2129 - Der Gewährsmann
befragen, aber auf gar keinen Fall ihn.
Einer der Arkoniden sah ihn, wie er sich in die Ecke drückte. Der Weißhaarige stieß eines der großen Wesen mit den drei Augen an, die immer in Begleitung der Arkoniden kamen, und wies auf ihn.
„Du kommst noch dran, keine Sorge", hatte der Weißhaarige gesagt und seine Zähne entblößt. Dann war er gegangen.
Das hätte bedeutet, dass die letzten Verhöre schon bald an der Reihe waren. Doch dann erstarben die Sirenen. Vom Korridor her, der am Hangarschott vorbeiführte, waren schnelle Laufschritte zu hören.
Und bald darauf wurden die letzten Verhörten hereingebracht, man hatte sie größtenteils gar nicht richtig befragt.
Er kauerte noch immer in seiner Ecke und wartete darauf, dass er jetzt endgültig zum Verhör gebracht wurde. Doch nichts dergleichen geschah. Etwas Unerwartetes musste geschehen sein.
Der einsame Gefangene hoffte darauf, dass erneut etwas geschah, was ihm weiterhelfen konnte. Er klammerte sich an diese Hoffnung.
Schließlich konnte er sich nicht vorstellen, was außerhalb dieses Hangars im Schiff vorging. Gab es Kämpfe mit fremden Raumschiffen? Waren die Fremden nun Freunde oder Feinde der Inquisition der Vernunft?
Die wichtigste Frage war: Konnte es für ihn und die Botschaft, die er innerhalb von zehn Tagen abliefern musste, besser werden oder nur schlechter?
Er rechnete mit dem Schlimmsten, das hatte er sich zu Eigen gemacht, und das musste er auch. Der Tod war sein ständiger Begleiter, er trug ihn in sich. Ein Wunder? Darauf durfte er nicht hoffen.
Aber er hatte wenigstens Zeit gewonnen. Wie viel das wert war, das würde sich zeigen.
Nur eines stand unverbrüchlich fest: Er musste nach Toko-Ro - tot oder lebendig!
*
Benjameen da Jacinta fühlte sich einigermaßen in Form, als die beiden Micro-Jets in die KARRIBO einschleusten. Er war wach, fühlte sich lediglich etwas schwach in den Gliedern.
Die Belebungsspritze hatte anscheinend keinerlei schädliche Wirkungen hinterlassen. Sie war sanft gewesen und hatte den anschließenden Schlaf nicht behindert.
Tess dagegen bereitete ihm viel mehr Sorgen. Sie wirkte nervös und zerfahren. Wahrscheinlich hatte sie sich während der letzten Stunden verausgabt.
Ein mulmiges Gefühl übermannte ihn, wenn er sich an Bord eines arkonidischen Schiffes wiederfand. Oft war er in früheren Jahren von den Arkoniden als Überläufer betrachtet worden. Die Zeiten hatten sich zwar geändert, dennoch blieb das unangenehme Gefühl, als Benjameen mit Tess und Norman ausstieg.
Zusammen mit Rhodan und den beiden Wissenschaftlern wurde er von einem Teil der uniformierten Besatzung des Flaggschiffs in Empfang genommen.
Wenige ablehnende Blicke trafen ihn. Andere wirkten, zu seiner Überraschung und Genugtuung, eher freundlich. Benjameen atmete innerlich auf. So schlimm konnte es also nicht werden.
„Die Mascantin lässt euch durch mich übermitteln", sagte ein Offizier in gestelztem Tonfall, „dass sie euch in einer Tonta zu einer Lagebesprechung lädt. Die Mascantin wünscht, dass ihr euch alle einfindet. Bis dahin werden wir euch Kabinen anweisen."
Eine Tonta war eine arkonidische Zeiteinheit und entsprach 85,2 Minuten.
Arkoniden in dezenten Bordkombinationen führten die Gäste zu den für sie vorbereiteten Unterkünften. Benjameen staunte nicht schlecht. Die Architekten waren so gut informiert gewesen, dass sie für ihn, Tess und Norman eine Dreierkabine hergerichtet hatten. Zudem wies diese Kabine allerlei Annehmlichkeiten auf - von großräumigen Hygienezellen über eine Küchenzelle, die keine Wünsche offen ließ, bis hin zu dem Doppelbett und zu der speziell gefütterten Schlafstatt für Norman.
Ein kurzes Funkgespräch mit Perry Rhodan bestätigte, dass man sich für ihn und die beiden Wissenschaftler die gleiche Mühe gegeben hatte.
„Erweisen wir uns der Ehre würdig", sagte der Terraner und lächelte freundlich, „zu den Ehrengästen des arkonidischen Flaggschiffes zu zählen."
„Ich gebe mir alle Mühe." Tess lächelte zurück.
*
Als die Gruppe um Perry Rhodan den großen Besprechungssaal erreichte, waren bereits einige hochrangige Arkoniden anwesend. Nur Ascari da Vivo war noch nicht zugegen. Ein Offizier wies den Gästen ihre Plätze an. Rhodan wirkte nicht überrascht, als man ihm klar machte, er solle neben der Admiralin sitzen.
Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha bildeten ein Paar, ebenso wie Humphrey Blue Parrot und Sackx Prakma auf der gegenüberliegenden
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