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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uralte Wasser konserviert, das die Aarus von ihrem untergegangenen Heimatplanet Aar in die Emigration mitgeführt hatten. So besagten es zumindest die Legenden. Und dieses Wasser war den Aarus von Kaart genauso heilig wie allen anderen. „Du meinst also ..."
    „Ja. Im Ozeanischen Computer können sogar die Aarus von Kaart nur mit äußerster Vorsicht agieren. Dort wird unsere Manipulation also am längsten Bestand haben."
    „Bm. Ihr Aarus verfügt sowohl über eine Lungen- als auch über eine Kiemenatmung." Er ließ den abgeplatteten Biberschwanz zucken. „Ich hingegen verfüge unter Wasser nur über gewisse Steuermöglichkeiten."
    „Du hast einen Schutzanzug. Du wirst keine Probleme haben." Komm schon!, lockte Plofre. Sag ihr einfach, dass du wasserscheu bist. „Wir' müssen die Kontrolle des Wurmschirms für eine gewisse Zeit von der Kontrollstation auf den Ozeanischen Computer umleiten", sagte Susa. „Einverstanden. Und wie willst du das machen?"
    „Ich werde zuerst die technischen Voraussetzungen bestimmen", antwortete die Aarus. „Das wird eine Weile dauern. Dann werden wir ..." Sie verstummte abrupt, fragte dann besorgt: „Was ist?" Gucky hatte die Augen aufgerissen und war aufgesprungen. „Du nimmst irgendetwas wahr!" Der Mausbiber schüttelte den Kopf und kniff die Augen wieder zusammen. Es half nicht viel, aber doch ein wenig. Früher hätte er über diesen Versuch, sich die Arbeit etwas zu erleichtern, nur gelacht. „Ist etwas mit Cheplin?", hörte er wie aus weiter Feme Susas Stimme. „Ja", gestand er leise ein. „Cheplin glaubt gerade, er müsse sterben!"
    Wie in Aarus-Jima erfüllte die Kunstsonne die Sphäre des Wurms mit strahlendem Licht. Es herrschte Schwerelosigkeit. Die Größe Kaarts war im Vergleich zu Jima bedeutend geringer, das war auch optisch zu erkennen. Kommandokuppel, Genetische Sphäre, Wasserreservoire, Scoutbasen wiesen kaum bauliche Unterschiede auf. Der deutlichste Unterschied betraf die Wohnwelten, deren schwebende Türme miteinander verbunden waren' manche senkrecht, manche waagrecht.
    Aarus-Kaart war einer von insgesamt nur sechs Interstellaren Wurmen, die jemals gebaut worden waren. Kaarts Aufgabe war es seit jeher, die geheimen Planeten der Inquisition anzufliegen und für technische Kompatibilität zu sorgen, Anlagen zu warten, zu reparieren und eventuell auch neu zu konstruieren. Die Inquisitionstechnik im Wurm konzentrierte sich auf zwei zusätzliche Fabriken. Dennoch war der Wurm keine streng gesicherte Hochsicherheitszelle, sondern ein Lebensraum, in dem sich die Bewohner frei bewegten.
    Nicht weit entfernt von der Kommandokuppel trieb der 3540 Meter lange Doppelrumpf eines AGLAZAR-Schlachtschiffes. Das Gebilde flößte Cheplin höchstes Unbehagen ein. Er hatte diese legendären Raumer der Inquisition noch nicht oft gesehen, und die wenigen Begegnungen waren stets von brutaler Gewalt geprägt gewesen. Solch ein Doppelkörper-Raumschiff hatte zum Beispiel in Aarus-Jima kompromisslos die Tributforderungen des Reichs durchgesetzt. Und nun flog er in unmittelbarer Nähe an einem vorbei, so dicht, dass Cheplin mit bloßem Auge das verbindende Gittergestänge zwischen den beiden Rumpfzellen ausmachen konnte.
    Die Druckkörper, Verbindungskanäle und anderen technischen Gerätschaften der Inquisitionstechnik kamen ihm vor wie ein engmaschiges Geflecht, das eigentlich viel zu filigran war, um die beiden gewaltigen Körper mit einem maximalen Durchmesser von je 1050 Metern zusammenzuhalten.
    Aber das war wahrscheinlich auch nicht ihre Aufgabe. Cheplin dachte an das FesselfeId, das den Container mit seiner höchst wertvollen Fracht fest und sicher am Montageboot hielt.
    Trah Zebuck, dachte der Schwarmer. Wahrscheinlich hielt sich der Konquestor an Bord dieses Raumschiffs auf, der Herr über Leben und Tod, nicht nur was Aarus-Kaart betraf. Cheplin wusste, dass seit Beginn der neuen Geschichtsschreibung ein AGLAZAR in Aarus-Kaart stationiert war. Er kannte die technischen Möglichkeiten des Katamars nicht und befürchtete einen Augenblick lang, man könne von dort aus orten, was gen au sich in dem Container seines Montageboots befand.
    Aber dann beruhigte er sich wieder. Dass er mit seiner Last aufflog, stand rein statistisch kaum zu befürchten. Schließlich war er keineswegs allein unterwegs in Richtung Hebewerk. Viele weitere Montageboote näherten sich aus allen Richtungen des Wurms dem Gebilde, fanden sich davor zu einem wohl geordneten Strom zusammen und passierten

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