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2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger

Titel: 2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es ihnen nicht zumuten, dachte Sabal. Und doch muss ich es tun. Der Rat der Prinzenkrieger hat es so be schlossen. Ich selbst hatte es angeboten. Deshalb war er hier. Alle anderen Prinzenkrieger hielten sich nach wie vor mit ihren Belagerungsflotten im Zentrum der Neunspeiche auf.
    Sabal entdeckte in seinem Innern dieselbe Verunsicherung, wie sie auch seine Minister offenbarten. Aber er wäre kein Prinzenkrieger gewesen, hätte er nicht die Fähigkeit der Selbstüberwindung selbst in extremen Situationen besessen. „Zabar-Ardaran ist geräumt", teilte er den Anwesenden mit. „Hunderttausende von Flüchtlingen kommen hierher."
    „Die LOTTERIE-Gewinner?"
    Entsetzen schwang in der Frage von Raumfahrtminister Oldessal mit. Er fiel von der Ehren- in die Alltagssprache. Sabal antwortete ihm ebenso. „Ja.
    Entwerft einen Plan, wie wir sie am idealsten auf Zoun und alle wichtigen Welten in der Nähe verteilen. Sie sofort zu den Zabaroo-Alzos zurückzuschicken wäre ein Bruch des Vertrags." Und somit ein Verstoß gegen die Ehre der Pfauchonen. Aber diesen Gedanken sprach er mit Rücksicht auf die psychologische Wirkung nicht aus. „Alles andere ist zweitrangig", kam er Fragen der Minister zuvor. „Ich danke euch."
    Das Terminal im Hintergrund aktivierte sich selbsttätig. Die Koordinationsstelle Zouns meldete sich mit wichtigen Informationen. Die Leistung der Wirtschaftsbetriebe in der Speiche Kmi war innerhalb weniger Stunden um gut zwanzig Prozent ihrer üblichen Leistung abgesunken. Eine Besserung schien bislang nicht in Sicht zu sein. „Kümmert euch darum!", sagte der Prinzenkrieger hastig. „Binnen sechs Stunden muss der alte Zustand wieder erreicht sein. Die Information von der bevorstehenden Ankunft der Flüchtlinge ist vorerst geheim zuhalten." Mit den weiten Ärmeln seines Gewandes warf er seinen Getreuen einen symbolischen Gruß zu. Ehe sie sich's versahen, hatte er den Saal verlassen und machte sich auf den Weg zu seinen Gemächern. Dort, im Zentrum des fliegenden Palasts, hoffte er, Linderung für sein Unwohlsein zu finden.
    Einen der Höhepunkte der täglichen Reise um Zoun stellte der Flug über die Eremitage-Berge dar. Wuchtige Gipfel wuchsen in den Himmel. Je näher der kristallene Palast auf seinem Kurs kam, desto mehr schien die Eremitage ihre steinernen Finger nach ihm auszustrecken. Den Unterschied zu allen anderen Tagen des Jahres erkannte Sabal auf den ersten Blick. Die Wetterfahne der Speiche Kmi mit der aufgehenden Sonne fehlte. Gewöhnlich flatterte sie auf den obersten Zinnen der Lonkarden-Eremitage. Da die pfauchonischen Propheten nichts ohne Grund taten, nahm der Prinzenkrieger das Fehlen der Flagge als böses Omen. Er setzte es mit der Ankündigung gleich, dass es für Kmi in Zukunft keinen Sonnenaufgang mehr gab, nur noch den Untergang. Der Gedanke, dass die Vorgänge über Zabar-Ardaran für sein Volk nicht gozin waren, beruhigte ihn dabei keinesfalls. Er machte sich Gedanken über das Zusammenwirken äußerer Umstände, auf die das Volk der Pfauchonen erst recht keinen Einfluss nehmen konnte.
    Sabal holte die Daten der 54 Zabaroo-Alzos in ein Hologramm. Der Rechner prüfte sie auf Vorkommnisse, Anzeichen bevorstehenden Unheils. Er fand nichts. Alles war so verlaufen wie immer, bis zu dem Augenblick, in dem Soners Flotte über Zabar-Ardaran erschienen war und die Fremden vertrieben hatte. Diese hatten dem Wort des Guten Geistes von Akhimzabar ebenso vertraut wie dem Personal der Zabaroo-Alzos. Die Malischen Dschunken hatten sie an das versprochene Ziel befördert, ihnen jeden möglichen Komfort geboten und sie auf dem dritten Planeten Horani-Hamees abgesetzt.
    In wenigen Tagen stieg ein Teil der Pangalaktischen Statistiker aus seinen Türmen herab. Sie hielten Audienz, beantworteten alle Fragen der Besucher. In diesem Jahr wurde wohl nichts daraus. Das Problem mit dem Herrn des Lichts konnten die Prinzenkrieger unmöglich in so kurzer Zeit bewältigen. Soner musste verrückt geworden sein. Oder war er es schon immer gewesen? Dann lag die Schuld bei Prinzenkrieger Marca, seinem Vater.
    Nein, Marca konnte unmöglich jahrzehntelang übersehen haben, dass sein Stammhalter und Thronfolger nicht Herr über seine Sinne war. Dennoch - Soner war es gewesen, der über alle Konventionen hinweg Zoun besucht und um die Hand Sihames angehalten hatte. Keinem anderen Prinzen wäre es je eingefallen, so etwas zu wagen. Soner hatte es getan, und alle hatten ihn dafür respektiert. Später hatte er Sihame

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