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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichmäßig über den ganzen Körper. An den Enden der Gliedmaßen wurde die Nährflüssigkeit dann aufgefangen, stieg über Kapillarröhrchen zum Drahtgestell und wurde in den Spender zurückgeführt. Der Spender führte eine Anreicherung mit Spurenelementen durch, und der Kreislauf begann von neuem.
    Böhemm ließ sich vor ihm auf die Knie hinab. Er spürte den sanften, liebkosenden Druck ihrer Hände auf seinem Tabe'ir, und es kostete ihn eine gewaltige Anstrengung, sich nicht ihrer geschickten Handhabung, sondern seinen überlebenswichtigen Problemen zu widmen. Doch es gelang ihm.
    Er rief sich die allgemeine Lage in Erinnerung. Diesseits des Sternenfensters waren sie 520 Ehrwürdige Wissenschaftler, auf der anderen Seite taten noch einmal so viele Dhyraba'Katabe Dienst. Immerhin - Trah Zebuck hatte ihm versichert, dass er und sein Team weithin die Anerkennung des Reiches genossen. Welch einen unglaublichen Affront stellte also die Handlungsweise des Konquestors dar! Aherrn Roa riss sich zusammen. Er schweifte schon wieder ab, dachte über seinen persönlichen Groll auf Zebuck nach.
    Und über Böhemm Ruots zärtliche Hände, die mittlerweile seinen Tabe'ir geöffnet hatten. Die Lage, mahnte er sich. Das Sternenfenster zwischen Tradom und der künftigen Provinz namens Milchstraße war einseitig blockiert. Die jeweils vier Fensterstationen diesseits und jenseits des Fensters konnten nicht in den Normalraum zurückkehren. Wobei sich EINS bis VIER in Tradom, FÜNF bis ACHT in der Provinz Milchstraße befanden.
    Daher ist es nicht möglich, das Fenster noch einmal ganz von neuem zu errichten. Sämtliche Waffensysteme der Fensterstationen sind blockiert.
    Aherrn Roa hörte die hingebungsvollen, tatsächlich begeistert schmatzenden Geräusche, die Böhemm nun erzeugte, und ließ sich erneut kurz ablenken. Aber dann, sehr schnell, riss er sich wieder zusammen. All das geht auf einen fernsteuertechnischen Eingriff des Trümmerimperiums zurück, der sich nicht so einfach neutralisieren lässt. Die verhängnisvollen Steuersignale, so viel haben wir mittlerweile zumindest herausgefunden, haben sich wie ein Virusbefall in sämtliche Computersysteme der Stationen kopiert und sind nicht zu eliminieren.
    Genauso sah es auf der anderen Seite aus, in der Provinz Milchstraße. Die dort tätigen Dhyraba'Katabe hatten über das Kommunikationssystem Signale gesandt, dass auch sie ihre Stationen weder in den Normalraum zurückbringen noch die Waffensysteme in Betrieb nehmen konnten. Das Trümmerimperium, das für die prekäre Lage verantwortlich war, schien Wert darauf zu legen, dass lediglich die Milchstraßenvölker das Fenster benutzen konnten.
    Was aber wollen die Milchstraßenvölker in Tradom?, fragte sich Aherrn Roa. Etwa das Reich angreifen? Lächerlich... Er rief sich erneut zur Ordnung. Keine Abschweifungen und Ablenkungen! Zu seiner Überraschung gelang es ihm sogar, das irgendwie warme, wohlige und nasse Geräusch zu ignorieren, das Böhemm von sich gab. Und dann ... dann hatte Trah Zebuck den Wurm Aarus-Kaart zu Hilfe gerufen, der an der Nummer DREI des Fensterquadrats festgemacht hatte. Unter Verwendung des Hebewerks der Station hatten seither Zigtausende Aarus die Station überschwemmt.
    Aber nur die DREI. Da alle Stationen identisch geschaltet waren, konzentrierten sich die Aarus auf einen Einsatzort. Und das, überlegte Aherrn Roa neidisch, hätten vielleicht auch wir Ehrwürdigen Wissenschaftler tun sollen ... Du schweifst ab! Anfangs hatten die Aarus mit mäßigem Erfolg agiert.
    Doch mittlerweile schienen sie sich auf der Spur des Übels zu befinden. Durch ihre schiere Masse machten sie eine Speicherquelle nach der anderen ausfindig und verhinderten, dass die Steuerbefehle sich von dort auf die Kontrollrechner zurückschreiben konnten. Wenn die Aarus alle Computer von diesem Virenbefall gesäubert hatten, würde Station DREI wieder vollständig steuerbar sein. Dann würden sie von DREI aus die übrigen Stationen in Fernsteuerung nehmen. Wie man so etwas bewerkstelligte, hatte der heimtückische Angriff des Trümmerimperiums ja vorgemacht ...
    Ich darf es nicht hinauszögern, dachte Aherrn Roa. Je schneller Böhemm mir körperliche Erleichterung verschafft, desto eher kann ich mich mit voller Konzentration den anstehenden Problemen widmen. Er genoss einen Augenblick lang, was Böhemm Ruot dort unten kunstfertig bewerkstelligte, und widmete sich dann dem einzigen Thema, das ihn noch mehr begeisterte. Seinen

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