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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ließ sich nicht beweisen. Rhodan würde wissen wollen, ob es weitere Süchtige gab, doch darauf fehlte jeder Hinweis. Selbst wenn der Blondschopf ein Einzelfall gewesen war, dürfte er sich an Details interessiert zeigen. Paton wusste um die Identität des Toten, doch nichts in dessen Biografie gab Hinweise auf seine Sucht und den Wunsch, sich das Leben zu nehmen.
    Er hatte noch eine Stunde Zeit. Er würde es herausfinden. Er wusste auch, wo es weitere Informationen über die Vergangenheit des Terraners geben konnte. In dessen Kabine. Vielleicht erfuhr er dort die ganze verborgene Wahrheit. Es vergingen nur wenige Minuten, bis Paton vor einem Schott stand und sich gegenüber dem Kabinensyntro als Sicherheitsexperten auswies. Nach einem längeren Dialog, den er kraft seiner Vollmachten schließlich mit einem barschen Befehl beendete, öffnete der Syntron, damit der Rudyner in der Kabine forschen konnte.
    Auf den ersten' Blick ließ die karge Ausstattung der Kabine nicht darauf schließen, dass der Bewohner seiner Persönlichkeit jemals größeren Ausdruck verliehen hatte. Sie enthielt nur wenige Habseligkeiten, Freizeitkleidung im Spind, einige exotische Pflanzen, die zwischen Schlaf- und Wohnbereich ein Spalier bildeten, und ein Holo an der Wand über dem Formbett, das den Toten mit einer jungen Frau zeigte, die Paton nicht kannte.
    Es war im Freien auf dem Raumhafen einer Sauerstoffwelt aufgenommen.
    Paton wollte die Hoffnung schon aufgeben, Näheres über die Hintergründe zu erfahren, als er in einer Innentasche der Kleidung im Spind vier Holowürfel fand. Sie waren ungefähr in Monatsabständen bespielt worden, wobei einer sogar von diesem Tag datierte. Paton warf einen raschen Blick auf die Zeitangabe über dem Eingangsschott. Ihm blieb eine gute halbe Stunde. Er aktivierte den jüngsten Würfel. Das Gesicht des Terraners, der sich in der Transmitterhalle getötet hatte, flammte auf. Seine Haare waren zerzaust, die Wangen eingefallen. Er starrte den Betrachter blicklos an, wie unter Schock. Doch Paton begriff, dass er von Drogen gezeichnet war. Seine Stimme klang haspelnd, als er seine Erzählung begann.
    Was wissen die Kollegen und Vorgesetzten schon von der Seelenlage eines Menschen, der einmal ein Mutant war. Seit ich hier an Bord bin, ist es immer schlimmer geworden, einfach unerträglich! Rhodans Anwesenheit - wie damals vor acht Jahren auf der ROALD AM UND SEN. Ich muss etwas gegen meine innere Unruhe tun, gegen meine Depressionen.. Ich kann sie kaum noch vor den anderen verbergen. - Ach, das Reden hilft mir auch nicht mehr ... alles fällt mir so schwer ... ich rufe ihn an ...
    Paton schluckte. Er bezweifelte nicht, dass diese Aufzeichnung unmittelbar vor dem Anruf bei dem Dron erfolgt war, von dem der Terraner sich Nachschub erhofft hatte. Er war nicht auf Drogen gewesen, sondern auf Entzug. Aber dieser Holowürfel brachte ihn nicht weiter. Er enthielt keine verwertbaren Informationen, die über das Leid des Sprechers hinausgingen. Paton legte den nächst jüngeren Würfel ein, der drei Wochen vorher entstanden war. Das aufflammende Konterfei wirkte weniger ausgemergelt und nicht so offen verzweifelt.
    Mein Leben lang habe ich kein Glück gekannt, obwohl ich mich immer danach sehnte, begann der blonde Terraner. Du weißt das besser als jeder andere, Liv. Erst du hast mir dieses himmlische Gefühl nahe gebracht. Wie oft habe ich dir das zu erklären versucht und nur Unglauben in deinen Augen gesehen. Meine Kindheit war nicht so behütet wie deine. Meine Eltern konnten nicht damit umgehen, dass ich anders war. Sie haben mir nie geglaubt und nichts von Beweisen wissen wollen. Ihre Angst, eine Missgeburt aufgezogen zu haben, überwog. Noch heute sind sie wohl fest überzeugt, dass ihr Sohn den Verstand verloren hat und deshalb ein Taugenichts wurde.
    Ich war immer einsam. Niemand konnte mir den Grund für meine Andersartigkeit nennen. Es war einfach so. Das änderte sich erst, als überall Personen wie ich geboren wurden. Sie erzeugten durch ihre bloße Anwesenheit Ängste, gefolgt von Ressentiments, die mir durch meine Eltern vertraut waren. Es wunderte mich nicht, dass nur Wochen später so genannte PsIso-Netze in Massenproduktion gingen. Für fünf Galax das Stück konnte man sich damit vor dem Zugriff dieser Missgeburten schützen - zu denen auch ich gehörte.
    Ich begriff sofort, dass ich ein Monochrom-Mutant war. Alle Anzeichen sprachen dafür. Ich hatte diese Gabe, die ich als Temporaldesign

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