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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plofre, der Ilt auf Tramp. Gucky, wie die Terraner ihn dann genannt haben. Weil er so niedlich guckt.
    Plofre schwieg, und Gucky öffnete die Augen. Er hatte nicht schlafen wollen, nur ein wenig dösen, aber irgendwie hatte die Erschöpfung ihn übermannt. Die Müdigkeit.
    Es war eine tief innen sitzende Müdigkeit, keineswegs vergleichbar mit der, die man nach einem langen, harten Tag oder einer schweren Anstrengung verspürte. Sie schien sich bis in die Zellkerne selbst geschlichen zu haben und von dort aus seinen gesamten Körper zu lähmen. Und auch seine Gedanken. So etwas war früher undenkbar! Der Überallzugleich-Töter, der Retter des Universums ... pennt während eines Einsatzes!
    Gucky seufzte leise. Früher ... früher war alles anders gewesen. Früher hatte es Gecko gegeben und Iltu und Jumpy und Itzibiene und Huschpfusch, das Mausbiber-Schweifdrücken und den Hauskaktus der Phantastischen Drei. Früher ... Früher hatte er Reginald Bull unter der Decke kreisen und dann abstürzen lassen. Aber das machte ihm schon seit Jahrhunderten keinen Spaß mehr. Oder seit Jahrtausenden? Du bist nicht mehr der, der du mal warst. Nein, der bin ich wirklich nicht mehr. Aber du bist noch Plofre, der Ilt von Tramp? Ich war nie ein anderer! Ich bin noch immer der Gleiche!
    Gucky lachte leise auf. Nicht der geringste Humor schwang in dem Geräusch mit.
    Dann ignorierte er Plofre. Cheplin und Susa kehrten zurück.
    Vor einer Stunde waren die bei den Aarus aufgebrochen, um das Montageboot zu organisieren. Er hatte sie dabei telepathisch überwacht, um eingreifen zu können, falls sich unerwartete Schwierigkeiten ergeben sollten. Das soziale Gefüge der Aarus hatte ihnen die Aufgabe erleichtert. Die Fischabkömmlinge kannten kein Privateigentum; was sie benötigten, nahmen sie sich einfach an den zentralen Sammelstellen. Niemand hatte Verdacht geschöpft oder auch nur darauf geachtet, als der Schwarmer von Aarus Jima und seine Gefährtin sich bedienten.
    Als sie dann ungefährdet den Rückflug antraten, war Gucky irgendwann eingedöst. Der Ilt hatte noch immer leichtes Fieber. Lag es daran? Vielleicht wäre er besser nicht in diesen Einsatz gegangen. Aber sosehr Perry in den ersten Wochen nach seiner schweren Verletzung darauf bestanden hatte, dass er sich schonte und erholte, so sehr schien er Wert darauf zu legen, dass er das Kommando in den Wurm begleitete. Ohne uns geht's eben doch nicht. Gucky runzelte die Stirn. Ach, halt den Mund, Plofre!
    Diesmal ließ der Ilt sich nicht das Wort verbieten. Hast du etwa deinen Humor verloren? Na, komm schon, worauf wartest du? Nagezahn raus und Grinsen aufsetzen! Man kann eben nicht auf den Retter des Universums verzichten! Der Mausbiber konzentrierte sich auf Cheplin. Das scheibenförmige Fahrzeug war, wie aus seinen Gedanken hervorging, sowohl für den Flug innerhalb als auch außerhalb einer Atmosphäre geeignet; mit ihm konnte man praktisch jeden Punkt im Wurm erreichen. Die beiden Aarus hatten eine gute Wahl getroffen.
    Cheplin hatte einen Container an dem Boot verankert - in erster Linie von einem Fesselfeld gehalten, das bedingte schon allein seine Größe. Der Behälter war doppelt so hoch wie das Montageboot. Daraus ergab sich ein irgendwie seltsam anmutendes Bild. Das Boot selbst wirkte durchaus wendig und schnittig, zwar nicht gerade elegant, aber den Erfordernissen hervorragend angepasst. Durch den Container kam es Gucky jedoch schwerfällig vor, fast unbeweglich. Doch der Eindruck täuschte. Das Montageboot dockte federleicht an die Fabrik-04 an. Gleichzeitig öffneten sich eine Beladeklappe des Containers und die Luke des Bootes, und Cheplin und Susa stiegen aus...
    Der Mausbiber fröstelte unwillkürlich, als er die beiden Aarus sah. Vielleicht war es aber auch nur das Fieber. Er war fast dreitausend Jahre alt. Er hatte in dieser unvorstellbaren Zeit eine schier unfassbare Vielzahl von Lebewesen gesehen und kennen gelernt, das eine seltsamer und fremdartiger als das andere. Doch von keinem hatte er sich instinktiv so bedroht gefühlt wie von den Aarus. Weder von den Gurrads noch von den Kartanin, Löwen- und Katzenmenschen, die zweifellos von Raubtieren abstammten, die einen Ilt als Appetithäppchen verzehrt hätten, wären sie seiner habhaft geworden.
    Du träumst!, protestierte Plofre. Mich hätten sie niemals erwischt!
    Aber Gurrads und Kartanin stammten von Säugetieren ab. Sie hatten eine Mimik die man deuten konnte. Das war bei den Aarus nicht der Fall.
    Cheplin

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