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2143 - Gegen die Fensterstation

Titel: 2143 - Gegen die Fensterstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überhaupt etwas.
    Seine Untergebenen bewahrten einen respektvollen Abstand von der Tür, die in die befremdliche Räumlichkeit führte. Aherrn Roa kannte den Grund dafür nur allzu gut. Sie verspürten dasselbe Unbehagen, das sich auch bei ihm einstellte, wenn er diese ... diese „Schaltzentrale" betrat.
    Oder was auch immer es war.
    Aber es half alles nichts, er musste sich diesem unangenehmen Gefühl aussetzen und versuchen„endlich etwas herauszufinden, sonst würden die Aarus ihnen tatsächlich noch zuvorkommen.
    Er lachte kaum hörbar auf. Herausfinden ... Angesichts der Technik, mit der er sich hier konfrontiert sah, war er wirklich nicht mehr als ein Knöpfchendrücker, der versuchte, durch bloßes Herumraten Entdeckungen zu machen.
    In Augenblicken wie diesem wünschte er sich nach Rifa, wo selbst der höchst aktive Vulkanismus der Forschungswelt für die hoch entwickelte Technik der Ehrwürdigen Wissenschaftler keine Gefahr darstellte, sondern vielmehr ein Symbol war.
    Für den Sieg des Geistes über die Kräfte der Natur!
    Dort befanden sich ihre ureigenen Forschungsergebnisse, Dinge, die sie bis hinab zur Mikro- und Subatomarebene genauestens kannten und beherrschten.
    Hier jedoch, in den Fensterstationen ...
    Roa gab sich einen Ruck und trat näher an die Türöffnung. Sein Blick fiel in einen kugelförmigen Raum von etwa drei Metern Durchmesser. Die Innenwandung war von einem kleinteiligen Wabenmuster bedeckt. Insgesamt handelte es sich um 1,82 Millionen Einzelwaben, wie Roas Leute ermittelt hatten. Das war aber auch so ziemlich alles, was sie bislang über diesen Ort in Erfahrung gebracht hatten.
    Der Ehrwürdige Wissenschaftler wartete auf das, was nun unweigerlich geschehen würde, und es trat auch diesmal ein. Ein schwacher Traktorstrahl ergriff ihn und zog ihn ins Innere der Kammer, genau in den Mittelpunkt. Leichte Übelkeit ergriff Roa. Er schwebte, und das ließ seine Nervenzentren revoltieren. Im Inneren der Kammer herrschte Schwerelosigkeit.
    Kaum befand er sich im Zentrum des Raums, da strahlten die Waben der Wandung auch schon ein diffuses Leuchten aus - wie jedes Mal, wenn jemand in die Kammer kam.
    Aherrn Roa sah sich um.
    Die ihn umgebende Technik, die so hoch entwickelt war, dass er sie nicht einmal ansatzweise verstand, atmete geradezu einen Hauch von hohem Alter. Unwillkürlich fühlte sich der Ehrwürdige Wissenschaftler an eine Gruft erinnert. Gleichzeitig drängte sich ihm das Gefühl auf, als führe diese Technik eine Art Eigenleben, ja sei auf nicht genau nachvollziehbare Weise wirklich lebendig oder habe gar ein eigenes Bewusstsein und einen eigenen Willen.
    Alles nur Rätselraten und Vermutungen, kein gesicherter Beweis!
    Die einzelnen Elemente des Wabenmusters reagierten ungeheuer lichtempfindlich. Der Einfall von Lichtstrahlen, und seien es winzige Reflexe, wurde von den Waben mit einem Aufleuchten beantwortet, dessen Lichtstärke die des gerade auftreffenden Strahls deutlich überstieg.
    Die Lichtstrahlen wurden von den Waben stets genau in einem Winkel von hundertachtzig Grad reflektiert. Und zwar ohne jegliche Streuung, die ausgesandten Strahlen fielen stets nur auf die aussendende Quelle zurück.
    Aherrn Roa hatte lange suchen müssen, bis er überhaupt einen Hinweis darauf gefunden hatte, worum es sich bei solch einer Kammer handeln mochte. Erst nach ausführlichen Recherchen war er - oder besser gesagt, eine seiner Assistentinnen - fündig geworden.
    Sie war schließlich auf einen historischen Bericht gestoßen, demzufolge einer von Aherrn Roas fernen Vorfahren ebenfalls in einer Fensterstation solch eine Kammer entdeckt hatte. Und dieser Ahnherr schien herausgefunden zu haben, dass der Raum mit sämtlichen Schaltungen in der Station vernetzt war und die Station über die Bestrahlung der Rezeptoren mit einer bestimmten Lichtwellenlänge gesteuert werden konnte.
    Leider schwieg sich dieser Bericht über Details aus. Aherrn konnte nicht einmal sagen, ob er überhaupt der Wahrheit entsprach oder lediglich einer besonders regen Phantasie entsprungen war.
    Trotz intensivster Nachforschungen war es ihm nicht gelungen, irgendeine messbare Funktion der Kammer nachzuweisen.
    Die Wandelemente reagierten zwar, doch es schien keine Freigabe zu geben. Kein einziges Steuersignal wurde an die Aggregate der Fensterstation weitergeleitet, obwohl dieser geradezu unheimliche Raum außen mit einem hochkomplexen Geflecht aus Leiterbahnen umgeben war, das an ein Nervensystem

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