2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger
eine zweiköpfige Delegation empfangen", teilte er mit. „Der Flugkorridor zum Flaggschiff KUJUKI ist vorbereitet." Tek suchte den Blickkontakt zu Fee Kellind. Die Kommandantin stand mit hochgezogenen Schultern und leicht nach vorn gebeugtem Kopf da. Es fiel ihr sichtlich schwer, eine Entscheidung zu treffen. „Tek und ich werden gehen", sagte sie. „Aber ich habe ein ungutes Gefühl dabei."
Sie entschieden sich für ein Space-Jet Sondermodell als Fahrzeug. Es verfügte über drei mobile Paratron-Systeme. Den beiden Insassen vermittelte es ein Gefühl der Sicherheit. „Wir geben euch Rückendeckung", sagte Major Lene Jeffer, die Leiterin der Abteilung Bordwaffen. Beim geringsten Zeichen eines Angriffs würde die SOL schießen und die Jet mit Traktorstrahlen zurückholen. Zumindest würde sie es versuchen. Tek ging hinüber zum Transmitter. Er tat den entscheidenden Schritt nach vorn und fand sich übergangslos in der SOLSJ-12. Durch die Kuppel schimmerten die Lichtreflexe der Pfauchonenschiffe herein.
Fee Kellind folgte ihm in wenigen Schritten Abstand. Während das kleine Fahrzeug aus dem Hangar glitt, schlossen sich die Helme der Einsatzanzüge. Die Space-Jet nahm Kurs auf den vorgegebenen Korridor. Der Aktivatorträger und die Kommandantin nahmen in den Sesseln Platz.
Kellind beschleunigte mit mäßigen Werten. Sie wollte die Pfauchonen nicht unnötig nervös machen. Die Space-Jet flog einen weiten Bogen um die SOL herum und hielt auf den Korridor zu. Aus der Ferne ähnelte er einem schlauchartigen Gebilde. An seinem Ende glitzerte es wie von einem riesigen Diamanten. Das Gebilde besaß Diskusform. „Das muss die KUJUKI sein", sagte Fee Kellind leise zu Tek. „Eine phantastische Konstruktion." Tek stimmte ihr in Gedanken zu. „Geschmack haben die Pfauchonen ja", meinte er trocken. In der Diamantstruktur brach sich das Sonnenlicht von der anderen Seite der Kugelschale. Es ließ den Diskus in beruhigendem Licht erstrahlen. Dort, wo es sich brach, hüllte es das Schiff und seine Umgebung in orangerotes und dunkelrotes Licht.
Dazwischen erkannte Tek ein neunadriges Spantenskelett aus Metall, das die Außenhülle teilte und für eine optimale Stabilität des großen Diskus sorgte.
War es ein Symbol für die neun Speichen der Galaxis? Ein Peilstrahl erfasste die Space-Jet. Auf eine Entfernung von zwei Millionen Kilometern übernahm er die Kontrolle über das kleine Schiff. Fee Kellind schaltete den Gravojet-Antrieb aus. Der Traktorstrahl holte das Beiboot mit hoher Geschwindigkeit ein. Kurz vor dem Kristalldiskus bremste er es ab und zog es in einen Hangar dicht unter der Diskuskante. Augenblicke später kam die Space-Jet zur Ruhe. Draußen flammten Scheinwerfer auf, das Hangarschott schloss sich, Durch die halbkugelförmige Kuppel der Space-Jet sah Tek pfauchonische Roboter, die von oben herabschwebten. Sie umzingelten das Boot.
Tek und Fee erhoben sich und gingen zum Antigravschacht. Sie ließen sich zur Bodenschleuse hinab tragen. Auf dem Begleithologramm entdeckten sie ein Fahrzeug, das sich näherte und hinter dem Kordon aus Robotern anhielt. „Willkommen in der KUJUKI", verkündete eine abgehackt klingende Stimme in Diamal. „Die Prinzenkrieger erwarten euch." Tek warf Fee Kellind einen bedeutungsvollen Blick zu. Bisher war immer nur vom Herrn des Lebens die Rede gewesen. Jetzt erfuhren sie, dass sich anscheinend alle Prinzenkrieger der Sache angenommen hatten. Die Pfauchonen lieferten ihnen damit auch eine Erklärung für das Warten. „Ich glaube", sagte Tek leise, „wir haben sie bereits da, wo wir sie haben wollen."
7.
Prinzenkrieger Sabal verließ den Transmitter. Zwei Assassinen in hellgrünen Gewändern erwarteten ihn. Sie trugen schussbereite Strahler in den Händen. „Admiral Tonder hat uns gebeten, deinen persönlichen Schutz zu übernehmen", sagten sie. Der treue Tonder! In einer Situation wie dieser wünschte Sabal sich, dass er ausschließlich solche Untertanen gehabt hätte. Auf Dauer allerdings wäre das Leben in der Speiche Kmi recht langweilig gewesen. Sabal setzte Langeweile mit Dekadenz und Rückschritt gleich. Es widersprach seiner Lebensanschauung und seiner Vorstellung vom Regieren. „Sind die Minister eingetroffen?", erkundigte er sich. „Ja."
Die Assassinen wechselten ein paar kurze Handzeichen mit den Palastwachen, dann gaben sie ihm den Weg frei. Der Prinzenkrieger trat hinaus in den Kristallkorridor, Das Licht der tief stehenden Sonne traf auf die
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