2139 - Die Eltanen
Verbitterung begeistert von den Zielen der Organisation.
Doch dann kamen mir mehr und mehr Zweifel. Zuletzt blieb ich nur, um. immer auf dem Laufenden zu sein, was gegen dich geplant wurde. Das war unser Glück. Denn sonst hätte ich nie von deiner Entführung erfahren und zum richtigen Zeitpunkt die Initiative ergreifen können. Ich wäre nicht hier, man hätte einen anderen geschickt."
„Der Einbruch in meine Höhle, der Anschlag - das wart ihr?"
„Ich konnte es nicht verhindern, Corina, bitte glaube mir. Von dem Anschlag wusste ich nicht einmal etwas. Niemand wusste es. Unser Vorsitzender hat das in Eigenregie getan, ohne die Versammlung zu informieren."
„Ich glaube dir", sagte Corina. Dann hielt es sie nicht mehr. Sie ließ sich in seine Arme fallen und fühlte unendliche Erleichterung. Es sah so aus, als sei die Zeit der Leere ,und der Einsamkeit endlich vorbei. „Ich bringe dich jetzt nach Hause", versprach er. „In unser Zuhause."
„Du hast mir so gefehlt", flüsterte sie. „Jetzt wird alles gut. Ich weiß es." Sie fragte nicht, wie Feki es schaffte, das Nullschwere-Feld aufzubauen, das sicher vom Höhleneingang wegführte. Mindestens ein Mitglied des Geheimbundes musste beachtliche technische Fähigkeiten besitzen und sie den anderen bei Bedarf zur Verfügung stellen. Aber das war ihr jetzt nicht wichtig. Wichtig war, dass ihr Kind vielleicht doch einen Vater haben würde und sie einen neuen Lebenspartner.
7.
Nahe Vergangenheit Terror in der Letzten Stadt Corina EhGon erholte sich rasch von dem Erlebten. Das Kind in ihrem Leib wuchs heran und zeigte sich jeden Tag aktiver. Corina ruhte sich drei Tage in ihrer Wohnhöhle aus, bevor sie sich wieder zur Station begab. Halla GeBur freute sich über ihre Rückkehr, und auch die anderen Kollegen und Kolleginnen waren freundlicher, als sie erwartet hatte. Die Stimmung war eindeutig umgeschlagen. Man wusste von ihrer Entführung, dafür hatte Feki gesorgt, und nahm Anteil. Carina wurde als eine Art Heldin betrachtet. Auch das tat ihr gut. Feki war nicht bei ihr, als sie zum Ultraschall ging.
Er habe wichtige Dinge im Rat der Eltanen zu erledigen, hatte er gesagt - mehr nicht. Aber Corina glaubte zu wissen, was es war.
Die Ultraschalluntersuchung zeigte einen fast ausgewachsenen Embryo. Corina war fasziniert. Es sah tatsächlich so aus, als sollte das Kind weit vor der üblichen Tragezeit zur Welt kommen. Theoretisch konnte es jeden Tag geschehen. Auch in den Wandelhallen, den Museen und den Versorgungszentren lächelte man ihr zu, sprach sie sogar an. Corina erwiderte jeden Gruß und nahm sich Zeit für die Eltanen, die noch vor Wochen ihrer Schwangerschaft skeptisch bis ablehnend gegenübergestanden hatten. Jetzt waren sie voller Aufregung. Corina konnte es fast nicht glauben, aber die Eltanen der Letzten Stadt schienen in der großen Mehrzahl zu ihr zu stehen. Sie genoss es nach der langen Zeit der erlittenen Demütigungen.
Halla GeBur half ihr dabei, Kindersachen zu beschaffen oder in Auftrag zu geben. Jeder half, so gut er konnte. Es war, als wäre es nie anders gewesen. Jeder Eltane, mit Ausnahme der in Abgeschiedenheit lebenden alten Philosophen, wollte plötzlich Anteil am bevorstehenden Ereignis haben. Es war wie ein Fieber, und Corinastand im Mittelpunkt. Kleine Roben wurden ihr geschenkt und ebenso kleine Umhänge mit fantastischen Mustern. Kleine Schuhe, kleine Mützen... es wollte kein Ende nehmen.
Das größte Geschenk aber war eine Art halbkugelförmiger Sessel, der vorne im 45-Grad-Winkel geöffnet und im Innenraum dick gepolstert war. Er konnte sich auf einem Nullschwere-Kissen bewegen und hatte vor fünfzig Jahren dem letzten in der Letzten Stadt geborenen Kind gehört. Jetzt sollte er Corinas Baby tragen. Als sie an diesem Tag in ihre Höhle heimkehrte, war Feki noch nicht von der Sitzung zurück. Sie wusste von früher, wie lange eine solche Sitzung dauern konnte, und machte sich nicht viele Sorgen.
Die Genetikerin legte sich ins Nullschwere-Bett und gönnte sich Ruhe. Von Tag zu Tag wurde dies nötiger. Ihr Leib war schwer geworden. Sie bekam schlechter Luft. Das Kind drückte auf ihre Organe. Corina nahm das zwar in Kauf, sehnte den Tag der Geburt aber immer mehr herbei.
Manchmal fragte sie sich, ob sie nicht doch schon zu alt für das Experiment gewesen sei, aber das waren nur Anwandlungen, die schnell vorbeigingen. Wirkliche Zweifel bekam sie nie.
Corina meditierte. In ihrer inneren Versenkung glaubte sie, ihr Kind
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