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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder bewegungsfähig und Herr seiner Taten. Nur er kann die Roboter zurückpfeifen!"
    „Genau darauf baue ich!", rief Atlan und gab eine Folge von Schüssen auf die robotischen Angreifer an. Eine wahre Kettenreaktion von Explosionen war das Ergebnis. Atlan rief über Funk mehrere Male nach Soner. Er bekam keine Antwort. Allerdings war sich der Arkonide nicht sicher, ob der Prinzenkrieger überhaupt ein Funkgerät bei sich trug. Oder bedeutete das Schweigen, dass er nicht mehr lebte?
    Auf jeden Fall aber verfügte Prinzessin Sihame über ein entsprechendes Gerät des Kampfanzugs, den sie trug. Atlan versuchte, sie zu erreichen - ebenfalls ohne Ergebnis. „Ich möchte wissen, was auf dem Platz vorgeht", knurrte der Arkonide. „Du musst noch einmal mit uns teleportieren, Startac! Auf das Dach, von dem wir heruntergeholt wurden."
    „Und wenn die Roboter dort auf uns lauern oder uns gleich hinterher fliegen?"
    „Ob wir hier oder dort gegen sie kämpfen, spielt keine Rolle", antwortete Atlan. „Nun komm schon, Startac!"
    Der Mutant seufzte und streckte die Arme aus. Atlan schoss noch ein halbes Dutzend Roboter ab, die ihnen zu nahe gekommen waren. Dann verschwanden sie.
     
    12.
     
    In letzter Sekunde Prinzessin Sihame hörte das Signal ihres Funkgeräts, aber sie ignorierte es. Die Verzweiflung trieb ihr die Tränen in die Augen und das Blut in die Schläfen. Sie sah, wie Orlargs Muskeln sich spannten. Sie sah seinen Schwung. Die übrigen Prinzenkrieger standen entsetzt um ihn und Soner herum.
    Keiner griff ein. Keiner gebot dem Henker Einhalt - selbst Sabal nicht. „Nein!", schrie Sihame und stürzte vor, genau auf das Schwert zu, das Soner abgelegt hatte, bevor er in den Kreis trat. Alles geschah jetzt in Bruchteilen einer Sekunde. Sihame hatte keinen Plan, sie hatte nicht über das nachgedacht, was sie jetzt tat. Es geschah aus einem Impuls heraus. „Soner!", schrie sie. „Wirf dich zur Seite!"
    Orlarg war für einen kurzen Moment abgelenkt, und dieser Moment entschied über Soners Leben. Der von Raud begnadigte Prinzenkrieger glitt zur Seite und aus seiner gehockten Haltung in die Höhe. Sihame warf ihm sein Schwert zu. Er fing es geschickt auf und schwang es aus der Drehung heraus. Während Orlargs Klinge haarscharf an ihm vorbei zu Boden sauste, dorthin, wo noch eben Soners Hals gewesen war, traf Soner mit dem ersten Streich - und trennte den Kopf des Scharfrichters vom Hals.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Prinzenkrieger. Sihame hielt es nicht mehr an ihrem Platz. Sie lief auf ihren Gemahl zu und warf sich ihm an den Hals, noch bevor er sein Schwert an Orlargs Kleidung gesäubert und weggesteckt hatte. Er umfasste ihre schmale Taille und. drückte sie an sich.
    Der alte Voruk war der Erste, der die Sprache wiederfand. Er trat einen Schritt vor und zeigte anklagend auf das Paar. „Sie haben einen aus unserer Mitte getötet!", rief er mit bebender Stimme. „Ihr alle habt es gesehen! Dafür haben sie den Tod verdient - beide!" Er zog seine Klinge und holte weit aus. „Es ist eine Frage der Ehre!"
    Doch der alte Pfauchone kam nicht weit. Mitten in der Luft prallte sein Schwert klirrend gegen ein anderes und wurde ihm aus der Hand gehebelt. „Halt endlich den Mund, alter Mann", sagte Sabal, der blitzschnell nach vorne getreten war. „Wir alle haben es gesehen, ja. Aber was Orlarg vorhatte, war Mord. Soner hat in reiner Notwehr gehandelt."
    „Orlarg wollte nur seine Pflicht erfüllen!", keifte Voruk. „Bist du taub?", fragte Sabal „Seid ihr alle taub? Raud, der Pangalaktische Statistiker, hat eine Göttliche Amnestie ausgesprochen und ausdrücklich betont, dass diese auch für Soner gilt, den Herrn des Lichts. Soners Schuld, selbst wenn sie vom Gericht der Prinzenkrieger festgestellt wurde, ist damit vergeben und nichtig!" Sie standen sich gegenüber, hier Soner mit Sihame und Sabal, dort die anderen. Voruk hatte sich mit gesenktem Haupt zurückgezogen. Rhusbyr aus der Speiche Nerik kam zu den drei Geretteten und stellte sich demonstrativ neben sie. „Das Ehrengericht ist vorbei", sagte Sabal gedehnt. „Lasst uns zu unseren Schiffen zurückkehren und auf die Kleine Konjunktion warten."
    „Noch nicht", widersprach Jatlar, der Herr des Geistes. „Es ist wahr, Orlarg war nicht berechtigt, in eigener Herrlichkeit und vom Hass getrieben die Amnestie zu brechen. Dennoch hat er nicht ehrlos gehandelt. Er wollte nicht unrecht tun, sondern hat lediglich in seinen Gedanken nicht flexibel genug

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