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2136 - Die Trümmerscouts

Titel: 2136 - Die Trümmerscouts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten einige wichtige Informationen erarbeitet. Sie hatten herausgefunden, dass der Vaianische Ingenieur Rintacha Sahin maßgeblichen Anteil am technischwissenschaftlichen Aufbau der Thatrix-Zivilisation gehabt hatte. Das aber würde ihm nun nichts mehr nützen, denn sein Ende war vorgezeichnet. Wenn es nicht mit dem Untergang von SC-VIER kam, würde es sich auf der Folterwelt Sivkadam einstellen. Spätestens dort würde die Konditionierung wirksam werden.
    Ein Valenter beugte sich über ihn und schloss seinen Raumhelm. Dann hoben sie den Trümmerscout mit Hilfe eines Antigravprojektors an und trugen ihn hinaus. Chiru beobachtete, dass einige Valenter in der Zentrale blieben. Sie würden versuchen, den Computern Informationen zu entlocken. Die meisten Valenter eilten in die Schleuse zurück. Als er mit ihnen durch das Außenschott in die Blase hinausflog, die das Prallfeld geschaffen hatte, geschah es. Urplötzlich brach das Energiefeld zusammen, und die Giftgasatmosphäre stürzte mit hohem Druck auf sie alle ein.
    Chiru Euping wurde herumgewirbelt. Für einen kurzen Moment geriet SC-VIER in sein Blickfeld, und er beobachtete, wie sich jäh breite Risse an der Oberfläche der Station auftaten. Er glaubte, sein schnelles, schmerzloses Ende sei nun gekommen, und wilde Freude kam in ihm auf. Doch dann packte ihn eine unsichtbare Kraft und zog ihn mit aller Macht heraus aus den tobenden Elementen.
    Gemeinsam mit den Valentern raste er in die Höhe. Die Atmosphäre wurde dünner und dünner. Dann tauchte ein Raumschiff über ihm auf, eine gewaltige Schleuse öffnete sich, und er glitt hinein wie in den mächtigen Schlund eines riesigen Raubtiers. Der Trümmerscout hatte endgültig verloren!
    An Bord der KATOR'MERE verfolgte man das Geschehen auf dem Giftgasplaneten Cocindoe. Die Ortersonden, die zur Beobachtung ausgeschleust worden waren, ermöglichten auch ohne den Einsatz aktiver Ortung einen guten Blick auf die Ereignisse. Als Vorteil erwies sich zudem, dass die Valenter keinen Richtfunk benutzten und ihren Funk nach wie vor nicht kodifizierten. Sie fühlten sich unbeobachtet und ließen daher jegliche Sicherheitsvorkehrung vermissen. „Auf dem Planeten hat sich tatsächlich eine Gruppe von Medilen befunden", meldete die Funkleitstation des arkonidischen Raumers. „Sie gehören zu den Trümmerscouts, wobei mir nicht ganz klar ist, ob es alle Trümmerscouts sind oder ob diese Bezeichnung einer Art Rang stufe gleichkommt. Nur einer dieser Scouts von ihnen hat überlebt. Er befindet sich jetzt in den Händen der Valenter. Das geht eindeutig aus den Funksprüchen hervor, die wir auffangen konnten."
    Boranell erinnerte noch einmal an die Tatsache, dass ein kleines Raumschiff geborgen und mitgenommen worden war. Seine Form war den Arkoniden und Terranern bislang in Tradom noch nicht begegnet. Der Springer erhob sich aus seinem Sessel. Mit einem knappen Wink vermittelte Vlostor seinem arkonidischen Stellvertreter, dass er das Kommando wieder übernahm.
    Boranell nahm es ohne ein äußerliches Zeichen des Unwillens hin. Dabei hätte er gerade jetzt gern weitergemacht, da er sich durch den Expeditionsleiter Trerok beobachtet fühlte. Vlostor sagte nichts, und er gab keinerlei neue Befehle. Er nahm einfach nur seine Position ein, wobei er sich neben den Sessel des Kommandanten stellte. Er blickte auf die Monitore.
    Die anderen Personen schien er nicht wahrzunehmen. Doch die Atmosphäre in der Hauptleitzentrale hatte sich urplötzlich verändert, denn der Springer verfügte über eine Ausstrahlung, die Boranell nicht hatte. Allein durch seine Präsenz auf der entscheidenden Position innerhalb der Zentrale wurde der Kommandant zur wichtigsten Persönlichkeit. Jeder in der Hauptleitzentrale reagierte auf ihn. Der eine oder andere setzte sich ein wenig gerader hin, arbeitete eine Nuance konzentrierter oder korrigierte einige Details auf seinem Arbeitsplatz, um ein wenig mehr Ordnung und Übersichtlichkeit zu schaffen. Davon wurde selbst der Expeditionsleiter Trerok nicht ausgenommen, der ein wenig an den Aufschlägen seiner Ärmel zupfte, um den Stoff seiner Uniform an dieser Stelle zu glätten.
    Boranell nahm es voller Eifersucht zur Kenntnis. Zähneknirschend erkannte er, dass er den Springer nie voll ersetzen konnte. Um seine Position einnehmen zu können und dabei so viel Respekt zu genießen, fehlte ihm etwas, das man nicht lernen und sich auch nicht aneignen konnte, sondern das man von Natur aus hatte oder eben nicht

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