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2139 - Die Eltanen

Titel: 2139 - Die Eltanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihren Körper und stellte fest, dass er nackt war. Mehrere dünne Schläuche ragten aus ihm hervor. Sie wurde also allem Anschein nach künstlich ernährt und erhielt außerdem schmerzstillende und anregende Stimulanzien. „Es ist ein Wunder, Corina, dass das Kind noch lebt", fuhr die Medikerin fort. „So, wie du dich systematisch zugrunde gerichtet hast - und dann dieser schreckliche Unfall ..." Wie sie das Wort „Unfall" betonte, ließ Carina bei aller Benommenheit hellhörig werden. „Was ist wirklich geschehen?", fragte sie mit schwacher Stimme. „War es ein ... Anschlag?" Für einen Moment schien sich die Ärztin in ein anderes Wesen zu verwandeln, eines mit einer gelben Kapuze über dem Kopf und einem Dolch in der Hand. Dann verschwand die Illusion so schnell, wie sie gekommen war. „Ich will dir die Wahrheit sagen, Corina. Die Medilen vermuten es. Sie wurden in ihrer Unterstadt von CAUSIO alarmiert und in Bewegung gesetzt. Sie brachen sofort auf und kamen, wie du gesehen hast, gerade noch rechtzeitig mit ihrem Gleiter. CAUSIO gab wirklich Alarm.
    Das heißt, der Zentralrechner hatte die Kontrolle über den Sektor des Nullschwere-Feldes verloren, in dem du dich bewegt hast."
    „Wie kann das sein?", fragte die Genetikerin. „CAUSIO ist nahezu allmächtig. Er kontrolliert alles in unserer Stadt. Er hat noch nie versagt." Die Medikerin schwieg auf diese Aussage einfach. „Wo sind die Medilen jetzt?", fragte Corina. „Kann ich mit ihnen sprechen? Mich wenigstens bedanken?"
    „Das wird nicht möglich sein", bekam sie zur Antwort. „Sie sind mit ihrem Gleiter in die Unterstadt zurückgekehrt. Aber sie wollen mit CAUSIO sprechen und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Sie halten es jedenfalls für möglich, dass der Zentralrechner manipuliert worden ist."
    „Manipuliert?", entfuhr es Corina. „CAUSIO, den die Ahnen erbaut haben?"
    „So ist es", sagte die Ärztin. „Es scheint, du hast mächtige Feinde."
    „Gehörst du etwa auch dazu?" Halla lächelte. „Nein, Corina. Meine Aufgabe ist es, Leben zu erhalten und zu schützen - nicht, es zu zerstören."
    Drei Wochen lang blieb Corina EhGon in der medizinischgenetischen Station der Letzten Stadt. Als sie entlassen wurde, war sie ein neues Wesen.
    Sie hatte fünf Pfund zugenommen und fühlte sich um Jahre jünger. Und vor allem: Das kleine Herz unter ihrem Herzen schlug noch immer. Die Genetikerin wusste, sie hatte an dem Kind viel gutzumachen. Dass es gesund und ohne Schäden zur Welt kommen würde, war noch immer nicht sicher. Halla GeBur hütete sich, ihr 'falsche Hoffnungen einzureden. Aber sie machte ihr Mut. Corina verbrachte zwei Wochen in ihrer Wohnhöhle und hielt den künstlichen Rhythmus von Tag und Nacht ein. Sie redete sich ein, dass die schlimmen Träume, wenn sie denn wiederkamen, eben nur Träume waren; dass nach dem Aufwachen alles vorbei sei. Doch erstaunlicherweise wurde sie davon verschont. Sie regenerierte sich auch durch gesunden Schlaf, in dem keine bösen Geister sie mehr heimsuchten. Die Sudah-Lampe tat ihr gut. Sie hatte wieder Appetit und ging mit jedem kleinen Problem zur regelmäßigen Kontrolle durch Halla GeBur.
    Das aber änderte nichts daran, dass jeder Besuch des Plateaus für sie zum Spießrutenlauf wurde. Die Eltanen wichen ihrem Blick aus. Alte Freunde wollten sie nicht mehr kennen. Andere beschimpften sie. In der nächsten Woche machte Corina ihr Vorhaben wahr und besuchte Dohga DaLur, den alten Weisen. Sie hatte ein unsicheres Gefühl, als sie sich wieder dem zu ihm führenden Nullschwere-Feld anvertraute, das inzwischen wieder stand.
    Und diesmal hielt es. Es transportierte sie direkt vor die Wohnhöhle des Uralten.
    Dohga DaLur war weit über tausend Jahre alt, einer der Ältesten ihres Volkes und Vorsitzender des aus acht Philosophen bestehenden „-Rats der Eltanen". Auch Feki HiUre gehörte dazu - mit ein Grund, weshalb sie immer zu ihrem Lebenspartner aufgesehen hatte. Dohga DaLur empfing sie freundlich und ließ sie in einem Nullschwere-Kissen Platz nehmen. Er servierte ihr Hansh und getrocknete Ebar-Wurzeln aus den Plantagen in der Unterstadt, bevor er sich ihr gegenüber hinsetzte. „Du bist lange nicht mehr hier gewesen", begann er die Unterhaltung. Das Gespräch war am Anfang von Unsicherheit geprägt - jedenfalls auf Corinas Seite. Der weise Mann war ungezwungener, aber Corina wusste nicht, was hinter seiner Stirn wirklich vorging. Natürlich wusste er von ihrer Schwangerschaft. Nur, wie stand

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