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2129 - Der Gewährsmann

Titel: 2129 - Der Gewährsmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich Psychologen und Mediker um die anderen Befreiten. Frische Kleidung und Nahrung wurden in die Hangars geliefert; Roboter bauten zusätzliche sanitäre Einrichtungen nach den Wünschen der verschiedenen Wesen ein. Manche waren so geschwächt, dass man sie erst „aufpäppeln" musste; aufgrund des manchmal völlig unbekannten Körperbaus keine leichte Aufgabe.
    Sicherheitshalber ließ Ascari da Vivo trotzdem die Wachen vor den Hangarschotten verstärken und die Beobachtung der Tradomer intensivieren. „Wir gehen nicht das geringste Risiko ein", schärfte sie den Wachen ein.
    Qertan zeigte sein Organisationstalent. Jeweils in Gruppen von fünf Wesen wurden die Befreiten zu den Verhörräumen gebracht. Nach ausgeklügeltem Plan ließ er sie über verschiedene Wege transportieren. Sie sollten auf diese Weise sehr wohl einige Details der KARRIBO wahrnehmen und auf ihre Art beeindruckt sein, dabei aber keine Geheimnisse erfahren. Man wusste nicht, was sie hinterher erzählten - und dann sollte es schon dem entsprechen, was die Besatzung der KARRIBO ihnen mitteilen wollte.
    Ascari selbst begab sich mit den beiden Quintanen in die Bordklinik der KARRIBO und wies den Insektoiden je eine Antigravliege an. Ohne Widerstand zu leisten, legten sie sich darauf nieder, bis energetische Fesseln nach ihnen griffen.
    Während zwei Medoroboter die Körper der Quintanen gründlich untersuchten und alle biologischmedizinischen Erkenntnisse in ihren Speichern erfassten, ließ sich Ascari neben den Befreiten nieder. Man hatte ihnen die bunten Hemden bereits abgenommen, sie wurden separat untersucht.
    Die Mascantin begrüßte kurz Voo'lak, den Chefmediker vom Volk der Aras, in alter arkonidischer Tradition „Bauchaufschneider" genannt, ignorierte ihn dann. Er kümmerte sich um die Ergebnisse.
    „Ihr beide vertretet also das Trümmerimperium", sagte Ascari da Vivo. „Wie heißt ihr und was sind eure Aufgaben?" Sie hatte sich mit den Psychologen geeinigt, dass sie das erste oberflächliche Verhör führte; später sollten die Arkoniden selbst an ihre Arbeit gehen.
    „Ich bin Truxha", sagte jener, der im Hangar das Wort ergriffen hatte, und scheuerte seine zwei Beine gegeneinander. „Und das ist Barlinx."
    „Schön", sagte die Arkonidin. „Und jetzt erzählt mir mehr über das Trümmerimperium."
    „Eigentlich dürfen wir darüber nicht sprechen", sagte Barlinx leise. Jetzt klang die Stimme des Quintanen wie ein Säuseln, während er seinen Oberkörper nach vorne beugte. „Aber ihr habt uns aus der Gewalt der grausamen Valenter befreit und damit aus der Gewalt des Reiches. Das Trümmerimperium ist ein gewaltiger Machtfaktor in Tradom und den angeschlossenen Galaxien. Unsichtbar, aber überall zugegen. In allen Galaxien des Reiches wird emsig am Umsturz gearbeitet. Der Tag der Revolution ist nicht mehr fern."
    „So ist es", ergänzte Truxha. „Und wir beide gehören dazu. Als die Valenter eines Tages unsere Heimatwelt heimsuchten und unsere Familien töteten, gelang uns beiden als Einzigen die Flucht. Wir wurden nach einer wahren Irrfahrt von Planet zu Planet von einem Gewährsmann des Trümmerimperiums kontaktiert und stießen begeistert zu den Revolutionären."
    „Das klingt ja interessant", sagte die Admiralin ohne jegliches Anzeichen von Ironie. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass einer der Psychologen die Augen verdrehte. Der Arkonide nahm die Befreiten offensichtlich ebenso wenig ernst wie sie. „Könnt ihr irgendwelche Belege für eure Aussagen liefern?"
    „Natürlich!", sagte Truxha. „Unsere Hemden sind der beste Beweis!"
    „Aber das Trümmerimperium ist verboten." Ascari lächelte eisig, obwohl sie wusste, dass diese Mimik bei den Quintanen völlig unbekannt sein musste. „Es wird Jagd auf seine Angehörigen und Sympathisanten gemacht - und damit auf jeden, der sich dazu bekennt."
    „Das stimmt", sagte Barlinx. „Weil das Reich Angst vor uns hat."
    „Und trotzdem tragt ihr in aller Öffentlichkeit diese Hemden? Jede Streife der Valenter hätte euch deswegen festnehmen müssen."
    „Was sie ja auch getan haben", zischte Truxha. Seine Fühler zitterten vor Erregung. Auf seinen großen Facettenaugen bildete sich ein schmieriger Film. „Deshalb gerieten wir ja in Gefangenschaft.
    Aber wir verleugneten unsere Herkunft nicht. In jedem Verhör standen wir zu unseren Idealen und denen des Trümmerimperiums. Die Hemden sind die Banner, die wir vor uns hertragen im heiligen Krieg! Wo sind sie eigentlich?"
    „Sie sind

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