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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lapidar. „Interferenzen im Bereich der Außenhülle."
    Parrots hagere Gestalt schien noch dünner zu werden. „Das verursacht der Schlangenstern", behauptete er, „Das Biest erholt sich entweder, oder es ist in der Lage, die Blockade der Antis zu neutralisieren."
    „Das würde bedeuten ..."
    „... dass es vielleicht sogar intelligent ist." Parrot atmete tief durch. „Hoffentlich nicht!"
    Aus der Hauptzentrale kam eine Meldung für Rhodan: „Einer der Báalols ist soeben bewusstlos zusammengebrochen. Medoroboter kümmern sich um ihn, aber es sieht nicht gut aus."
    Mit ungefähr einhundert Milliarden Nervenzellen verfügte das menschliche Kleinhirn über das fünffache Potential des Großhirns und erfüllte damit ähnlich komplexe Aufgaben. Im Falle des Rudimentsoldaten war eine noch dichtere Packung zu erkennen, aber das keineswegs nur aufgrund des deutlich größeren Volumens. Hier drückten sich wohl vor allem Minster Nai Fukatis paranormale Fähigkeiten aus, speziell seine angezüchtete Widerstandskraft gegen die AGLAZAR-Strahlung.
    Einen mikroskopisch feinen Kanal durch die graue Substanz der Hirnrinde zu treiben, um den von allen Nervenverbindungen abgetrennten Biochip zu explantieren, wäre dem Ara Prak-Noy als brachiale Holzhammermethode erschienen, Vor allem war er nicht sicher, welche Schäden ein solches Vorgehen hinterlassen würde. Um die Funktionen einzelner Areale einzugrenzen, wären umfangreiche Untersuchungen nötig gewesen, aber die Zeit dafür stand nicht zur Verfügung. Ohnehin waren allein mehr als fünf Stunden mit dem Abtrennen des Chips vergangen.
    Zwischendurch hatte es ausgesehen, als lasse die Wirkung der Narkotika überraschend nach. Kostbare Zeit war verstrichen. Es ging nicht darum, Schmerzempfindungen auszuschalten das offene Gehirn sollte ohnehin unempfindlich sein -, sondern bewussten oder auch nur unbewussten Abwehrreaktionen des Rudimentsoldaten vorzubeugen.
    Dass die beiden Báalols abgezogen worden waren, hatte Prak-Noy schweigend zur Kenntnis genommen, Nach der Isolierung des Biochips bestand kaum noch Gefahr, dass Fukati zu seiner Konditionierung zurückfand.
    Mittlerweile hatte der Ara in Zusammenarbeit mit den beiden Neurochirurgen eine Sonde in die Faltungen des Kleinhirns eingeschleust. In aller Eile hatten die Spezialisten die Sonde aus dem Biotech-Labor modifiziert. Sie hatten kurz nach Operations beginn mit ihrer Arbeit begonnen und diese erst vor wenigen Minuten vollendet. „Sonde" war eine viel zu grobe Umschreibung für das mikroskopisch kleine, vom Medo-Syntron gelenkte Vielzweckfahrzeug. Ursprünglich dafür geschaffen, koronare Verschlüsse zu beseitigen, Zellwucherungen zu lokalisieren oder Blutungen zu veröden, war die Miniaturisierung über Jahrhunderte hinweg fortgeschritten und hatte einen Stand erreicht, der die Verwendung in der Hirnchirurgie nahe legte.
    Aus der anfänglichen Ynkelonium-Beschichtung war eine reine Konstruktion aus Atomen geworden, deren Verhalten organischen Stoffen glich. Die Geschmeidigkeit und Plastizität der Wandung, verbunden mit ihrer guten Ortbarkeit, waren eindeutige Vorteile dieser Methode.
    Aras hatten als Energiequelle den Einsatz eines Mitochondriums ermöglicht. Seitdem konnten die Sonden sich durch Kontraktion und Ausdehnung selbstständig fortbewegen. Ein winziger Staustrahlantrieb oder auf magnetischer Basis arbeitende Druck- oder Zugstrahlprojektoren komplettierten die Anwendungsmöglichkeiten.
    Die Sonde näherte sich dem Zielgebiet, überwacht von hoch empfindlichen Sensoren, die das in seiner Nährflüssigkeit schwebende Gehirn auf unterschiedlichen Bahnen umkreisten.
    „Keine Komplikationen!" Han Justen, Neurochirurg und für die reibungslose Abwicklung zuständig, 'wirkte gelang eilt. „Ich hoffe, Fukati wird uns wewig dankbar sein."
    Einen Kommentar erhielt er nicht mehr. Weil nahezu alle Instrumente ausfielen - und das war etwas, das nach normalem Ermessen überhaupt nicht geschehen durfte. Die Medostation war autark, nicht nur unabhängig von den Lebenserhaltungssystemen der anderen Bereiche, sondern auch in energetischer Hinsicht. Doppelte Redundanzen garantierten die Unversehrtheit der Patienten selbst für den Fall eines Vakuumeinbruchs im Schiff oder schwerer Waffentreffer, sofern nicht gerade in Kliniknähe Transformgeschosse explodierten. Ein schrilles Heulen erfüllte die Luft.
    Systemalarm, „Ich habe die Sonde verloren!", stieß Justen ungläubig hervor. „Keine Anzeige

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