Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dieser Aufgabe konzentrieren. Und das, obwohl er vor kurzem die schlimmste Demütigung seines Lebens erlebt hatte.
    Konquestor Trah Zebuck hatte, statt den Dhyraba'Katabe etwas mehr Zeit einzuräumen, den Wurm Aarus-Kaart zu Hilfe gerufen, um das Sternenfenster wieder passierbar zu machen! Aherrn Roa seufzte. Das würde er dem Konquestor niemals verzeihen. Und tadelte sich sofort ob dieses Gedankens. Ob er dem Konquestor verzieh oder nicht, würde Trah Zebuck wohl kaum interessieren.
    Genau das war der Kern des Problems. Des Problems vor dem Problem. Er konnte sich nicht auf das eigentliche Problem konzentrieren, nicht einmal darüber nachdenken, schweifte immer wieder ab. Wenn das so weiterging, würde Trah Zebuck irgendwann den Spender von seinem Körper trennen lassen. Zusammen mit seinem Kopf. Nein, so konnte es nicht weitergehen. Er musste seinem Körper Befriedigung - ach was, bloße Erleichterung - verschaffen, damit sein Geist das Problem konzentriert angehen konnte. Aber er hatte die Qual der Wahl zwischen vier Assistentinnen, die sich verpflichtet hatten, ihm in dieser Hinsicht zu dienen, wann immer es zum Wohl der Wissenschaft erforderlich war.
    Nein, eigentlich nicht. Eigentlich hatte er keine Wahl. Das Problem, vielmehr dessen Lösung, war so dringlich, dass er sich keine Stunden währende körperliche Verausgabung leisten konnte. Er befürchtete allmählich tatsächlich, dass nicht nur sein Spender, sondern auch sein Kopf auf dem Spiel stand. Trah Zebuck schien eine Vorliebe für Exekutionen zu haben. Es gab nur eine Möglichkeit. Sein Geist und sein Fleisch mussten sich dem Wohl der Wissenschaft opfern. Das Problem war so gewaltig, dass er seinem Körper Erleichterung verschaffen musste, während sein Geist aktiv und rege blieb und sich nicht von dem ablenken ließ, was mit seinem Körper geschah.
    Und da gab es nur eine Wahl. „Rechner", sagte er. „Zum Wohl der Wissenschaft. Böhemm Ruot soll sofort zu mir kommen!"
    Aherrn Roa erlaubte sich den Luxus, dem Drängen seines Fleisches kurz nachzugeben und den Blick ausgiebig über Böhemm gleiten zu lassen. Was er sah, gefiel ihm. Sie war schlank, herrlich schlank, sogar für eine Dhyraba'Katabe. „Spindeldürr", hatte der auch nicht gerade füllige Trah Zebuck gesagt, als er ihm seine damals bevorzugte Assistentin bei einem gesellschaftlichen Anlass vorgestellt hatte. „Zwar humanoid, aber weniger als ein Schilfgewächs im Orkan des Zorns des Reichs Tradom." Und sie war groß. So groß wie sonst nur männliche Dhyraba'Katabe, über zwei Meter und zehn. Ihre Haut glänzte wie schwarzer Gummikunststoff, aber so tiefschwarz wie bei keiner seiner anderen Assistentinnen, und das erregte ihn zusätzlich.
    Ihr Spender war eine Pracht. Wen wundert es?, dachte Aherrn. Ich selbst habe ihn ihr zum Geschenk gemacht. Das filigrane Gestänge, das den 34 Zentimeter durchmessenden Diskus hielt, so wie ein Hut, nur ohne direkten Körperkontakt, war geschmückt mit unzähligen Intarsien. Sie stellten den Berg der Schöpfung dar und seine Große Eruption in unzähligen Abwandlungen, und auch wenn niemand wusste, wie das Heiligtum in Wirklichkeit ausgesehen hatte, hatte der Künstler ein Übermaß an Phantasie bewiesen und Interpretationen geschaffen, die in Aherrn jedes Mal, wenn er das Kunstwerk sah, höchste Ehrfurcht hervorriefen. Sämtliche von ihm gewählten Darstellungen erinnerten Aherrn an die Eruption, die er so dringlich für sich herbeisehnte.
    Allerdings roch das - bei Böhemm nicht ganz so ölige - Zuuy, das aus der perforierten Unterseite des Spenders rieselte, bei weitem nicht so gut wie das seine hochkonzentrierte. „Du bedarfst meiner Dienste, Ehrwürdiger Wissenschaftler?" Böhemm lächelte. „Zum Wohl der Wissenschaft", stöhnte Aherrn Roa. „Und bitte, beeile dich! Ich muss mich dringend der Lösung der Probleme widmen, von denen ich permanent abgelenkt werde. Aber es könnte länger dauern. Während du zweifellos dein Bestes gibst, werde ich mich bereits mit diesen Problemen beschäftigen."
    „Ich verstehe." Böhemm Ruot öffnete die Ganzkörpermontur, die den gesamten Leib und alle Gliedmaßen unterhalb des Schädels einhüllte. Sie war ebenfalls von latexartiger, schimmernder Struktur, allerdings in hellbrauner Farbe. Aherrn Roa kämpfte gegen die Bedürfnisse des Fleisches an und ließ den Blick lediglich auf ihrem Gewand, dem Tabe'ir, und sonst nichts verweilen. Es war innen millionenfach filigran geriffelt und verteilte das Zuuy

Weitere Kostenlose Bücher