2142 - Im Reich der Aarus
eröffnen." Die Gruppe drang mit Hilfe der ständig befragten Daten tief in die Eingeweide der Station vor. Dabei folgten sie keineswegs ihrer Intuition, sondern bewegten sich streng nach Einsatzplan der nur modifiziert werden sollte, falls die örtlichen Gegebenheiten von den Angaben im Bauplan abwichen, Schließlich erreichten sie eine versteckte Wartungszentrale, die anscheinend bisher keiner der Aarus betreten hatte. Der mit leicht gewölbter Decke ausgestattete Saal erreichte einen Bodendurchmesser von annähernd fünfzig Metern. Der zum Zentrum hin abgesenkte Boden war mit drei Reihen Schaltpulten ausgestattet, deren holografische Displays in verwirrender Vielfalt funkelten.
Sofern sie sich bei der Interpretation der Daten nicht gewaltig getäuscht hatten, war diese Anlage einer der vielen hundert maßgeblichen Netzknoten, mit denen ein Zugriff auf das Nervensystem - die Steuertechnik wie die Sensorik - der Fensterstation Zugriff gewonnen werden konnte. Neben diesem waren mehrere andere als Alternativziele vorab festgelegt worden. Ob die Auswahl richtig war, wird sich nun zeigen, dachte Trerok und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Die Raubkatzen-Tätowierung juckte ein bisschen, und zum wiederholten Mal hatte der Mann den Eindruck, dass sich das Tier bewegt hatte. Nur er wusste, was es damit wirklich auf sich hatte ... „Unser erster Brückenkopf - Sandkorn-Eins", sagte Humphrey Parrot zufrieden. „Ist von keinem der umliegenden Korridore zu erreichen, sondern nur durch verborgene Schächte."
Noch während sie damit beschäftigt waren, sich „häuslich" einzurichten und das von TOMCAT mitgebrachte wissenschaftliche Gerät aufzubauen, kam es zu einem wenig erheiternden Ereignis. Der als Kampfroboter verkleidete USO-Katsugo meldete plötzlich: „Wir messen ein Wesen an, das draußen den Korridor entlang kommt. Die Individualimpulse stimmen nicht mit denen der Aarus überein. Ich wiederhole: Es ist kein Aarus!"
Caar Vassquo, Befehlshaber der Siganesen, fügte hinzu: „Ich denke, dass wir es mit einem der ominösen Tradom-Wissenschaftler zu tun haben, die vor der Ankunft der Aarus die Fensterstationen betrieben haben." Das fremde Wesen blieb, wie die ständig durchgegebenen Abstandsmeldungen TOMCATS belegten, exakt dort stehen, wo der Abstand zwischen dem normal begehbaren Korridor und der Halle am geringsten war. Dort verharrte das Wesen - für lange Zeit ... „Der Bursche draußen verfügt entweder über einen außergewöhnlichen Spürsinn oder aber eine Art telepathische Begabung!"
5.
Ehrwürdige und andere Wissenschaftler: Gipfeltreffen Das ölige, wohlriechende, ja sogar ganz köstlich duftende Zuuy floss und floss, permanent wie immer, rann vom Kopf den ganzen Körper hinab und wurde vom Tabe'ir gleichmäßig und lückenlos über den ganzen Körper verteilt. Aherrn Roa war trotzdem unzufrieden. Er hatte die Nährkonzentration der Flüssigkeit erhöht, soweit die Kontrollfunktionen des Spenders es ermöglichten, doch er verspürte keine Sättigung. Keine körperliche, keine geistige. Er war unkonzentriert. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Sein Geist war willig, doch sein Fleisch war schwach. Und das unreine Fleisch obsiegte über den reinen Geist und zwang ihn, sich mit seinen Bedürfnissen zu beschäftigen.
Und das ausgerechnet jetzt, da er es sich wirklich nicht leisten konnte. Da die Konzentration und Reinheit des Geistes dringend erforderlich waren, um die Probleme zu bewältigen, die sich vor ihm auftürmten wie der legendäre Berg der Schöpfung, der sich aus dem Nichts erhoben hatte und eruptiert war und den Raum und die Zeit und das Sein geschaffen hatte. Und zuallererst die Dhyraba'Katabe, die als Erste in die Existenz gefunden hatten und den Vorsprung, den die Große Eruption des Schaffensakts ihnen geschenkt hatte, genutzt hatten und zu den Ehrwürdigen Wissenschaftlern des Reichs Tradom geworden waren, Eine Position, die sie bislang immer verteidigt hatten. Niemand hatte sie ihnen streitig machen können.
Doch wie Aherrn Roa den Konquestor kannte, würde sich das sehr bald und grundlegend ändern, wenn es ihm, einem der - ach was, dem - ranghöchsten Ehrwürdigen Wissenschaftler und seinem Team nicht sehr bald gelang, das Sternenfenster in die Provinz Milchstraße wieder in Betrieb zu nehmen.
Das war seine Aufgabe. Und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er sie bewältigen sollte. Schlimmer noch, er konnte sich nicht einmal auf die Bewältigung
Weitere Kostenlose Bücher