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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schöpfung überhaupt zu sein. Der Rescote mochte sie nicht. „Tarfein, du kennst dich also recht gut mit Computern aus?", fragte Aherrn Roa. Am liebsten hätte der Rescote laut aufgelacht. Das Computersystem, das ihm auf Dauer Widerstand geleistet hätte, existierte nach seiner Auffassung nicht, und selbst in diesem zugegeben kniffligen Fall glaubte er dar an, dass sie früher oder später Erfolg haben würden. „Ein wenig", sagte der Rescote höflich. Und dachte: Die Ehrwürdigen Wissenschaftler werden mit ihrem Phlegma nicht in zehn Jahren mit dem Problem fertig. Sie mögen einen wissenschaftlich überlegenen Standpunkt haben, eine überlegene Ausbildung, die sich möglicherweise über viele Dutzend Jahre dahinzog. Aber zur Lösung des aktuellen Problems eignen wir Aarus uns mit unserer Tatkraft besser. Aherrn Roa sah offensichtlich ein, dass er auf diese Weise nicht weiterkam, und wechselte geschickt das Thema. „Du hast die Exekution des alten Schwarmers Sapritti zur Kenntnis genommen?"
    Oh ja, dachte er ohne jede innere Regung. Sein Verhältnis zu Sapritti war das eines Untergebenen zum Vorgesetzten gewesen. Sonst nichts. Mit der neuen Schwarmerin, Piriin, würde es nicht anders sein. Auch sie hatten bereits fachlich ausgezeichnet zusammengearbeitet. „Kommen dir diese zahlreichen Exekutionen in letzter Zeit nicht etwas ... überzogen vor?" Aherrns Stimme bekam einen lauernden Unterton, Tarfein wusste genau, worauf der Ehrwürdige Wissenschaftler hinauswollte. Er hatte Angst. So große Angst, dass sie sogar sein Phlegma durchdrang.
    Dass Sapritti hatte sterben müssen, weil die Arbeiten in der Station DREI nicht schnell genug vorangegangen waren, focht Tarfein nicht an. Er und seine Leute hatten ihr Bestes gegeben, und es hatte schlicht und einfach nicht gereicht. Und nun sah Aherrn Roa sich ebenfalls unter Zeitdruck gesetzt und fürchtete um seinen Kopf und das seltsame Gestänge darauf. Der Ehrwürdige Wissenschaftler war mit seinem Erhabenheits-Idiom am Ende. Und Tarfein würde den Laichfresser tun, ihm in die Hände zu spielen. „Drückst du Kritik an Trah Zebucks Vorgehensweise aus?", stellte er eine Gegenfrage.
    Aherrn Roa tat den Einwand mit einer Handbewegung ab. „Meinst du nicht auch, es wäre im Sinne des Reiches, dass wir unsere Anstrengungen kombinieren, unsere Erfahrungen austauschen und das Problem gemeinsam in Angriff nehmen?" Ein feines Lächeln umspielte die Lippen des Rescoten, eine Regung, die der Ehrwürdige Wissenschaftler aufgrund der anatomischen Unterschiede nicht deuten konnte. Dafür hatte er sich zu wenig mit den Aarus beschäftigt. Tarfein hatte allen Grund, Triumph zu empfinden, doch er wollte ihn nicht zeigen.
    Denn es sah ganz so aus, als würden die Ehrwürdigen Wissenschaftler um ihren Führer Aherrn Roa in den nächsten Stunden nach Strich und Faden verblasen... „Dieses Angebot haben wir dir gemacht, als wir in die Station DREI versetzt wurden und unsere Arbeit aufgenommen haben. Damals hast du jede Kooperation verweigert."
    „Ich weiß, ich weiß. Aber die Dinge haben einen unerwarteten Verlauf genommen ..."
    „Im Augenblick erscheint mir eine Zusammenarbeit eher ... kontraproduktiv", meinte der Rescote steif. „Sie würde die Arbeiten eher verzögern als beschleunigen." Das entsprach durchaus der Wahrheit. Tarfein ging davon aus, dass er und seine 95.000 Leute nur noch wenige Stunden brauchten.
    Dann würde die Blockade des Sternenfensters aufgehoben sein, und die leidige Angelegenheit mit der Provinz Milchstraße würde nur noch eine Episode im Buch der Geschichte Tradoms sein. Der Aarus lächelte erneut, breiter diesmal. Aber das würde er Aherrn Roa bestimmt nicht auf die pervers schmale Nase binden...
    Aherrn Roa schlurfte auf dem Weg zu einer überaus seltsamen Schaltzentrale, die sie vor einiger Zeit entdeckt ,hatten und in der womöglich die Wurzel des Übels zu finden sein könnte, gemächlich durch die Gänge der Station. Dabei dachte er ausführlich und in aller Ruhe darüber nach, wie weit die Aarus wirklich waren. Standen sie noch am Anfang oder wirklich schon kurz vor der Lösung des Problems?
    Zwei Herzen schlugen in seiner Brust. Trah Zebuck würde wahrscheinlich wenig interessieren, wem es gelang, die Blockade der Stationen aufzuheben. Hauptsache, die Eroberung der neuen Provinz konnte endlich in die Tat umgesetzt werden. Also würde er wohl kaum in Erwägung ziehen, weitere Köpfe rollen zu lassen. Andererseits würden die Ehrwürdigen

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