2126 - Signalkode Feuerblume
wie ausgeschlossen, dass eine direkte Spur vom Merkur nach Paricza führte. Leider war damit der Datenstrom versiegt.
Die Wissenschaftler auf Paricza zeigten sich jedoch zuversichtlich: Sie hatten auch ohne weitere Zufuhr inzwischen genügend Informationen gesammelt, um eine schwache Stelle in der Konstruktion der Aagenfelt-Barriere ausfindig zu machen. Immerhin stand nicht allein das technische Wissen der Überschweren zur Verfügung, sondern auch das der AGLAZAR-Schlachtschiffe. Der Konquestor von Tradom musste also nur auf irgendeine Art von Durchbruch warten ...
Der dritte Planet des Punta-Pono-Systems war noch immer eine weitestgehend verlassene Welt. Ein kleiner Kontrollposten des Galaktikums überwachte den Planeten, da die von ihm ausgesprochene 200jährige Verbannungsfrist der Überschweren noch nicht abgelaufen ist. Allerdings gab es diverse Ausnahmegenehmigungen.
Die Behörden des Galaktikums ließen auf inoffizieller Ebene gewisse Nutzungen der Infrastruktur, die auf den Überschweren-Welten zurückgeblieben war, durch die ehemaligen Besitzer zu. Dies als Teil einer Strategie, den Überschweren in Fornax und NGC 6822 einen Weg zurück in die Völkergemeinschaft der Milchstraße anzudeuten. So durften die Überschweren zum Beispiel ein medizinisches Forschungszentrum nutzen, ebenso eine Fabrik für syntronische, positronische und Hybrid-Schaltelemente.
Die Demontage bestehender Anlagen durch die rechtmäßigen Eigentümer war jederzeit zulässig; eine Option, die immer wieder von Überschweren-Kaumern genutzt wurde. Demontierte Einrichtungen konnten dann verkauft, falls es Interessenten gab, oder an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Die meisten per Genehmigung genutzten Anlagen befanden sich am Äquator; dort, wo in der weitgehend verlassenen Hauptstadt Magraz auch der Kontrollposten des Galaktikums eingerichtet war. Insgesamt lebten dort nicht mehr als rund zehntausend Überschwere und einige Springer.
Das Polare Forschungszentrum jedoch arbeitete weit entfernt von der Kontrollstelle des Galaktikums, nahe dem unwirtlichen Nordpol des Planeten - was man bei einer Extremwelt so als „unwirtlich" bezeichnete ...
Hier fand kaum einmal eine Kontrolle statt. Denn erstens war der Posten des Galaktikums weit entfernt, zweitens handelte es sich nicht um eine militärische Einrichtung. Forschung war den Überschweren auf Paricza eindeutig erlaubt.
Mittlerweile bevölkerte eine Besatzung von mehr als tausend Überschweren und Springern die Anlagen: Seit Wochen wurde das Polare Forschungszentrum durch Transmitterlieferungen insgeheim aufgerüstet. In den Containern, die über eine Transmitter-Relaisstrecke Paricza erreichten, befanden sich tonnenweise höchstwertige Syntroniken, Hochenergie-Simulatortanks und dergleichen mehr. Aber auch Gerätschaften aus den AGLAZAR-Schiffen waren vereinzelt dabei.
Das alles geschah quasi unter den Augen des Kontrollpostens - bislang völlig unbemerkt. Selbst eine flüchtige Kontrolle hätte das Zentrum überstanden, denn von militärischer Aufrüstung konnte keine Rede sein. Das alles war strikt legal - sah man davon ab, dass es sich beim Gegenstand der Forschungen um die terranische Aagenfelt-Barriere handelte ...
*
Trah Rogue hatte in den Bürosektionen seine Unterkunft eingerichtet. Dort stand auch jener Sphärenrechner, den er aus einem der AGLAZARE mitgebracht hatte. Er war mit den Syntrons des Zentrums vernetzt, protokollierte sämtliche Ergebnisse und ergänzte an geeigneten Stellen das Wissen der Galaktiker durch Tradom-Informationen. Regelmäßig sendete er per gerafften und gebündelten Impuls eine Synopsis an den am nächsten stationierten AGLAZAR - für den Fall, dass es auf Paricza doch Probleme geben sollte.
Der Konquestor von Tradom hielt sich die meiste Zeit persönlich in dem Stützpunkt auf, um die Forscher zu überwachen. Seine wichtigste Unterstützung neben den Gerätschaften, die er aus den Schlachtschiffen mitgebracht hatte, war einer von zwei Rudimentsoldaten. Trah Rogue hatte die beiden aus seinen AGLAZAR-Schiffen für das Unternehmen abgezogen. Dies schränkte zwar die Einsatzbereitschaft zweier Schlachtschiffe stark ein; doch es war für das Gelingen des Forschungsvorhabens essentiell, mit allen zur Verfügung stehenden Kräften zu operieren. Und dazu gehörten auch die starken suggestiven Kräfte der Rudimentsoldaten.
Der andere agierte in der BASIS, unter dem Befehl eines Di'Valenters, der dort Rogues „Interessen wahrte":
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