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2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger

Titel: 2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energieentwicklung als Zeichen eines Angriffs verstehen können. Das Hantelraumschiff hielt Kurs auf den zweiten Planeten, um den Abstand zu Vision und den Flotten der Prinzenkrieger nicht zu sehr schrumpfen zu lassen. Noch immer ging die Botschaft in Diamal hinaus. Sekunden nach dem Eintauchen des Hantelschiffes nahmen die ersten Diskusse der Pfauchonen Fahrt auf. Mit hochgefahrenen Schutzschirmen setzten sie ihren Kurs Richtung SOL. Fee schaltete die Funkbotschaft ab. Sie projizierte ein Hologramm von sich und schickte es hinaus. „Das Fernschiff SOL kommt in friedlicher Absicht. Wir sind Freunde. Unsere einzige Absicht 1st, unsere Delegation an Bord zu nehmen, die mit der Malischen Dschunke nach Vision kam." Immer mehr Diskusse lösten sich aus den äußeren Verbänden und flogen der SOL entgegen. Erst waren es Hunderte, dann Tausende. Sie formierten sich zu einer Hohlkugel um die mit inzwischen 40 Prozent Lichtgeschwindigkeit dahinfliegende SOL.
    Zehntausend Schiffe waren es, ein Zehntel der Streitmacht eines einzigen Prinzenkriegers. Fees Funkspruch blieb ohne Antwort. Die Prinzenkrieger berieten vermutlich, wie sie sich verhalten sollten.
    Ein mulmiges Gefühl breitete sich in der Magengegend der Kommandantin aus. Es sah ganz danach aus, als hätte sie die falsche Entscheidung getroffen. „Ruhe bewahren!", erklang Tekeners Stimme. „Was immer sie versuchen, wir liefern ihnen keinen Vorwand, das Feuer auf uns zu eröffnen." Über eine Stunde verstrich. Noch immer rührte sich nichts. Die zehntausend Diskusse bildeten ein engmaschiges Netz um das Hantelschiff. Ein Entkommen war unmöglich. Bei dem Versuch, die notwendige Mindestgeschwindigkeit für den Hypertaktflug zu erreichen, hätte die SOL den Wall der Pfauchonen durchbrechen müssen. Eine Raumschlacht wäre die direkte Folge gewesen.
    Das Risiko, dass dabei das Generationenschiff vernichtet werden konnte, war Fee Kellind zu hoch. Lieber nahm sie in Kauf, dass die Bewegungsfreiheit zwischendurch eingeschränkt war. Die Kommandantin wandte den Kopf und sah zu Ronald Tekener hinüber. Um den Mund des Aktivatorträgers spielte ein siegesgewisses Lächeln. Fee wünschte sich, sie hätte manchmal etwas von seiner lässigüberlegenen Art besessen. Aber dazu musste man vermutlich ein paar tausend Jahre alt werden.
    Ob das wiederum so angenehm war, bezweifelte sie. Nein, sie mochte auf keinen Fall mit ihm tauschen, auch nicht mit Dao-Lin-H'ay, Atlan oder einem der anderen Unsterblichen. „Wir erhalten ein Antwortsignal!" Der Ausruf Viena Zakatas riss Fee aus ihrem Grübeln. Ihr Blick fraß sich an den Anzeigen des Funkgeräts fest. Aus dem Einzelsignal wurde eine permanente Signalfolge. Ein Holowürfel schaltete sich ein. Er zeigte das Abbild eines Wesens, das die Kommandantin problemlos als Pfauchonen identifizierte. Es war von schlanker Gestalt mit einer deutlich ausgeprägten Wespentaille, langen Armen und Beinen. An jeder Hand besaß es sechs Finger. Das lang gezogene Gesicht wirkte durch die scharf gebogene Nase adlerhaft, die Haut schimmerte alabasterweiß. Das hellbraune Haar trug der Pfauchone im Pagenschnitt. Am Hinterkopf baumelte ein etwa fünfzig Zentimeter langer „Pferdeschwanz<- von brauner Farbe. „Rhusbyr, der Herr des Lebens, hält seine schützende Hand über euch", verkündete das Wesen in Diamal. „Sonst wäre von euch und eurem Schiff in diesem Augenblick nichts mehr übrig."
    „Wir sind dem Herrn des Lebens unendlich dankbar", sagte Tek. „Wie du weißt, kommen wir in friedlicher Absicht. Es liegt uns fern, uns in die inneren Angelegenheiten der Völker von Akhimzabar einzumischen. Deshalb wird unser Aufenthalt sehr schnell zu Ende sein."
    „Ja, das wird er gewiss!", rief der Pfauchone. „Dafür sorge ich. Ich bin General Dostojur, der Befehlshaber der Flotte des Prinzenkriegers Rhusbyr. Der Herr des Lebens hat mir befohlen, die Übergabe des Schiffes herbeizuführen. Wir schicken euch Soldaten. Sie werden die Evakuierung leiten und anschließend ..."
    „Schlag dir das aus dem Kopf!", sagte Fee Kellind. „Keiner von uns wird die SOL verlassen."
    Die Mimik des Pfauchonen fror ein. „Schiffen extragalaktischer Besucher ist der Einflug nach Akhimzabar grundsätzlich untersagt. Meinen Daten entnehme ich, dass ihr von einer Zabaroo-Alzo kommt. Euch ist dieses Verbot folglich bekannt. Ihr habt euch bewusst darüber hinweggesetzt. Dieser Verstoß gegen die ehernen Gesetze unserer Sterneninsel wird mit der höchsten Strafe geahndet.

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