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2154 - Größer als das Leben

Titel: 2154 - Größer als das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tradom-Symbol vor. „Deine Ausbildung in Matrix-Alpha ist abgeschlossen", grollte er, so dass der kugelförmige weiße Helm auf seinem Kopf erbebte. „Um dich endgültig für den Rang eines AGLAZAR-Soldaten zu qualifizieren, wirst du mit sofortiger Wirkung auf ein echtes Schlachtschiff versetzt, damit du dort deinen Dienst für Tradom leisten kannst." Sogtan konnte kaum glauben, was er da aus dem Mund des Ausbildungsleiters vernahm. Er hatte nicht gewusst, dass der weitere Unterricht so etwas überhaupt vorsah. In dieser Nacht konnte er vor Aufregung kaum schlafen.
     
    6.
     
    Offenbarung Es war ein atemberaubender Anblick, als er sich dem Schlachtschiff näherte. Sogtan sah den Umriss der beiden mächtigen zigarrenförmigen Körper, die sich überlappten, einen dunklen Schemen aus sternloser Schwärze, um den herum das Licht ferner Sonnen vertraute Konstellationen bildete. Dann wirkte die Oberfläche des dreieinhalb Kilometer langen Rumpfs allmählich wie mit Pocken bedeckt, die sich zu erkennbaren Strukturen wandelten. Auf eine davon schwebten sie zu - eine ovale Wölbung auf halber Höhe mit einem schwarzen Schlitz wie ein fast geschlossenes Auge. Je näher sie kamen, desto mehr schien sich der Schlitz zu weiten, bis er auf einmal ohne jede Vorwarnung Licht spie, so grell, dass Sogtan mit der Hand die Augen beschirmen musste.
    Der Shuttle stieg in das gleißende Inferno hinab. Und setzte auf. Neben dem Piloten stemmte sich ein Di'Valenter aus seinem Sitz. „Fertig machen zum Verlassen des Bootes."Er wandte sich den Passagieren zu, zwanzig privilegierten Rekruten aus Matrix-Ausbildungsstätten, und ließ sie im Mittelgang antreten. Er blickte den Piloten an, der an den Kontrollen ablas, dass der Hangar durch ein Paradimfeld geschützt und mit einer atembaren Atmosphäre geflutet war. Zufrieden sah er ihn nicken. „Luke öffnen!", grollte der Di'Valenter. Im Shuttle hatte rötlicher Dämmerschein geherrscht, doch nun brandete blendende Helligkeit auf Sogtan und seine Kameraden ein. Es dauerte eine Weile, bis ihre Augen sich daran gewöhnt hatten. Sie marschierten die Rampe hinab, und Sogtan nutzte die Gelegenheit, um sich unauffällig umzusehen. Alles wirkte genauso wie in Matrix-Alpha. Das Modell des AGLAZAR-Schlachtschiffs auf seiner Heimatwelt war eine perfekte Kopie des Originals mit einem Unterschied: Es wimmelte hier von Valentern, die Transporter lenkten, Wartungen vornahmen und mit Minikonvertern auf dem Rücken Saugleisten vor sich herschoben ... Techniker und Reinigungspersonal. Und keine fünfzig Meter vor ihnen stand ein Empfangskomitee, bei dessen Anblick Sogtan glaubte, seine Stirnhöcker fielen ihm ab. Nicht die zehn Personen schockierten ihn so sehr - ein Kommandant, der sie mit vor der Brust verschränkten Armen erwartete, und neun Soldaten unterschiedlichen Ranges; auch nicht diese seltsame Aquariumskugel, die wie eine Tautach-Melone hinter ihnen auf einem neunzig Zentimeter hohen, schwebenden Silbersockel thronte.
    Obwohl eine eigenartige Masse darin herumschwamm. Sie sah aus wie ein Gehirn! Nein, was Sogtan nervös den Kopf nach oben rucken ließ, war der Valenter, der gleich neben dem Kommandanten stand und den er nur zu gut kannte. Ihn hätte er hier zuallerletzt erwartet, aber es konnte kein Zweifel bestehen. Er war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Kresto, sein Zwilling!
    Zwei Roboter führten Sogtan zu seiner Unterkunft. Er hatte noch keine Gelegenheit gefunden, mit Kresto zu sprechen. Aber während der ganzen Zeit, in der Kommandant Wako Tamaro sie mit pathetischen Worten auf seinem glorreichen Schiff EHRE TRADOMS willkommen hieß, hatten sie einander angestarrt.
    Kresto war anscheinend damals im Kanister gar nicht ausgemustert worden, sondern zu einer anderen Akademie als Sogtan geschickt worden, um dort seine Ausbildung zu absolvieren. Jetzt diente er hier. Wäre Sogtan nicht schon schlecht gewesen, hätte ihn die Übelkeit nun mit aller Macht heimgesucht.
    Er fragte sich, warum er nicht froh war, seinen Bruder am Leben zu sehen. Er horchte tief in sich hinein. Vergeblich. Alles war noch so frisch, so überraschend. Dafür schlug erneut eine Woge der Übelkeit über ihm zusammen - so heftig, dass er stolperte. Die Roboter fingen ihn auf. Es schien schlimmer zu werden, je weiter er sich vom Hangar entfernte. Das konnte nicht an ihrem Wiedersehen liegen. Vor Sogtans Augen zeichnete sich der Umriss einer klobigen Gestalt ab, fast zwei Köpfe größer als er selbst. Täuschte er sich,

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