2136 - Die Trümmerscouts
Trümmerscout schrie gepeinigt auf, als ihm die Klingen in die Haut schnitten. Blut drang aus den Wunden und lief ihm in die Augen. Er spürte weitere Schnitte. Voller Entsetzen erkannte er, dass die Dukaini ihm die Haut vom Kopf ziehen wollten.
Als er merkte, wie sich spitze Krallen an seinem Hals in die offenen Wunden bohrten und die Haut packten, entfuhr ihm ein gellender Schrei. Chiru Euping gab sich verloren. Er würde auf dieser völlig unbedeutenden Welt sterben, ohne seinen Auftrag erfüllt zu haben. In diesem schrecklichen Moment krachte es ohrenbetäubend. Schlagartig verstummte das ekstatische Gebrüll der Eingeborenen. Chiru Euping riss die Augen auf, doch das Blut behinderte ihn so stark, dass er nichts erkennen konnte. Schüsse fielen. Energiestrahlen zischten an ihm vorbei, und dann vernahm er eine vertraute Stimme.„Hallo, Alter", sagte Umar Nanath in seiner lockeren Art. „Du siehst aber gar nicht gut aus. Wie konntest du nur so eine seltsame Frisur bei diesen Wilden bestellen!"
Die Fesseln fielen, doch davon merkte der Trümmerscout nichts mehr. Er hatte das Bewusstsein verloren.
*
Mit gemischten Gefühlen betrat Perry Rhodan die Bereiche des arkonidischen Flaggschiffs KARRIBO, in denen die Unterkünfte der Offiziere sowie die Freizeiteinrichtungen untergebracht waren. Ascari da Vivo hatte ihn zur Lagebesprechung gebeten. Warum sie nicht die Zentrale oder einen der offiziellen Besprechungsräume dafür vorgesehen hatte', wusste Rhodan nicht. Während der Terraner sich in Begleitung eines Servo-Roboters durch die Gänge der KARRIBO bewegte, ging ihm durch den Kopf, dass es an der Zeit war, der Admiralin die Grenzen aufzuzeigen. Nur zu gern hätte er ihr demonstriert, was mit ihm zu machen war und was nicht.
Im Augenblick aber waren ihm die Hände gebunden, und es war besser, bei Streitigkeiten einzulenken. Er war auf die Mascantin angewiesen: Sein Schiff saß auf dem Planeten der Jankaron fest, während die KARRIBO noch frei operieren konnte. Überrascht registrierte er, dass ihn seine Begleitung in den Bereich des Raumschiffes führte, der ausschließlich der Freizeit vorbehalten war. Die Mascantin hatte offensichtlich nicht die Absicht, ihn in einem Besprechungsraum oder gar in ihrer persönlichen Suite zu empfangen. An der Seite des schwebenden Roboters durchschritt er ein breites Schott.
Der Terraner betrat einen breiten Gang, dessen Seitenwände mit dreidimensionalen Bildern verziert waren. Während er an ihnen vorbeiging, entfalteten sich die Holografien und gaukelten ihm vor, er gehe durch eine blühende Landschaft. Pflanzen wucherten über die Seitenwände und über den Boden, tasteten mit ihren Ranken nach Perry Rhodan, ohne ihn aber zu berühren. Gigantische Blüten öffneten und schlossen sich, während sich Heerscharen seltsamer Insekten auf sie herabsenkten.
Ein weiteres Schott öffnete sich vor ihm, und Rhodan betrat eine weite Halle, in der sich eine gigantische Amöbe zu bewegen schien. Doch der erste Blick täuschte. Rhodan sah sich nicht mit einem primitiven Lebewesen konfrontiert, sondern mit einem Antigrav-Schwimmbad. Eine Reihe von versteckten Gravo-Paks steuerten Schwerefelder. Sie hielten das gesamte Wasser des Schwimmbads in der Luft. Und mittendrin in dem Wasser schwamm und tauchte Ascari da Vivo. Rhodan sah, dass sie nur mit einem extrem knappen Badeanzug bekleidet war. Genau konnte er es allerdings nicht erkennen, da optische Zerrfelder den direkten Blick auf ihren Körper verbargen.
Rhodan musste zugeben, dass der Auftritt gekonnt war und dass er ihn überraschte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Admiralin sich ihm in einer solchen Atmosphäre zeigen würde. Wollte sie sich unbedingt als außerordentlich schöne, verführerische Frau präsentieren? Er fragte sich, wie weit sie gehen würde. Der Terraner blieb stehen und wartete ab. Mit unverhohlenem Interesse beobachtete er die schöne Frau, die sich äußerst geschickt im Wasser bewegte und anscheinend keinerlei Notiz von ihm nahm, bis sie plötzlich aus dem formlosen Wassergebilde fiel, leicht federnd auf dem Boden landete und sich einen flauschigen Bademantel überwarf. In diesem Moment erlosch das verzerrende Feld.
Ascari da Vivo kam langsam auf ihn zu. Dabei strich sie sich das lange Haar mit beiden Händen aus dem Gesicht. Perry Rhodan lächelte die Mascantin freundlich an. Auch wenn sie ihn faszinierte, verlor er keine Sekunde lang die gefährliche Situation aus den Augen, in der sich
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