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2139 - Die Eltanen

Titel: 2139 - Die Eltanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schmerzte immer noch, aber nicht mehr so arg wie früher.
    Die Genetikerin hatte eine Art gesunden Trotz entwickelt. Außerdem hatte sie den Eindruck, dass die Feindseligkeit nicht mehr ganz so stark war wie früher. Die Eltanen, vor allem jene, mit denen sie beruflich zu tun hatte, schienen ihr bei aller Distanziertheit eine stille Bewunderung dafür entgegenzubringen, dass sie ihr Schicksal bisher gemeistert hatte. Viel schlimmer war die Einsamkeit. Feki hatte sich in den anderthalb Jahren nicht wieder gemeldet. Einmal war sie ihm begegnet. Er hatte gegrüßt, nicht mehr. Kein liebes Wort, kein Trost für sie. Dafür hatte sie indirekt Nachricht von Ruim OhJar bekommen. Die in die Letzte Stadt gelangenden Scouts und Gewährsleute hatten berichtet, dass Ruims Plan offenbar funktioniert hatte. Eine große Flotte von AGLAZAR-Schlachtschiffen stand vor der Sternenluke, die anscheinend nur in einer Richtung passierbar war, nämlich nach Tradom.
    Ruims Absicht, seine Manipulation, hatte funktioniert! Weiter hieß es, dass zwei Schiffe aus der fernen Galaxis Milchstraße in Tradom aktiv waren.
    Und es wurde vermutet, dass der CoJito-Planetenjäger die Milchstraße erreicht und Kontakt zu deren Völkern aufgenommen habe. Nur wie man die Fremden selbst kontaktieren sollte, wusste niemand zu sagen. Die Eltanen waren außerhalb ihrer Letzten Stadt nicht mehr aktiv, Ruim OhJars Vorstoß war der erste und letzte nach einer langen Zeit der Isolation gewesen. Sie gingen davon aus, dass sie abwarten mussten, bis die Fremden zu ihnen fanden.
    Was für Corina aber das Schlimmste war, war die Tatsache, dass die Eltanen einen letzten Notimpuls von der THATRIX erhalten hatten. Das konnte nur eines bedeuten: Die THATRIX dürfte den Schlachtschiffen des Reichs in die Hände gefallen sein. In diesem Fall lebten Ruim OhJar und seine Besatzung nicht mehr, und die Eltanen besaßen nur noch ein einziges Schiff: die TEFANI. Corina EhGon durchlebte in der Folge die schlimmste Zeit ihres Lebens. Mehr noch als die Trennung von Feki traf sie die Nachricht vom offensichtlichen Tod ihres Kindsvaters, denn dieser war endgültig. Sie würde Ruim nie mehr sehen. Nie mehr! - Sie begriff die schreckliche Bedeutung dieser beiden Worte.
    Aber sie hatte zu kämpfen gelernt. Aus der Zeit ihrer Leiden war ihre neue Kraft erwachsen. Dennoch hatte sie es sich zur Gewohn heit gemacht, in ihrer freien Zeit die große Transmitterstation auf dem Plateau aufzusuchen, von wo aus die Raumfahrer in ihre im Sonnenorbit kreisenden Schiffe abgestrahlt wurden und wo sie zurückkamen, wenn sie mit ihren Schiffen zur Letzten Stadt zurückkehrten, aus den Weiten der Galaxis Tradom.
    Corina verbrachte dort viel Zeit. Sie freundete sich sogar mit einigen Technikern an. Wobei diese Bezeichnung von den Technikern allerdings nicht mehr verdient wurde. Sie warteten und bedienten die Transmitter wie nach einem uralten Ritual, ohne die Funktionsweise dieser Geräte zu verstehen.
    Dass es sie überhaupt noch gab, war wie ein kleines Wunder.
    Dohga DaLur hatte Corina vor langer Zeit einmal berichtet, dass es früher Transmitterverbindungen zwischen dem Plateau und der Unterstadt gegeben habe. Auch einige der größeren Wohnhöhlen mit bis zu sechs Bewohnern waren an das Netz angeschlossen gewesen. Aber mit der Zeit war diese Technik „eingeschlafen". Die Eltanen vertrauten sich für ihre Wege lieber der Nullschweretechnik an.
    Corina hoffte bei jedem Besuch der Transmitterstation, Ruim OhJar doch wiederzufinden, gegen jede Vernunft. Aber sie brauchte diese Besuche, und sie brauchte die freundlichen Worte der Techniker, die viel aufgeschlossener waren als die übrigen Eltanen. Sie waren wie Medizin für sie. Die Genetikerin litt, aber sie kämpfte. Dabei hatte sie einen wertvollen Verbündeten: das ungeborene Kind. Sie spürte es, seine Bewegungen, seinen Herzschlag. Es drehte sich in ihrem Leib und trat oder streckte sich.
    In der Station machte sie Ultraschallaufnahmen von sich und sah, wie es wuchs. Für sein Alter war es dabei bereits ungewöhnlich groß. Corina stellte sich auf eine Frühgeburt ein. Sie machte es sich zur Gewohnheit, leise zu ihrem Baby zu sprechen, wenn sie allein war. Und sie glaubte daran, dass es sie verstand, auf eine nicht zu erklärende Art und Weise. Sie versteckte sich nicht mehr, sondern trat den Ablehnern ihrer Schwangerschaft offen entgegen. Eine weitere Hilfe, außer den Technikern, war ihr dabei Halla GeBur, die Medikerin. Sie bekannte sich offen zu

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