2129 - Der Gewährsmann
Stimme in den Hangar. Die Worte des Dron wurden vom Translator sofort in das Anguela-Idiom übersetzt, die in Tradom allgemein verstandene Hauptverkehrssprache. „Sie ist die Kommandantin dieses Schiffes, und ihr habt ihr zu verdanken, dass ihr befreit wurdet."
Der über zwei Meter große Dreiplanetenträger wich zur Seite, so dass die Befreiten die arkonidische Mascantin sehen konnten. Ascari musterte die Quintanen. Auch wenn sie nicht sehr viel über den Metabolismus der Insektoiden wusste, stellte sie fest, dass viele von ihnen ausgezehrt und kraftlos wirkten. Einer kippte zur Seite und wurde von zwei Artgenossen gestützt.
„Ich sehe, was mit euch los ist", sagte Ascari. „Die Valenter haben euch halb verhungern lassen.
Zwar habt ihr hier an Bord erste Nahrung und Getränke bekommen, aber ich werde veranlassen, dass ihr weitere, auf euren Metabolismus zugeschnittene Nährstoffe erhaltet. Wir werden euch auch bessere sanitäre Einrichtungen und frische Kleidung zur Verfügung stellen. Dazu benötigen wir von euch allerdings weitere Informationen, vielleicht auch einen zu Untersuchungszwecken."
Sie bemühte sich, nicht die beiden Quintanen direkt anzublicken, die das Kleidungsstück mit dem Symbol des Trümmerimperiums trugen. Sie hatte sie gleich entdeckt, als sie den Hangar betreten hatte.
Als Einzige trugen sie ein solches Bekleidungsstück. Die Oberkörper der anderen Befreiten waren nackt und schillerten in allen Farbschattierungen.
Einer der Quintanen trat vor. Unter seinem gepanzerten Oberkörper rasselte es, als er die vier Arme ausbreitete. Die Arkonidin interpretierte es als Begrüßungszeichen.
„Wer bist du?", fragte Ascari; der Translator übersetzte sofort. „Was hast du mir zu sagen?"
„Entschuldige", sagte der Quintane vorsichtig; das Anguela-Idiom klang bei ihm rasselnd. „Aber wenn von meinen Mitgefangenen kein Einwand kommt, möchte ich für sie sprechen."
Ein leises Gemurmel hob an, aber es kam kein Widerspruch. Ascari nickte dem Insektenabkömmling auffordernd zu.
„Ich bin Flyeri", stellte das Wesen sich vor. „Ich bitte dich, den Unmut meiner Brüder und Schwestern zu entschuldigen. Aber wir fühlen uns immer noch wie Gefangene."
„Dazu besteht kein Grund", erwiderte die Admiralin. „An Bord meines Schiffes seid ihr sicher."
„Ja", quälte Flyeri hervor. „Aber wie sieht unsere Zukunft aus? Was habt ihr mit uns vor?"
„Keinesfalls bringen wir euch zu der Folterwelt. Bei passender Gelegenheit werden wir euch auf einem freundlicheren Planeten absetzen. Bis dahin bitten wir euch um Geduld."
„Das ist alles?" Flyeri schien es nicht glauben zu können. „Ihr verlangt keine Gegenleistung von uns?"
„Doch", antwortete Ascari da Vivo freiheraus. „Wie ihr sehen könnt, sind wir Fremde im Reich Tradom - und keine Freunde der Inquisition der Vernunft. Wir benötigen Informationen über eure Galaxis. Ich will wissen, was ihr verbrochen habt, um in die Gefängnisse der Valenter zu wandern.
Waren es politische Gründe?"
Bevor Flyeri etwas sagen konnte, löste sich ausgerechnet einer der Quintanen mit dem bunten Hemd aus der Gruppe der Gefangenen. „Natürlich sind wir politisch Verfolgte", behauptete er. „Mein Freund dort und ich - wir vertreten das Trümmerimperium. Von uns beiden wissen die Valenter das. Bei den anderen vermuten sie, dass wir sie in unsere Geheimnisse eingeweiht haben. Deshalb wurden auch sie verhaftet. Aber sie sind ahnungslos."
Ascari da Vivos Gesicht wurde hart. „Abführen zur Untersuchung!", befahl sie knapp. „Alle beide."
Die fünf Naats traten vor und nahmen die Quintanen mit den bunten Hemden in ihre Mitte. Flyeri protestierte kurz, wurde dann aber ruhig, als sich rechts und links von ihm die fast doppelt so großen Naats Orim und Bandar aufbauten.
Auch die Arkonidin schenkte ihm keinen Blick mehr. Zusammen mit ihren Begleitern verließ sie den Hangar.
„Die Befreiten werden in Gruppen zu fünf Wesen von unseren Spezialisten verhört", sagte sie zu Qertan. „Sorge dafür. Orim und Bandar begleiten mich und diese beiden Quintanen ins Medo-Center.
Außerdem kommt einer der Psychologen mit. Ich muss alles über sie erfahren."
„Glaubst du, dass sie wirklich etwas mit dem Trümmerimperium zu tun haben?", fragte der Sicherheitschef.
„Nein", sagte die Admiralin. „Dazu sind sie zu vorlaut. Aber wir müssen sie verhören, vielleicht wissen sie wirklich etwas."
*
Während die beiden Quintanen abgeführt wurden, kümmerten
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