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2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger

Titel: 2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zoun-Jeglin-Ont explodierte geradezu in einem Farbenmeer. „Seht nur!", rief Myles. „Das ist unglaublich." Die Gebäude der Siedlung bestanden aus kristallinen Strukturen sowie durchsichtigen Glasfronten. Das Licht brach sich tausendfach in ihnen. Es verwandelte die Häuser in regenbogenschillernde Kunstwerke, violett und blau in den vorderen Bereichen, wo die Lichtstrahlen auftrafen, orange und rot weiter hinten. Dazwischen lagen alle Farben des Spektrums. Durch die unterschiedlichen Brechungswinkel verwischten sich die Konturen der einzelnen Gebäude. Die Gassen und Straßen verschwanden, als habe jemand Deflektoren eingeschaltet. Kuni Maghate wartete schon auf uns. Der Assassine deutete zum Himmel. „Es dauert nicht mehr lange, bis sie erscheint."
    „Und wer ist sie?", fragte Mohodeh. „Entschuldigt, wir stehen hier an der Ost-West-Achse der Flugbahn. Die Residenz des Prinzenkriegers erscheint.
    Mit dem Sonnenaufgang naht der Herr des Morgens." Ein winziger, dunkler Fleck tauchte am Himmel auf. Nach und nach wuchs er zu einem riesigen Gebilde an, das sich mit der Tag-Nacht-Grenze in Richtung der Siedlung bewegte. Bei der Residenz des Prinzenkriegers handelte es sich um einen fliegenden Palast. Die kilometerlange Konstruktion bot einen fantastischen Anblick. Sie bestand aus allen möglichen Kristallformen, die in ein Gebilde aus ineinander verschlungenen Röhren eingelassen waren. Das Sonnenlicht brach sich in den Kristallen und erweckte das Gebilde zu glitzerndem Leben. Für menschliche Augen sah es fast aus, als winde sich eine funkelnde Schlange über den Himmel. „Seht ihr die Embleme auf der Unterseite?" Die Stimme des Assassinen klang fester als vorher. „Sie leuchten. Es bedeutet, dass sich der Prinzenkrieger in seiner fliegenden Festung befindet." Das könnte unsere Absichten ungemein erleichtern. Immerhin war der mögliche Ansprechpartner anwesend. „Wie kommen wir auf dem schnellsten Weg in die Residenz?", wandte ich mich an den Assassinen. „Über eine der Transmitterstationen. Für ihre Benutzung benötigt ihr Chipkarten. Die bekommt man in den Kontaktstellen."
    Er beschrieb uns Aussehen und Funktion der Kontaktstellen. Neben der Ausgabe von Berechtigungskarten für bestimmte Ziele erfüllten sie die Funktion von Informationszentren. Zunächst aber mussten wir durch die Absperrungen am Rand des Hafengeländes. Dort entdeckte Mohodeh Kascha Pfauchonen mit lanzenähnlichen Metallstöcken. Wer das Gelände verlassen wollte, musste an ihnen vorbei. Jedem von ihnen stand ein Roboter zur Seite.
    Die Lautsprecher verkündeten noch immer, dass alles für das Wohl der Gäste getan würde. Die meisten Delegationen der LOTTERIE-Teilnehmer standen der Durchsage wohl eher skeptisch gegenüber. Immerhin war es ein gutes Zeichen, dass man uns nicht sofort zum Rand der Galaxis zurückschickte. „Bleibt zusammen, bis ihr die Sperren durchquert habt!" Zum Gruß legte Kuni Maghate die bei den mittleren Finger der rechten Hand gegen die Nasenspitze. Augenblicke später war er in der Menge untergetaucht. Wir bestiegen eine der Plattformen und steckten wenig später im Strom der Flüchtlinge, die durch die Absperrungen drängten. Die Pfauchonen mit ihren Lanzen wirkten bedrohlich. Die größere Gefahr ging jedoch von den Robotern mit ihren schussbereiten Strahlern aus. Ihren Kameraaugen entging nichts.
    Aber sie konnten unmöglich das Aussehen und die Eigenheiten aller Fremdvölker kennen, die jetzt über Zoun hereinbrachen. Einige Ankömmlinge verschafften ihrem Ärger Luft und brüllten wütende Beleidigungen. Die meisten von ihnen hatten ihren ganzen Reichtum für den Flug nach Wassermal und für die LOTTERIE geopfert. Jetzt brachte man sie um den verdienten Lohn ihrer Anstrengungen. Wir erreichten die Absperrung. Nie - mand schenkte uns Beachtung. Der Roboter richtete seine Aufmerksamkeit einzig und allein auf Icho Tolot.
    Die Nachdrängenden schoben uns durch die Engstelle. Augenblicke später standen wir auf einer der Straßen, die zwischen den Hafengebäuden hindurch zur Siedlung führten. Kuni Maghate tauchte neben mir auf. „Gewöhnlich füllen sich die Straßen sofort nach Sonnenaufgang mit Pfauchonen. Heute ist das anders. Niemand lässt sich blicken. Die Siedlung gehört den Flüchtlingen. Seht ihr den Turm am oberen Ende der vierten Straße? In ihm liegt die nächste Transmitterstation. Versucht sie zu erreichen. Ich bleibe in eurer Nähe."
    In den Straßen patrouillierten Soldaten und Roboter. Die

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