2152 - Der Markt der Ito
Ito oder Valenter auf diese Landeplattform stürmen!"
Ihre Warnung erübrigte sich, denn es kam keine Verbindung mit Kreezer zustande. Entweder war die KER längst gestartet, oder Kreezer hatte den Mut verloren. Denkbar war auch, dass die Ito ihn unter Druck gesetzt hatten. Der Transport mit einem Raumschiff fiel also aus. Im ausgebrochenen Chaos war es illusorisch, sich eine andere Passage zu beschaffen. Es blieb also nur das Transmitternetz. „Wir müssen wieder zum Transmitterdrehkreuz", sagte Benjameen. „Es ist die schlimmste aller Möglichkeiten, aber leider auch die einzige uns verbliebene."
„Das heißt, wir müssen wieder über den halben Sklavenmarkt?", fragte Tess. „So sieht es aus", antwortete Benjameen.
Der Sklavenmarkt lag im Dunkeln. Schreie und Schüsse erfüllten die Luft. Die Atmosphäre war gespenstisch. Nur hier und da brannten batteriegespeiste Lampen. Tess, Benjameen, Grek und Norman standen wieder auf einer Flugscheibe, die nicht gesichert gewesen war. Tess steuerte sie nach Gefühl. Die große Kuppel der Transmitterstation musste über eine weite Strecke zu sehen sein. Aber in welcher Richtung?
Sie waren eine gute Stunde unterwegs, als Benjameen die entscheidende Entdeckung machte. Er öffnete ein an der Lenksäule angebrachtes Kästchen.
Unter der Abdeckplatte befand sich ein zehn mal zehn Zentimeter großer, erleuchteter Bildschirm, auf dem verschiedene Punkte in einem Rasterfeld blinkten. „Ein Autopilot", sagte der Arkonide. „Die einzelnen Lichter stehen für wichtige Punkte im Sklavenmarkt. Sie sind beschriftet!"
„Das Zentralsilo - hier!", rief Tess. „Und dort - die Transmitterstation!" Benjameen berührte mit der Fingerkuppe das entsprechende Licht. Sofort reagierte die Flugscheibe. Sie änderte die Richtung und wurde etwas schneller. Der Arkonide lächelte. Ihr Problem hatte sich wie von allein gelöst.
Sie hatten erreicht, was sie erreichen wollten, und waren auf dem richtigen Weg. Grek war befreit worden, und sie besaßen die Speicherkristalle mit ihren falschen Identitäten.
Doch plötzlich erlosch sein Lächeln. Benjameen stöhnte auf. „Was ist, Ben?", fragte Tess. „Ich fürchte, wir haben etwas Entscheidendes übersehen", sagte er. „Ein blinder Fleck vor dem Auge. Wir haben uns die ganze Zeit auf den Sklavenmarkt konzentrieren müssen und ..."
„Was >und Sag es, Ben!"
„DieTransmitteranlage. Was, wenn auch sie vom Ausfall jeglicher Energie betroffen ist?"
„Du hast Recht. Ich wage gar nicht, dar an zu denken. Vielleicht sollten wir besser doch mit der KER nach Celona fliegen. Oder, falls sie bereits gestartet ist, mit einem anderen Schiff."
Benjameen da Jacinta schüttelte den Kopf. „Nein, Tess. Darüber haben wir, schon geredet. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Transmitterstation ihre eigene Energieversorgungsanlage hat. Sie gehört eigentlich nicht zum Sklavenmarkt, ebenso wie der Raumhafen eine Welt für sich ist.
Und selbst wenn die Transmitterstation mit dem Sklavenmarkt gekoppelt wäre, müssten wir nur warten. Mit Sicherheit arbeiten die Ito mit Hochdruck daran, ihre Energieversorgung wiederherzustellen."
Sie gab keine Antwort, aber in ihrem Gesicht sah der Zeroträumer Zweifel. Er legte den Arm um ihre Schultern. Norman kam und drückte sich an die Beine der beiden Galaktiker, als ob er ihre innere Unsicherheit spüren konnte. Die Scheibe zog über Dutzende von Plattformen hin, und fast überall wurde gekämpft. Die Ito und Valenter schienen auf dem Vormarsch zu sein. Die Sklaven hatten nie eine echte Chance gehabt. Die Zahl der Opfer stieg bereits ins Astronomische. „Dort, Ben!", rief Tess plötzlich und streckte den Arm aus. „Sieh nur!"
Und er sah es. Es war einwandfrei die Kuppel der Transmitterstation, hell erleuchtet. Das war die Gewissheit. Sie hatte ihre eigene Energieversorgung! Der Weg war so gut wie frei. Wie sehr er sich irrte, erfuhr Benjameen schon im nächsten Augenblick. Ein Gleiter der Valenter tauchte wie aus dem Nichts auf und eröffnete ohne Vorwarnung das Feuer. Die Polizisten des Reiches mussten sie für flüchtende Sklaven halten.
Tess, Benjameen und Grek hüllten sich in ihre Schutzschirme. Tess zog Norman ganz fest an sich heran und gewährte so auch ihm Schutz vor den gegnerischen Strahlen. Aber sie konnte nicht verhindern, dass der wichtigste Teil der Flugscheibe getroffen wurde: die Lenksäule. Sie ging in den auftreffenden Energien in Feuer auf. Die Flugscheibe stürzte ab und trudelte
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