Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2139 - Die Eltanen

Titel: 2139 - Die Eltanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Durst, war aber noch nicht geschlagen. Im Halbdunkel der Höhle hatte sie mehrere herumliegende Steine gefunden und in der Ecke aufgeschichtet, in der sie normalerweise lag. Und sie war entschlossen, sie zu benutzen. Der unbekannte Entführer mochte ihr noch so sehr versichern, den Tod ihres Kindes und ihren eigenen nicht gewollt zu haben - sie glaubte ihm nicht. Sie musste jetzt um ihr Kind kämpfen und ihren Kommunikator haben, um Hilfe herbeizurufen. Das bedeutete, dass sie bereit sein musste, die Todsünde zu begehen und ihn zu töten.
    Sie wartete einen halben Tag, bis der Unbekannte mit dem Dunkelfeld im Gesicht wieder erschien. Er sah sich in der Höhle um und musterte sie, bevor er sich setzte. Als er anfing zu sprechen, kam ihr seine verstellte Stimme um einen Hauch anders vor als vorher, aber das konnte an der Einstellung der Verfremdung liegen und musste nichts bedeuten. „Wie geht es dir?", fragte der Fremde. Wo Waren die Vorräte, die er hatte mit bringen wollen? Was bedeutete das plötzliche Interesse?, Ihre rechte Hand war um einen der zurechtgelegten, hinter ihrem Rücken verborgenen Steine geschlossen. Sie war bereit, ihn zu schleudern, mitten in sein verhülltes Gesicht. Doch etwas ließ sie noch zögern. „Warum fragst du?", wollte sie wissen. „Dein Interesse ist doch nicht echt. Warum hast du mir nichts zu essen mitgebracht und nichts zu trinken? Ich habe Hunger und Durst."
    „Ist das Kind ... wirklich tot?", fragte er. Täuschte sie sich, oder lag so etwas wie Besorgnis in seiner Stimme? Wieder hatte sie das Gefühl, er sei ein anderer.
    Ihre knochige Hand krampfte sich um den Stein. Schlug das Herz ihres Kindes heftiger? Wollte es sie auf diese Weise antreiben, drängen, es endlich zu tun?
    Sie schwitzte Tränen aus. Sie hob die Hand, holte aus - und warf. Der Unbekannte schrie auf, als der Stein ihn um Haaresbreite verfehlte. Er sprang in die Höhe und warf sich auf die Genetikerin, bevor sie sich einen zweiten Stein greifen konnte. „Nicht, Corina!", rief er und umklammerte ihre Handgelenke. „Sieh mich doch an!" Im gleichen Moment erlosch das Dunkelfeld, und sein Gesicht kam zum Vorschein. Auch die Stimme war nicht mehr verzerrt.
    Corina EhGon starrte voller Unglauben auf seine Züge - Züge, die sie so lange vermisst hatte. Sie zitterte leicht. Ihr wurde kurz schwindlig. Was sie sah, machte sie vollkommen hilflos. „Feki - du?", krächzte sie.
    Er war es. Feki HiUre, ihr ehemaliger Lebenspartner, der sie verlassen und seither gemieden hatte. Der Philosoph stand auf und legte die gelbe Montur der Wissenschaftler ab. Darunter trug er die, sandfarbene Robe und den dunklen Umhang. „Das brauche ich jetzt nicht mehr", sagte er, als er die gelbe Montur achtlos in eine Ecke der Höhle warf. Dann half er Corina auf, die ihn immer noch fassungslos anstarrte. „Ich habe dir viel zu erklären, Corina. Verurteile mich nicht, bevor du mich angehört hast."
    „Du ... gehörst zu diesem Geheimbund", flüsterte sie. Sie räusperte sich. Ihre Stimme wurde klarer. „Du bist mitverantwortlich dafür, dass mein Kind beinahe gestorben wäre."
    „Dann lebt es also doch noch?"
    „Oh nein!", entfuhr es ihr. „Was habe ich gesagt!"
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Corina. Ich gehöre nicht mehr zu dem Bund, und ich werde seine Existenz und sein Treiben an den Rat der Eltanen verraten. Ich werde mich selbst anzeigen und dich in Sicherheit bringen. Leider kenne ich nicht die Identität der Verschwörer, aber ich werde dafür sorgen, dass sie dich nicht noch einmal angreifen. Das heißt - wenn du mir verzeihen kannst und mich wieder als deinen Partner akzeptierst."
    „Oh, Feki!", rief die Genetikerin aus. „Wie lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet. Und jetzt, unter diesen Umständen ..."
    „Ich war es nicht, der dich entführt hat", sagte er. „Derjenige ist bestraft worden, und man hat mir seine Aufgabe übertragen. Das heißt, ich habe mich dafür gemeldet und bin akzeptiert worden. Die Ziele des Bundes sind nicht mehr die meinen, Corina. Bitte glaube mir. Ich war ein Narr. Ich hatte viel Zeit, über uns nachzudenken, über dich und deine Entscheidung. Jetzt weiß ich, dass sie richtig war. Ein Volk muss leben und braucht gesunden Nachwuchs."
    „Wann bist du zu dieser Erkenntnis gekommen?", fragte Corina. „Und seit wann bist ... warst du Mitglied dieses Verschwörerbundes?"
    „Man hat mich angesprochen", antwortete er, „nach unserer Trennung. Anfangs war ich in meiner

Weitere Kostenlose Bücher