2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger
Daran ändert auch nichts, dass ihr in Frieden kommt.
Meine Truppen kommen jetzt an Bord. Sie übernehmen das Schiff."
„Deine Truppen erhalten definitiv keinen Einlass, Dostojur."
„Dann lasse ich euer Schiff vernichten. Euer Erscheinen stellt eine Verletzung unserer Ehre dar. Wir sind nicht bereit, das hinzunehmen. Widersetzt euch immerhin, es wird euch nichts nützen. Pfauchonen sterben lieber, als dass ihre Ehre in den Schmutz gezogen wird."
„Wir verlangen eine Prüfung unseres Falles", beharrte Tek. „GISTUNTEN-3 kann euch bestätigen, dass wir nicht aus eigenem Antrieb hergekommen sind. Die Malische Mole hätte bestimmt Alarm ausgelöst, wenn eines der Schiffe in ihrem Bereich auf eigene Faust versucht hätte, nach Wassermal hineinzufliegen."
„Einzelheiten spielen für unsere Entscheidung keine Rolle", lautete die lapidare Antwort des Generals. „Du lädst schwere Schuld auf dich", sagte Fee Kellind. „Der Gute Geist von Wassermal hat uns den Einflug erlaubt.
Und nicht nur das. Er hat ihn uns ausdrücklich nahe gelegt. Ziehe selbst deine Schlüsse! Oder besser, erkundige dich bei der ehrenwerten Snotryl danach. Sie ist die Kommandantin von GIS TUNTEN-3 und wird es dir gern bestätigen."
„Ich habe noch ein Argument für dich, Dostojur." Fee zuckte bei Tekeners Worten leicht zusammen. „Der Gute Geist von Akhimzabar hat uns nicht nur aufgefordert, uns über das Verbot hinwegzusetzen.
Er hat uns sogar einen Auftrag erteilt. Wir sollen unsere Gefährten vom Planeten Vision abholen und den Konflikt beenden, den die Pfauchonen über dieser Welt begonnen haben."
Als sie diese Lüge hörte, konnte Fee nur mit Mühe verhindern, dass sie zusammenzuckte. „Eure Anwesenheit beweist immerhin, dass er euch absichtlich passieren ließ", stellte der General fest. „Sonst wären wir längst benachrichtigt worden. Da uns kein Alarm der Wachflotten vorliegt, neige ich dazu, euren Angaben Glauben zu schenken."
„Wir danken dir." Fee deutete eine Verbeugung an. „Du erweist der Galaxis Akhimzabar und ihren Völkern einen großen Dienst." Der General ging nicht darauf ein. Er raffte die Falten seines Uniformrocks ein wenig stärker. „Ich informiere Prinzenkrieger Rhusbyr über das Ergebnis unseres Gesprächs und trage ihm eure Forderungen vor."
Die Verbindung erlosch. Fee fuhr zu Tekener herum. „Du gehst zu weit. Wenn es herauskommt, wie dreist du gelogen hast, sind wir geliefert." Der „Smiler" setzte sein berüchtigtes Lächeln auf. „Ich habe mit diesem Vorwurf gerechnet", antwortete er. „Der Gute Geist darf in Wassermal bekanntlich nicht eingreifen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Galaxis nie betritt und die Wahrheit verkündet, ist sehr hoch. Wir haben nichts zu befürchten. Bis meine Lüge herauskommt, sind wir längst über alle Berge."
Fee hätte es nur zu gern geglaubt. Aber sie misstraute der Situation, je länger sie andauerte. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn das Geistwesen sie nach Wassermal begleitet hätte. Aber so ... Wieder warteten sie. Diesmal war es nicht allein Ronald Tekener, der seine Ungeduld und Unruhe deutlich zur Schau stellte. Ihr ging es genauso. Aber Fee Kellind verbarg ihre Gefühle dort, wo sie ihrer Meinung nach im Berufsleben hingehörten. Ganz tief drinnen, unter einem Panzer aus Eis oder Ynkonit.
Tek wusste, dass seine Behauptungen gefährlich waren. Aber er wäre nicht der „Smiler" und Spieler gewesen, wenn es ihm keinen Spaß gemacht hätte. Er liebte das Risiko. Es gehörte zu seiner Persönlichkeit und zu seinem Leben wie die blauen Narben in seinem Gesicht. Tek spürte den leisen Druck von Daos Handballen auf seinem Arm. „Du wirst dabei sein, nicht wahr?", hauchte die Kartanin neben seinem Ohr. Er senkte fast unmerklich den Kopf. Wenn die Prinzenkrieger es wünschten, dass eine Delegation aus der SOL sie aufsuchte, würde er dazugehören. „Ich werde in Gedanken bei dir sein", fügte sie hinzu. Er erwiderte ihre Geste zum Zeichen des Dankes. Wenn Gefahr drohte, würde sie von der SOL aus sofort Maßnahmen treffen. So war es immer gewesen, seit sie zusammen waren. Sie gab ihm Rückendeckung und er ihr. Es trug dazu bei, das emotionale Knistern zwischen ihnen immer wieder neu zu beleben. Die Orter meldeten eine Bewegung in der Kugelschale um die SOL. An einer Stelle in Flugrichtung rückten die Diskusse weiter auseinander.
Der General meldete sich. Diesmal begnügte er sich mit einer Funkstrecke ohne Bildverbindung. „Der Herr des Lebens wird
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