Das ist der wahre Grundfür mein Interesse an ihm. Aber etwas sagte ihr, dass das nicht so einfach werden würde.
    Sie zwang sich, an gar nichts mehr zu denken, bis der Residenz-Minister nach einigen Minuten wieder an den Hyperkom zurückkehrte. Sein Gesicht war noch blasser als kurz zuvor. „Was ist geschehen?", fragte'Noviel Residor: Bull schluckte. „Gerade eben sind fast alle Katamare aus dem sichtbaren Bereich des Sternenfensters verschwunden! Lediglich fünfhundert große Einheiten und etwa dreitausend Beiboote sind zurückgeblieben."
    Bre musste nicht ihre Phantasie bemühen, um zu

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