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2160 - Terror auf Luna

Titel: 2160 - Terror auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müsste ich mir diese plumpe Vertraulichkeit notfalls auch höchst unhöflich verbitten.
    Legovs Argument, dass eine gewisse „freundschaftliche Verbundenheit" viel zu einer gelockerten, kooperativen Atmosphäre beitrug, mochte er nicht so recht gelten lassen. Jedenfalls nicht, wenn es Haluter betraf. „Also, Blo, wir haben siebenunddreißig Gesuche um Gespräche mit Ihnen. Fünfunddreißig davon können wir erst einmal zurückstellen. Neunzig Prozent davon werden sich heute Abend von selbst erledigt haben. Wir sitzen sie einfach aus. Die restlichen dreieinhalb erledigen Sie dann morgen."
    „Und die beiden anderen?"
    Der untersetzte Mann griff nach dem grünen Horsd'oeuvre auf dem Kommunikationspult und biss davon ab. Diesmal sprach er, während er aß.
    „Würde ich wahrnehmen. Zuerst steht ein kleiner Abstecher zum Newcomb-Krater an. Klinikleiterin Mock hat vor zwanzig ,Sekunden mitgeteilt, dass Bré Tsinga zu sich gekommen ist. Sie möchten sicher mit ihr sprechen, oder?"
    Rakane beugte sich vor und deutete damit ein Nicken an. „Danke."
    „Keine Ursache, Blo. Dachte ich mir doch, dass Ihnen das wichtig ist, alter Junge."
    Rakane zuckte sichtlich zusammen, verbiss sich aber jeden Kommentar. „Und dann?"
    „Dann sollten Sie mit einem gewissen A-Lókym sprechen. Und bevor Sie jetzt fragen, nein, das ist kein Wissenschaftler, sondern der Chef der Báalols an Bord der LEIF ERIKSSON, die auf paramechanische Weise oder wie auch immer die Schutzschirme des Schiffes verstärken. Ich glaube, er hat einen ganz interessanten Vorschlag für Sie."
    „Und welchen?"
    „Das hat er nicht gesagt. Aber vertrauen Sie meiner Intuition."
    Rakane grunzte grollend. „Ach, Blo", rief Legov dem Haluter nach, als er sich abwandte und zur Bürotür ging, „wären Sie so nett, mir aus der Krankenhaus-Kantine einen Cam-Gib mitzubringen? Oder, wenn sie den nicht haben, einen Hotdog?"
    Bré Tsinga lächelte schwach, als sie Blo Rakane sah. „Mir geht es wieder gut."
    „Ihnen geht es nicht gut", widersprach der weiße Haluter. „Sie müssen sich schonen. Aber Sie können sich nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin."
    „Nein, wirklich, ich darf heute schon wieder aufstehen. Ich bin zwar noch etwas geschwächt, aber das gibt sich wieder. Der Spuk war so schlagartig vorbei, wie er angefangen hat. Was ist überhaupt passiert?"
    Rakane knurrte leise. „Achtzig der dreihundert Elitekräfte, die in den Katamar eingedrungen sind, zeigten gestern Symptome einer unbekannten Krankheit. Am Ende des Tages waren vierzig von ihnen gestorben. Die restlichen haben sich wieder erholt. Die Erholung setzte bei den meisten genau dann wieder ein, als die Krise ihren Höhepunkt erreicht hatte und der .., der Exitus unmittelbar bevorzustehen schien."
    „Warum?"
    Der Haluter stieß ein gequältes Grollen aus. „Wir wissen es nicht. Wir können weder sagen, was überhaupt geschehen ist, noch, weshalb es geschehen ist."
    „Ich habe überlebt. Finden Sie heraus, warum."
    „Die Ausstrahlungen der Hyperraum-Schnittstellen im Katamar sind für menschliche Körper bedrohlich. Übrigens auch für Angehörige anderer Völker; dem Erkundungstrupp gehörten einige Personen mit nichtterranischem Metabolismus an. Allein ich bin vollständig ohne Beeinträchtigung davongekommen. Vielleicht eine Folge meiner Doppelhirnstruktur, vielleicht, weil ich Haluter bin, vielleicht, weil ich über eine natürliche Immunität verfüge. Wir wissen es noch nicht genau."
    „Und was wollen Sie nun tun?"
    „Sie werden es nicht glauben", sagte der weiße Haluter, „aber ich habe bereits wissenschaftliche Hilfe angefordert. Wir werden das Problem im Team angehen. Im Übrigen freue ich mich, dass es Ihnen besser geht und Sie offensichtlich überleben werden."
    „Danke. Und mich freut sehr, dass Sie das sagen."
     
    5.
     
    12. April 1312 NGZ Friedin Selscho: ein neues Menü auf der Karte Cam-Gib: zwischen den getoasteten Dritteln eines Brötchens o. Ä. mit einer Sauce und Salat servierte heiße Frikadellen aus Klonzucht-Hackfleisch in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
    „Verdammt, warum immer ich? Meine ganze Freischicht ist zum Teufel!"
    Friedin Selscho stampfte missmutig den schummrigen Wartungsgang entlang. Seine Körperfülle entsprach seiner Einstellung zum Sport. Er begeisterte sich höchstens für Fußballspiele zwischen Siganesen und Ertrusern, die ein Beckenbauer-Holo kommentierte. Diese Lichtgestalt des terranischen Sports war noch immer unerreicht. Falo Gause

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