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2147 - Die große Konjunktion

Titel: 2147 - Die große Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Seite konnte er sicher sein, dass sie ihn in Rik'ombir nie wiederfinden würden.
    Wozu auch? Machens stellte für seine Retter keine Gefahr dar. Ihre Wege hatten sich gekreuzt und trennten sich jetzt wieder.
    Durch eine leere Straße wanderte er Richtung Turm. Der gewaltige Sandsteinbau überragte alles andere. Das mentale Feld der Konjunktion, in der gesamten Stadt von überwältigender Intensität, ging von hier aus.
    Machens traf jetzt auf die ersten Besucher, meist zerbrechliche Wesen, die sich einen Aufenthalt im Gedränge nicht erlauben konnten.
    Es wurden mehr und mehr - am Ende eine geschlossene Phalanx, die nicht mehr beiseite rückte.
    Machens hatte seinen neuen Körper gut gewählt, klein, zäh und wendig. Dennoch musste er einsehen, dass er zu spät kam. Jeder wollte dem Statistiker Rik nahe sein.
    Machens besaß ebenso seine Moral wie alle anderen. Insbesondere in dem mentalen Feld des Statistikers, das Angriffslust zu keiner Zeit entstehen ließ. Er wollte nach vorn, wollte aber niemand seinen Platz wegnehmen.
    An diesem Punkt kehrte Machens um, er drängte nach außen und gelangte zurück in die leeren Bereiche der Stadt.
    Machens umrundete den Turm und die Menge, um sein Glück aus einer anderen Richtung zu versuchen.
    Er hatte eben den halben Stadtkern umrundet - da bemerkte Machens aus den Augenwinkeln eine Gestalt.
    Im ersten Augenblick wusste er nicht, wieso, aber dieses eine Geschöpf fesselte mehr als jedes andere sein Interesse.
    Die Gestalt schob sich in seine Richtung. Unauffällig, dachte Machens, aber nicht unauffällig genug für die präzise Wahrnehmung eines Cynos.
    An dem Platz, von wo das Wesen kam, hatte wenige Sekunden vorher niemand gestanden. Wenn es nicht eine geheime Tür gab, sofern das Wesen nicht einen Deflektor benutzt hatte, musste es teleportiert sein.
    Das Wesen war humanoid und erinnerte an die Terraner, die Machens gerettet hatten. Allerdings war der Fremde nur 1,30 Meter. Er wirkte eingefallen und uralt.
    Machens fielen die hellen roten Augen des Wesens auf. So als glimme dahinter ein Licht. In den Augen stand ein seltsamer Ausdruck von Weisheit und innerer Kraft, mehr als bei jedem anderen Wesen, an das er sich erinnerte.
    Rom An Machens stand unwillkürlich reglos. Er spürte die frappante Ähnlichkeit. Das Wesen war in gewisser Weise wie er. Ein Cyno! Aber von den Augen und dem Gesicht ging ein Charisma aus, das den Fremden Lichtjahre über Machens rückte.
    In dem Moment stellte sich das Wesen neben ihn.
    Machens hielt inne und blickte schockiert in die hellen roten Augen. Er überlegte, ob der Fremde ein Mago war.
    Machens kannte Magos von kurzen, flüchtigen Begegnungen und spürte, dass selbst die hohe Bewertung dem Wesen nicht mal annähernd gerecht wurde.
    Die Stimme des Fremden umfing Machens mit hypnotischer Intensität: „Mein Name ist Kewin Kirrik. Wer bist du? Wie kommst du hierher?"
    „Kewin Kirrik?", fragte Machens zurück, vor Aufgeregtheit atemlos.
    „Mein voller Name. Andere nennen mich Rik."
     
    *
     
    Atlan riss instinktiv die Augen auf, brachte seinen Körper in die ausbalancierte Abwehrhaltung der DagorSchule, dann drehte er sich gedankenschnell einmal um die eigene Achse.
    Er hatte einen Moment das Bewusstsein verloren. Nicht lang genug, um zusammenzubrechen. Aber genug, um den schwarzen Wischer über sein Bewusstsein als Drohung wahrzunehmen.
    Nichts passierte. Die Gefahr, die er witterte, existierte nicht. Jedenfalls nicht so, dass er sie mit den Augen hätte erfassen können.
    Atlan entspannte sich ganz allmählich, ohne das Misstrauen vollständig zu überwinden.
    Er checkte den Mikroorter an seinem Handgelenk. Wieder nichts. Alles, wie es sein sollte.
    Atlan dachte noch mal an Rom An Machens. Der Gedanke, er könnte den flüchtigen Vertyren auf eigene Faust entdecken, schien ihm mit einem Mal unverständlich und naiv.
    Für einen mehr als zwanzigtausendjährigen Unsterblichen war das ein verstörender Gedanke. Etwas stimmte nicht.
    In der Trümmerkaverne befand sich niemand außer ihm. Das spärliche Licht, von oben aus einer Art Kamin im Trümmerschrott, versiegte so allmählich, als regele jemand einen Dimmer herunter. Atlan war auf seine Lampe angewiesen.
    Sein Blick fiel auf das Armband. Er hatte vor wenigen Augenblicken auf die Uhr gesehen, kurz nach 20 Uhr Bordzeit. Mittlerweile zeigte das Chronometer Mitternacht. Seit dem letzten Blick auf die Uhr, vor wenigen Sekunden, waren demnach vier Stunden vergangen.
    Der kurze

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