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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Widerstand, als sie das flimmernde Feld erreichten und durchquerten. In diesem Moment war ihnen, als ob sie von einem schwachen elektrischen Strom umflossen. würden, der ihre Nervenfasern vibrieren ließ. Doch diese Erscheinung war kurz darauf wieder vorbei, als kühle Luft sie angenehm umgab.
    Die drei Menschen blickten nach oben. Wiederum hatten sie das Gefühl, die Orientierung zu verlieren. Das Innere des Turms war von einer Schwärze erfüllt, die jegliches Licht in sich aufsog und die sie unwillkürlich an ein Black Hole denken ließ. Mit beinahe schmerzhafter Deutlichkeit war die Nähe eines gewaltigen Geistes zu spüren. Zunächst wandten die drei Menschen ihre Blicke wieder von dem schwarzen Etwas ab, weil sie das Gefühl hatten, von ihm ergriffen und vereinnahmt zu werden. Als sie erneut hinsahen, meinten sie ein zuckendes, sich windendes Etwas zu erkennen, das mit zeitlupenhafter Bewegung im Inneren des Turms herabglitt, wobei es den gesamten Rauminhalt bis an den Rand hinan auch dort ausfüllte, wo sich das Gebäude mehr und mehr weitete.
    Sie waren sich sicher, dass sie den Pangalaktischen Statistiker Rik sahen. Er war in diesem Schwarz. Die Große Konjunktion hatte begonnen. Sie empfingen eine innere Wärme, die sie vollkommen ausfüllte und ein Gefühl wohliger Entspannung und tiefer Geborgenheit bewirkte. Zugleich waren sie sicher, dass nicht nur sie von dieser Wärme erfasst wurden, sondern alle Besucher Visions, nicht nur hier in Rik'ombir, sondern auch in den anderen acht Städten, also bei allen neun Türmen. Trim Marath spürte die seltsame Vision, er sei eingehüllt wie im Mutterleib, bar jeder Gefahr und beschützt wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Es war eines der erhebendsten Gefühle, die er jemals empfunden hatte. Er schien eins zu werden mit dem Kosmos. Sein Geist schien sich hinauszudehnen in die Unendlichkeit. Ihm war, als strecke er die Hände zu den Sternen aus, und als könne er jeden einzelnen von ihnen fühlen.
    Er meinte, den Lauf des Gestirns Horani-Hamee spüren zu können. Im Inneren des Turms konnte er die Sonne Visions nicht sehen, doch er wusste genau, wo sie stand, und er war sicher, dass er ihre wärmenden Strahlen auf der Haut fühlte. Das gestaltlose, zuckende Etwas senkte sich aus dem Turm herab, nicht nur auf die drei Galaktiker, sondern auf alle Besucher in der Umgebung. Rik umhüllte alles. Er war wie ein warmer Hauch. Diese Begegnung war anders, ganz anders als jene, die Trim Marath zuvor gehabt hatte. Sie war ungleich intensiver. Und doch war sie nicht störungsfrei.
    Der Para-Defensor registrierte tief in seinem Inneren eine unbekannte Kraft, die nicht mit Rik harmonierte. Es gab etwas auf Vision, was die Große Konjunktion beeinträchtigte. Aus dem Nichts heraus traf es ihn plötzlich und überraschend wie ein mentaler Peitschenhieb. Dann zerbrach die Idylle im Bruchteil einer Sekunde. Es gab keine Euphorie mehr, sondern nur noch bohrenden Schmerz, der vor allem seinen Kopf ausfüllte. Zugleich bemerkte er, dass es Startac nicht anders erging als ihm. Der Teleporter war auf die Knie herabgefallen und presste die Hände gegen den Kopf. Trim spürte, dass sein Dunkler Zwilling hoch über ihren Köpfen erschien und brüllend nach einem Ziel suchte.
    Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, dass sich Atlan vom Boden löste. Der Arkonide war schwerelos geworden, und er schien keine Schmerzen zu empfinden. Marath sah ihn wie durch Schleier, die seine Blicke trübten. Verwirrt fragte er sich, wieso sich der Arkonide erheben und im Inneren des Turms nach oben schweben konnte. Lange aber konnte er ihm nicht mit seinen Blicken folgen. Allzu qualvoll war die mentale Beeinträchtigung, der Startac und er unterworfen waren. Immerhin blieb die Hoffnung, dass Atlan einen Weg gefunden hatte, das schier Unerträgliche von ihnen abzuwenden. Doch seine Hoffnungen zerschlugen sich schnell, als er sah, wie der Unsterbliche wieder zu Boden sank. Auch er hatte die Höhen, in denen Rik sich verbarg, nicht erreicht.
     
    7.
     
    An Bord der SOL, zwanzig Kilometer oberhalb der Stadt Rik'ombir, blieb der Alarmzustand bestehen. Mit angespannter Aufmerksamkeit verfolgte die Besatzung des Hantelraumers das Geschehen auf dem Planeten und vor allem jenes um die neun Türme der Pangalaktischen Statistiker herum.
    Angemessen wurde ebenso die zehnte Stadt: Auch wenn sie aufgrund des Tarnfeldes nicht auszumachen war, beobachteten die Menschen der SOL zumindest ihren Standort. Feststellen

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