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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stürzte er. Er hatte keine Gelegenheit mehr, noch etwas zu sagen, geschweige denn sich umzudrehen. Der Terraner sprang zu dem bäuchlings liegenden Soltener, stach mehrmals auf seinen Rücken ein. Laute Schreie übertönten das feine Sirrender Klinge.
    Mit regloser Miene erhob sich der Süchtige und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Er desaktivierte das Messer und legte die wenigen Meter zu dem abgetrennten Unterarm zurück, hob ihn auf und warf ihn in einen Müllkonverter. Das Blut würde ein Reinigungsroboter wegwischen; eines der Maschinenwesen arbeitete ohnehin gerade am Rand der Halle. „Willst du nicht auch noch den restlichen Körper entsorgen?", fragte ich. Ich verließ mein Versteck, das unmittelbar neben der Stelle lag, an der der Terraner nun stand und mir den Kopf zuwandte. Ich sah das Entsetzen in seinen Augen, aber es schien noch von dem eben geführten Kampf herzurühren. Als er mich erkannte, wurde es durch einen anderen Ausdruck ersetzt: Hoffnung. „Ich weiß nicht, wie du hierher gekommen bist, Dron", krächzte der Blondschopf, „aber könnte es sein, dass du etwas für mich hast?" Es war schier unglaublich, aber alles im Denken und Handeln dieses Weichhäuters drehte sich nur um Drogen und ihn selbst. Er nahm doch wirklich an, dass ich hier war, weil ich meine Meinung geändert hatte und ihn mit Eyemalin versorgen wollte. „Glaubst du, ich würde mir deshalb die Mühe machen, dich zu suchen?"
    „Ich bin eine Gefahr für dich. Vielleicht willst du mein Schweigen erkaufen?"„Du sagst es: Du bist eine Gefahr für mich." Er hatte noch immer gehofft, dass ich mich gütlich mit ihm einigen wollte. Aber hier an Bord hatte ich keinen Zugriff auf Eyemalin, und auf Süchtige war ohnehin kein Verlass. Was für ein Träumer! Ich schwieg, und als ich keinerlei Anstalten traf, ihm ein Päckchen auszuhändigen, dämmerte ihm die bittere Wahrheit. „Du willst mich ausschalten, genau wie er." Sein Kopf ruckte zu der Leiche am Boden. Dabei ließ er mich nicht aus den Augen. „Und wenn ich dir verspreche, den Mund zu halten? Ich werde dich nicht verraten, egal was geschieht."
    „Ich glaube nicht, dass man dir vertrauen kann." Er stürzte sich ohne jede Vorwarnung auf mich. Wäre nicht den Bruchteil einer Millitonta vorher ein Schatten über sein Gesicht gehuscht, hätte sein Schlag mich vielleicht überrascht. So aber begegnete ich seiner erhobenen Faust, in der die Vibratorklinge erneut flirrte, mit einer Abfolge von Varo-Ki-Dan-Griffen, die ihn um mich herum und meinen Rücken hinauf über die rechte Schulter wieder nach vorn wirbelten, bis er schmerzhaft mit dem Gesicht voran auf dem Boden aufkam. Ich stand weiter reglos wie eine Statue.
    Stöhnend wälzte er sich auf die Seite und blickte zu mir hoch. Aus einer Platzwunde an der Stirn floss Blut, desgleichen aus der gebrochenen Nase. Er schielte zu dem Vibratormesser, das grün flirrend zwei Meter neben mir lag, dann sah er wieder zu mir. Der Ausdruck in seinen Augen hatte sich geändert. Sie wirkten jetzt trüb und trostlos. Er hat den Mut verloren, begriff ich. Sein Überraschungsangriff war ein letztes, verzweifeltes Aufbegehren, bevor er sich ins Unvermeidliche fügt.
    Aber nein, ich musste mich irren. Unter normalen Umständen wäre das vielleicht denkbar gewesen, wenn der Kampf spielerischer Natur gewesen wäre oder an seinem Ende eine Gefangennahme gestanden hätte. Hier ging es um mehr, buchstäblich um alles. Niemand fügte sich ins Unvermeidliche, wenn dieses Unvermeidliche der Tod war! Ich sah, wie der Terraner sich mit den Händen seitlich aufstützte und langsam nach hinten schob. Er starrte mich an, die Haarsträhnen in der blutigen Stirn. Sein Brustkorb hob und senkte sich, einmal, zweimal, gleichzeitig zuckten seine Mundwinkel. Dann brach es aus ihm heraus - ein abgehacktes, anhaltendes, schallendes Gelächter.
    Seine Reaktion erstaunte mich. Ich hatte mich auf einen kurzen Kampf eingerichtet, der mit dem Tod des Süchtigen endete. Anschließend hatte ich die sterblichen Überreste der beiden Weichhäuter in den überall verteilten Müllkonvertern entsorgen wollen. Aber der Kampf war viel kürzer ausgefallen, als ich vermutet hätte. Was mir nun bevorstand, war etwas, das ich nur unter größten Mühen mit meinem Kriegerstolz vereinbaren konnte. Ich musste eine Hinrichtung vornehmen. Während der Blondschopf sich unter irrem Gelächter immer weiter nach hinten schob, griff ich nach meiner Waffe und stellte sie auf

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