Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2160 - Terror auf Luna

Titel: 2160 - Terror auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht so viel erreichen können, und du darfst sie nicht unterschätzen. Ein rothaariger Terraner fällt dir auf.
    Er wirkt sehr autoritär. Die anderen, die ihn umgeben, sehen ihn erwartungsvoll an.
    Ihre Stärke sind ihre Anführer, wie unsere Konquestoren. Falls ihr oberster Anführer sich auch hier befindet, könnte ich dem Feind einen empfindlichen Schlag versetzen.
    Dieser Gedanke beflügelt dich. Du verlässt die Halle und gleitest in ein anderes Gebäude. Es scheint sich dabei um eine Einsatzzentrale zu handeln.
    Ein Raum ist technisch besonders gut ausgestattet.
    Du siehst zwei Terraner, die vor Hologalerien sitzen und sich unterhalten. Sie ahnen die Gefahr nicht. Sie nehmen dich nicht wahr, so, wie du sie wahrnimmst.
    Es bereitet dir keine Schwierigkeiten, dich aus den hier vorhandenen Datenspeichern zu bedienen.
    Nun weißt du, wo du dich befindest.
    Innerhalb von Luna, dem Mond von Terra. Dem Nervenzentrum jener Zivilisation, die von Konquestor Trah Zebuck als Feind Nummer eins in der Fernen Provinz Milchstraße bezeichnet wurde. 400 Millionen Lichtjahre entfernt von deiner Heimat - und deinem Medikament.
    Du wirst es nicht mehr rechtzeitig bekommen.
    Nun gibt es keine Alternative mehr für dich. Hast du noch ein Fünkchen Hoffnung in dir gehabt, so ist es gerade erloschen.
    Du beschließt, den Terranern so viel Schaden wie nur möglich zuzufügen. Ein geeignetes Angriffsziel scheint dir der Großrechner NATHAN zu sein.
    Ich muss eine Möglichkeit finden, in ihr Computersystem einzudringen. Wenn ich eine Schwachstelle entdecken kann, dann dort.
     
    4.
     
    12. April 1312 NGZ Blo Rakane: Eine Wende Kreislauf: kurz für Blutkreislauf; der große Kreislauf ist im medizinischen Sinn (der Lemurerabkömmlinge) der Körperkreislauf, der kleine der zwischen Herz und Lunge. „Der Zellverfall schreitet ungehindert voran", sagte Medikerin Mock. „Wir können es nicht verhindern. Bevor wir nicht neue Erkenntnisse gewonnen haben, können wir lediglich die Symptome behandeln. Das versuchen wir sozusagen zweigleisig. Einerseits entgiften wir unablässig den Körper, um die Schadstoffe zu beseitigen, andererseits injizieren wir zellstärkende Mittel." Sie seufzte. „Bislang ohne den geringsten Erfolg."
    Blo Rakane ließ den Blick über Bré Tsinga gleiten. Mittlerweile lag die Kosmopsychologin hermetisch abgeschirmt unter einem Energiezelt. Mehrere Schläuche führten in ihre Nasenlöcher und den Mund und entstellten ihr Gesicht zusätzlich. Ihr blondes Haar klebte am Kopf, als habe sie es gerade gewaschen. In Wirklichkeit war es nass vor Schweiß. „Und ihr Zustand hat sich verschlechtert?", fragte er. „Rapide. Ihr Körper steht kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch. Der Metabolismus ist durch den Kampf gegen die Vergiftung völlig erschöpft.
    Es kann jeden Augenblick zum vollständigen Zusammenbruch des großen Kreislaufs kommen. Wir stützen ihn zwar, wie wir nur können, doch wenn es erst einmal so weit ist, wird sie sich nicht mehr davon erholen."
    „Sie wird sterben?" Rakanes Stimme war leise, klang fast zärtlich.
    „Ja", sagte Pia Mock genauso leise. „Wir haben mittlerweile sechsunddreißig Tote, und bei den vierundvierzig anderen Erkrankten ist noch keine Besserung ..."
    Der weiße Haluter winkte ab, achtete nicht mehr auf die Worte der Medikerin. Unglaublich behutsam, bemüht, keine Erschütterungen auszulösen, ließ er sich auf die Laufarme hinab und ging vor dem Energiezelt auf die Knie. „Wann?"
    „Innerhalb der nächsten Stunde."
    „Ich scheine ihr Todesengel zu sein.
    Auch auf dem Merkur wäre sie wegen mir fast gestorben ... ist sie gestorben, konnte aber wiederbelebt werden ..." Die Stimme des Haluters verklang wie ein Windhauch in der Mittagshitze einer Wüste.
    Bré Tsinga warf sich unentwegt auf ihrem Krankenbett hin und her. Er fragte sich, woher sie die Kraft für diese Bewegungen hatte. Das, was er von ihrem Körper sehen konnte, war bleich, bleich wie der Tod. Die Haut spannte sich um die Knochen ihrer zierlichen Hände; ihr Gesicht war eingefallen, dunkle Ringe um die Augen ließen es fast wie einen Totenschädel wirken.
    Ein hohes Geräusch irritierte Rakane. Zuerst glaubte er, es handele sich dabei um das Sirren, das er in und vor dem Katamar wahrgenommen hatte, dann wurde ihm klar, dass es sich um das stete Piepsen einer medizinischen Überwachungseinheit handelte.
    Hin und her warf Bré den Kopf, hin und her, während das schrille Geräusch immer höher und lauter

Weitere Kostenlose Bücher