Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht zu denen, die ihm Kekse zusteckten.
    „Du hast dich wohl verlaufen?" Diese Worte kamen von einem kompakt aussehenden Wesen, fast so breit wie hoch, das sich ihm in den Weg stellte.
    Empört blinzelte Norman zu dem Quader auf zwei Beinen hoch. Verlaufen? Er? Bei seinem Spürsinn, der so gut ausgeprägt war, dass Benjameen und Tess ihn deshalb schon oft gelobt hatten?
    „Lass gut sein, Vorua, ich kümmere mich um ihn." Benjameen hatte ihn endlich bemerkt.
    Vermutlich wollte er ihn mit hinausnehmen, doch das kümmerte ihn nicht. Er machte sich auf den Weg zu Tess. Sie stand etwas weiter entfernt als die anderen.
    Benjameens zugreifende Hände hielten ihn nicht auf. Er war zwar klein, aber kräftig. Mit sanfter Gewalt schob er seinen Dosenöffner und dann auch die anderen Zweibeiner, die ihm im Weg standen, zur Seite.
    „Achtung, Zentrale wird von fremdem Eindringling geentert!"
    Diese Worte kamen von einer Frau, die hinter einem Pult stand. Norman stutzte. Sie hatte so ähnliche Augen wie Tess. Sonst erinnerte aber kaum etwas an Benjameens Gefährtin.
    Verwirrt drehte er den Kopf zu Tess. Sein schlenkernder Rüssel traf ein paar kleine Schalter, und ein paar Lämpchen blinkten hell auf.
    „Achtung, fremder Eindringling übernimmt die Kontrolle über die Lebenserhaltungssysteme!"
    Noch immer diese Stimme.
    Es wurde hektisch um ihn herum. Die Zweibeiner riefen sich laut etwas zu, doch in dem Durcheinander konnte Norman sie nicht verstehen. Er sah nur, wie Tess das Gesicht verzog, so, wie sie es immer tat, wenn sie sehr böse auf ihn war.
    „Du kannst froh sein, dass Perry Rhodan nicht an Bord ist. Der hätte dir glatt für den Rest der Reise Kabinenarrest erteilt." Jetzt kniete Benjameen neben ihm und kraulte ihn beruhigend am rechten Ohr.
    „Ich möchte dich bitten, den Eindringling unter geringster Gefährdung von Besatzung oder technischem Gerät aus der Zentrale zu entfernen."
    Benjameen sah zu der Frau hinauf. „Natürlich, Coa. Sofort."
    Der Arkonide schob ihn mit sanfter Hand hinaus, und diesmal leistete Norman keinen Widerstand.
    Diese Stimme hatte ihn schon früher schwer beeindruckt. Mit dieser Frau war nicht gut Kirschen essen.
    Essen ... Er hatte noch immer Appetit.
    Hinter der geschlossenen Tür sah Benjameen mit unergründlichem Blick zu ihm herab. „Du hast unserer Kommandantin imponiert, aber ich befürchte, das wird dich nicht vor einem Donnerwetter von Tess bewahren." Der Arkonide tätschelte ihm noch einmal den Kopf.
    „Du gehst jetzt am besten auf dem schnellsten Weg in dein Körbchen. Ohne Umweg. Ohne irgendwelche Besatzungsmitglieder anzubetteln."
    Eigentlich hatte Norman noch dieses seltsame leere Gefühl im Magen, aber es schien ihm klüger, Benjameens Anweisungen zu folgen. Mit hängendem Rüssel und Schwänzchen wollte er sich auf den Weg machen, doch da rief Benjameen: „Ich glaube, ich habe hier noch etwas in der Tasche."
    Norman konnte es kaum fassen. Benjameen hielt ihm einen Keks hin. Vorsichtig nahm er ihn in den Rüssel und steckte ihn sich dann ins Maul.
    „Kein Wort zu Tess, und nun ab nach Hause!"
    Norman fand den Weg problemlos. Seine eigene Fährte war unüberriechbar. Der köstliche Geschmack von Benjameens Keks lag ihm noch auf der Zunge. Mit einem Lächeln in seinem Herzen legte Norman sich in sein Körbchen.
    „Elefanten schlafen im Stehen!", hatte Tess einmal scherzhaft zu ihm gesagt. „Aber das gilt offensichtlich nicht für viel kleinere Klonelefanten."
    Ihm war egal, wie andere Elefanten schliefen. Falls es überhaupt noch welche gab. Er hatte einmal gehört, er sei einzigartig.
    Und da war wohl was dran.
    Natürlich würde Tess, wenn sie nach Hause kam, erst einmal schimpfen. Aber es würde wie immer sein: Nach zwei Sätzen, bei denen Norman sie aus großen Augen ansah, würde sie sich wieder beruhigen. Richtig wütend konnte sie eben nie lange sein. Auf Benjameen nur ganz selten, auf ihn schon gar nicht.
    Zufrieden schlief er ein.
     
    *
     
    Der Kommandant des Katamars schien es, sofern die Besatzung der JOURNEE den Umstand richtig interpretiert hatte, nicht sonderlich eilig zu haben.
    Auch bei der nächsten Etappe behielt das AGLAZAR-Schlachtschiff die Geschwindigkeit von 120 Millionen Überlicht bei. Zim hatte keine Schwierigkeiten, ihm zu folgen.
    Und auch diesmal fiel der Katamar wieder völlig abrupt in den Normalraum zurück.
    „Ich habe ihn in der Ortung!", meldete Cita Aringa. „Ich ..."
    „Unsere Position?", fragte Coa Sebastian.
    „57.993

Weitere Kostenlose Bücher