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2147 - Die große Konjunktion

Titel: 2147 - Die große Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diese Abart dürfte heutzutage kaum jemandem mehr bekannt sein."
    „SENECA?", fragte Nonoh Kippert laut. „Kannst du den Dialekt entziffern?"
    SENECA antwortete: „Die handschriftlichen Worte sind im altarkonidischen Hugin-Dialekt verfasst.
    Dies ist keine lebende Sprache mehr."
    „Wie viele Personen an Bord der SOL verfügen nach deinem Wissen über Kenntnisse in Hugin?", fragte Atlan.
    „Ausschließlich du selbst."
    „Wie viele Speicherzugriffe auf den Hugin-Dialekt hat es seit Beginn der Reise gegeben?"
    „Seit meiner Programmierung ist es das erste Mal, dass die entsprechenden Daten aufgerufen werden."
    Atlan und Nonoh Kippert blickten sich an. Mittlerweile trat die Analyse ins Endstadium. Kippert starrte auf das von Atlan abgekehrte Display.
    „Hmm. Hochinteressant. Also so was ist mir noch nicht untergekommen."
    Atlan setzte ein falsches Lächeln auf. „Wenn du mich bitte in Kenntnis setzen könntest, Nonoh ..."
    „Also, es handelt sich bei dem Zettel tatsächlich um Papier. Allerdings eine Sorte, die es in der SOL nicht gibt. Keine Ahnung, von welchem Planeten das stammt. Woher hast du es?"
    „Kann ich dir nicht sagen. Lässt sich das Material künstlich herstellen?"
    „Natürlich. Aber aufwändig. Normales Papier oder Folie sind genauso gut, wer käme auf die Idee?"
    „Aber möglich wäre es?", hakte der Arkonide sicherheitshalber nach.
    Kippert lachte. „Was heißt schon möglich. Ich könnte es in meinem Labor nicht. Hier wird nur Analyse betrieben. Aber vielleicht in einem anderen Komplex. Mit einem besseren Chemo-Reaktor."
    „Was ist mit der Tinte?"
    „Praktisch dasselbe. Höchst exotische Ingredienzien, herstellbar, aber in den Lagern der SOL nicht vorhanden."
    Sie widmete sich intensiv ihrem Gerät, berührte einige Sensoren, dann setzte sie hinzuc „Die Inhaltsstoffe zur Herstellung wurden allerdings nicht angefordert. Der gesamte Bestand ist vollständig.
    Aber das heißt nichts, jeder kann seine eigenen Schreibstifte mitbringen."
    „Was ist mit genetischen Spuren?"
    „Nur die, die mit der Gegenprobe übereinstimmen. Außer dir hat niemand mit ungeschützten Fingern den Zettel angefasst."
    Kippert schaute mit einem Mal von ihrem Display auf, blickte dem Arkoniden gerade ins Gesicht. „Weshalb weinst du, Atlan?"
    Er wurde sich des Tränensekretes bewusst, das über seine Wangen lief. „Ich weine nicht", versetzte Atlan barsch, „kümmere dich nicht darum."
    Die Wissenschaftlerin verzog das Gesicht.
    Atlan starrte auf das Stück Papier in dem Kasten. Er selbst war der Verfasser der Botschaft. Mit eigener Hand, aus freiem Willen. Sonst hätte er nicht den ausgestorbenen Dialekt gewählt, den niemand verstehen konnte außer ihm. Fragte sich nur, wieso er das getan hatte.
    „Ich untersuche soeben die Tinte im Hinblick auf Trocknungsgeschwindigkeit" sagte die Chemikerin. „Ich stelle fest, dass die Trocknung nicht vollständig abgeschlossen ist. Die chemischen Eigenschaften der Tinte sind mir bekannt. Die des Papiers auch. Das bedeutet, ich kann auf zwei Minuten präzise terminieren, wann der Zettel beschriftet wurde."
    Atlan sagte bissig: „Ich warte darauf!"
    Sie legte die Hände in den Schoß, pfiff einige Töne, als wolle sie ihn provozieren, dann kam sie hoch und las von ihrem Display das Ergebnis ab. „So. Da haben wir's. Der Zettel wurde vor ziemlich exakt 75 Minuten beschrieben!"
    Die letzten Worte kamen heraus wie ein Triumph.
    Atlan rechnete zurück. 75 Minuten. Sofern nicht in den Berechnungen ein Fehler steckte.
    Dies entsprach einem Zeitpunkt exakt zehn Minuten, bevor er sich in der Trümmerzone seiner selbst wieder bewusst geworden war.
    Atlan hatte den Zettel während seines Blackouts in der Trümmerzone beschriftet. Und danach das Gedächtnis verloren.
    „Ich habe es vorher gewusst ...", murmelte er, sehr verwundert über sich selbst.
    Das Papier war nichts anderes als eine Botschaft an sich selbst, an einen Mann ohne Gedächtnis.
     
    *
     
    Atlan wollte gerade Nonoh für ihre Mühe danken, als zum dritten Mal Alarm durch das Schiff gellte.
    Er riss den Zettel aus dem Brutkasten, ignorierte Nonohs Protest, dann rannte er aus dem Labor.
    Der Weg aus den Labors Richtung Zentrale war lang. Über die Transportbänder in den zentralen Antigravschacht, der das gesamte Schiff durchzog. Er stopfte sich im Laufen das Papier in die Tasche zurück. Als er die Zentrale erreichte, waren alle anderen außer ihm schon da.
    „Atlan!" Kantor dirigierte den Arkoniden zur

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