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2134 - Vorstoß nach Vision

Titel: 2134 - Vorstoß nach Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Ukkhardin in einem Kreis von 1000 Kilometern angeordnet. Eine Landschaft wie diese gibt es jedoch nur im Zentrum des Kontinents."
    „Das hieße, dass die anderen Städte um diese angeordnet sind", meinte Atlan. „Kommt ihr deshalb ganz besondere Bedeutung zu?" Was meinst du zu diesem Thema?, fragte der Arkonide seinen Logiksektor.
    Die besondere Lage der Stadt könnte natürlich von zusätzlicher Bedeutung sein, antwortete der Extrasinn. Aber darüber hinausgehende Überlegungen wären reine Spekulation. Und dafür bin ich nicht zuständig. Die anderen konnten Atlan auf seine Frage natürlich ebenso wenig eine Antwort geben wie sein Extrasinn. Sie war auch eher rhetorisch gemeint. „Ich denke, wir sollten uns auf jeden Fall nach einer möglichen Verbindung zu den anderen Städten umsehen", sagte Startac Schroeder. „Irgendwann in der Vergangenheit muss es eine solche gegeben haben. Ich könnte mir vorstellen, dass wir auch in den Kosmologischen Mediotheken dieser Stadt wichtige Hinweise finden könnten,"
    „Mir ist hier unheimlich", sagte Sihame fröstelnd. Für sie als Pfauchonin musste schon die Existenz dieser zehnten Stadt einen gehörigen Schock bewirken. Schließlich war sie in dem Sinne erzogen worden war, dass es nur neun Pangalaktische Statistiker gab. Überhaupt hatte die Neun für die Pfauchonen eine magische Bedeutung.
    In ihrer Zahlenmagie war ihnen die Neun mehr als heilig - es gab neun Prinzenkrieger, die über die neun Speichen der Galaxis herrschten. „Auf mich übt diese verlassene Stadt eine eigene Faszination aus", stellte Startac Schroeder fest. Er hatte es kaum gesagt, als plötzlich zwischen den Häusern ein kastenförmiger Roboter mit drei Spinnenbeinen auftauchte, der ein kleines, verhutzelt wirkendes humanoides Wesen transportierte. „Von wegen verlassen", sagte Atlan. „Hier gibt es Fremdenführer - und wahrscheinlich sogar Visienten. Das ist geradezu ein Glücksfall."
    „Ich dachte, die Visienten seien auch alle evakuiert und vertrieben worden", meinte Startac. „Mag sein." Atlan dachte kurz nach. „Aber dieses abschirmende Feld über der Stadt kann auch dafür gesorgt haben, dass die Strahlung von Soners Flotte nicht durchgedrungen ist." Als sie in die Stadt eindrangen, begegneten ihnen immer öfter Roboter, die solche kleingewachsenen Humanoiden transportierten. Die dreibeinigen Roboter waren den Galaktikern aus Rik'ombir bekannt. Dort waren sie in Massen aufgetreten und hatten als Fremdenführer für die Pilger gedient, ihnen Unterkünfte verschafft und ihnen Plätze beim Turm des Statistikers Rik zugewiesen.
    Die durchschnittlich nur 1,30 Meter großen Humanoiden in ihren himmelblauen Kutten waren ihnen ebenfalls bekannt. Sie besaßen eine rotbraune Hautfarbe, dunklere braune Augen und waren völlig haarlos. Hände und Zehen waren fünfgliedrig, ihre Körper von zierlichem Wuchs. Aber es war den Galaktikern schon in Rik'ombir aufgefallen, dass sie ihre Körper nicht richtig koordinieren konnten. Ihr Gang war durchwegs ruckhaft gewesen, und sie hatten nicht selten völlig unkontrollierte Bewegungen mit Armen und Beinen vollführt. Als deutliche Anzeichen für eine fortschreitende Degeneration hatten die Galaktiker dies betrachtet. Hatten diese Visienten mittlerweile sogar das Gehen verlernt, weil sie sich von Robotern tragen ließen?
    Visienten waren die Ureinwohner von Vision, die von der pfauchonischen Zivilisation vereinnahmt worden waren, bevor sie eine eigene Hochkultur entwickeln konnten. Als herausragende Gabe konnten sie auf ein geradezu fotografisches Gedächtnis verweisen. Diese Eidetik hatte sie dafür prädestiniert, das Wissen, das die Pangalaktischen Statistiker von sich gaben, in ihrer Gesamtheit mental aufzunehmen und nachträglich aus dem Gedächtnis aufzuzeichnen. Die Visienten waren es, die die gewaltigen Hallen der Kosmologischen Mediotheken der Städte mit dem Wissen der Pangalaktischen Statistiker füllten.
    Und nun gab es diese Geschöpfe auch in der geheimen zehnten Stadt. Während Atlan und seine Begleiter tiefer in die Stadt eindrangen, trafen sie vermehrt auf Visienten. Und sie alle ließen sich von den dreibeinigen Kastenrobotern transportieren. Keiner von ihnen schenkte den Eindringlingen auch nur die geringste Aufmerksamkeit. Sie saßen mit stupidem Gesichtsausdruck lethargisch auf ihren Transportrobotern, die Augen ausdruckslos ins Leere gerichtet. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass diese seit Jahrtausenden isoliert lebenden

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