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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Desintegration. „Liv!", schrie der Süchtige. „Ich bin nicht stark genug, Liv! Verzeih mir!" Er sprang auf und rannte zum nächsten Container, suchte mit einem Hechtsprung dahinter Deckung. Ich zögerte zu schießen, weil ich keine verräterischen Spuren auf dem Boden oder den Maschinenteilen hinterlassen wollte. Im nächsten Moment rannte der Blondschopf hinter dem Container hervor zu einem der vielen Sendegeräte in der Transmitterhalle. Sie waren außer Betrieb, immerhin flogen wir durch den Hyperraum. Kurz entschlossen aktivierte er eines der Geräte, und ein Förderband setzte sich in Bewegung, auf dem ein halbes Dutzend kleinere Container auf den Abtransport wartete. „Liv!", brüllte er noch einmal. „Jetzt sehen wir uns wieder!" Er lachte wieder, zerrte den Behälter, der dem Transmitterbogen am nächsten war, vom Förderband und sprang selbst hinauf. Dann wandte er sich mir zu. Die Arme triumphierend erhoben, ließ er sich weiter zum Abstrahlfeld tragen. „Endlich wieder vereint, Liv!", rief er, als seine hintere Körperhälfte in das wabernde Feld eintauchte. „Wie sehr habe ich mich danach gesehnt!"
    Im einen Moment sah ich noch die geballten Hände der nach oben gestreckten Arme, die Nase, die Fußspitzen, ich hörte ihn reden und lachen. Im nächsten Moment war der Transmittertechniker schon verschwunden. Nichts verriet mehr, dass dort auf dem Förderband gerade noch ein Lebewesen gestanden hatte. Seine Stelle nahm bereits der folgende Container ein, der nun ebenfalls in den Schlieren des Abstrahlfeldes verschwand.
    Ich steckte meine Waffe wieder ein, ging zum Transmitter und schaltete ihn aus. Das Risiko, das der Süchtige für mich dargestellt hatte, war gebannt.
    Er hatte sich ins Nichts abgestrahlt. Seine Entscheidung hatte mich überrascht. Aber ich hatte ihn gewähren lassen, denn sie kam mir entgegen.
    Dennoch zischte ich verächtlich über diese ehrlose Tat. Sein Körper war aufgelöst worden. Im Hyperraum gab es kein Empfangsgerät. Der süchtige Transmittertechniker hatte den Freitod gewählt.
    Noch als er durch die Transmitterhalle schritt, fragte sich Paton, ob die Hochrechnung des Syntrons richtig gewesen war. Hatte sich der Dron wirklich hierher begeben, nur weil sich auch das Besatzungsmitglied, das ihn angerufen hatte, häufig an diesem Ort aufhielt? Seltsamerweise gab es in diesem Bereich keine Kameraüberwachung - ein Umstand, der bei der Hochrechnung des Syntrons stark ins Gewicht gefallen war. Handelte es sich um einen geheimen Treffpunkt? Bekam der Informant hier seine Drogen zugesteckt? Die lauten Rufe, das Gelächter, das auf einmal erklungen war, hatten Patons Zweifel mit einem Schlag beseitigt. Er eilte schnell in Richtung des Lärms, wobei er sich zu größter Vorsicht mahnte. Er konnte nicht wissen, was den schreienden Unbekannten zu seinem eigenartigen Verhalten veranlasste.
    Als er um die Ecke einer Containerreihe bog, blieb er wie angewurzelt stehen. Einige Dutzend Meter vor sich sah er einen Humanoiden auf dem Boden liegen, augenscheinlich tot. Etwas weiter entfernt stand die mächtige Echsengestalt des Dron, den Blick auf einen Transmitter gerichtet. Von dort kamen die Rufe und das Gelächter. Jemand stand mit erhobenen Armen auf dem Förderband und verschwand im Abstrahlfeld. Paton erkannte noch, wer es war: der junge Mann, den Qertan in seiner Kabine angerufen und um eine Lieferung gebeten hatte, Doch er schien den Verstand verloren zu haben. Er ließ sich in den Hyperraum abstrahlen. Das kann doch nicht wahr sein, dachte Paton. Er bringt sich um!
    In Sekundenschnelle war es vorbei. Er hatte nicht mehr eingreifen können, ebenso wenig der Dron, der den Transmitter nun erreichte und abstellte.
    Paton beschloss, sich dem Echsenwesen nicht zu erkennen zu geben. Immerhin genoss Qertan diplomatische Immunität. Er würde auf andere Weise herausfinden, was sich hier abgespielt hatte. Vorsichtig zog er sich aus der Halle auf den Gang zurück. Auf dem Weg zum nächsten Antigravlift nahm er mit Perry Rhodan Verbindung auf und schilderte ihm den Vorfall. Wenn der Resident überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Er forderte Paton auf, ihm die genauen Hintergründe später zu schildern. Er werde beim Wiedereintritt in den Normalraum in der Hauptzentrale der LEIF ERIKSSON benötigt.
    Der Rudyner stimmte zu, die Verbindung brach ab. Doch was sollte er dem Residenten eigentlich erzählen? Der Tote hatte ein Rauschmittel bezogen, möglicherweise von dem Dron, doch das

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