2133 - Das Gericht der Prinzenkrieger
Sterninsel. Der Gute Geist hält sich nicht am Rand der Galaxis auf. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt."
„Dann lasst uns die beiden Gefangenen streng verhören", erklang die tiefe, rasselnde Stimme des Herrn der Nacht. „Nur so erfahren wir die Wahrheit, ob der Gute Geist von Wassermal noch existiert oder ob sie ihn ..." Die Prinzenkrieger bewegten sich. Die Gewänder verbreiteten ein nervöses Rascheln. „Damit das ein für alle Mal klar ist, wir haben niemanden getötet und sind auch nicht für das Verschwinden des Guten Geistes verantwortlich", wandte Fee Kellind ein. „Das sind bloße Behauptungen", grollte Orlarg. „Lasst es uns kurz machen. Alle Fakten sind bekannt. Das Urteil wird gesprochen."
„Orlarg ist ein wenig voreilig", verkündete Rhusbyr den überraschten Prinzenkriegern. „General Dostojur hat mit der Grauen Marlitin Snotryl gesprochen. Sie ist die Kommandantin von GISTUNTEN-3 und bestätigt die Aussage der beiden Gefangenen. Der Gute Geist von Akhimzabar hat der SOL den Flug nach Horani-Hamee erlaubt."
„Die Grauen Marliten sind loyal und zuverlässig", bekannte Jatlar. „Fälle von Manipulationen sind in all den Jahrtausenden nicht bekannt geworden. Lasst uns anhören, was die beiden Fremden zu sagen haben."
Ronald Tekener spürte die innerliche Anspannung seiner Begleiterin. Er schüttelte leicht den Kopf. Gleichzeitig streckte er den Daumen der rechten Hand nach oben. Keine Sorge, gab er ihr zu verstehen. Diese Situation ist harmlos. Zumindest galt das im Vergleich zu vielen anderen, in die er im Lauf seines zweieinhalbtausendjährigen Lebens geraten war. Dass die Prinzenkrieger sie als Gefangene bezeichneten, sagte zunächst einmal nur aus, dass sie sich nach ihrem Verständnis strafbar gemacht hatten. Für ein Urteil brauchte es jedoch Beweise.
Die Prinzenkrieger forderten sie auf, ihre Geschichte zu erzählen. „Sprich du für uns", sagte Fee Kellind auf Terranisch. „Du weißt mehr über kosmische Zusammenhänge und hast mehr Erfahrung im Umgang mit Fremdwesen." Tekener folgte ihrem Rat. Beim Start der SOL von Dommrath fing er an. Die im Gürtel des Einsatzanzugs integrierte Positronik projizierte Bild- und Tondokumente. Tek streifte am Rand die Fragen, die sie den Pangalaktischen Statistikern stellen wollten, ohne Genaues über ihren Inhalt zu verraten. Er wies auf den Ritter von Dommrath hin, der schon einmal da gewesen und an der LOTTERIE teilgenommen hatte.
Anschließend schilderte er die erste Begegnung der SOL mit dem Guten Geist von Wassermal, ihr Pech im Spiel und die anschließende überraschende Mitteilung aus GINSTUNTEN-3, dass sieben Mitglieder der SOL-Besatzung an Bord einer Malischen Dschunke kommen durften.
Die Aufzeichnung mit dem Grauen Marliten Sfonoci beeindruckte die Prinzenkrieger, das war offensichtlich. Es war offensichtlich, dass der Gute Geist von Wassermal schon zu diesem Zeitpunkt Einfluss auf .die Geschicke der SOL genommen hatte. Über seine Beweggründe wussten sie allerdings nichts. Die Delegation war an Bord der Malischen Dschunke aufgebrochen, die SOL hatte ihre Warteposition beibehalten. Beiboote waren auf Erkundung am Rand der Galaxis gegangen. Ganze Hundertschaften der Besatzung hatten an Führungen über die Planeten des Stijssen-Systems teilgenommen, um sich die Zeit zu vertreiben. Nach längerer Wartezeit hatte sich erneut der Gute Geist von Wassermal bei ihnen gemeldet. Die Delegation um Atlan befand sich nach seiner Aussage auf Vision in großer Gefahr. Die SOL sollte Hilfe bringen.
Tek flocht seine anfänglichen Übertreibungen mit ein, was die Lösung des Konflikts der Prinzenkrieger untereinander betraf. Warum er spontan so dick aufgetragen hatte, konnte er selbst nicht gen au sagen. Es war ihm beim ersten Funkkontakt über die Lippen gekommen, weil er die Dringlichkeit ihrer Mission untermauern wollte. Die SOL musste so schnell wie möglich nach Vision. Wenn dabei gleichzeitig ein schwelender Konflikt zwischen den Prinzenkriegern geschlichtet werden konnte, umso besser. Der Smiler beobachtete die Herren der Neunspeiche. Während seiner Erzählung belauerten sie sich gegenseitig. Jedes winzige Zucken eines Gesichts oder Rollen der Augen, jedes Zusammenziehen der Pupillen registrierten sie.
Jeder versuchte, die anderen auszuloten und herauszufinden, wie sie bei einem möglichen Urteil abstimmen würden. Gleichzeitig bemühte sich jeder, die anderen darüber im Unklaren zu lassen.
Als Tekener seinen Bericht beendete und
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