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217 - Der Unsichtbare

217 - Der Unsichtbare

Titel: 217 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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sperrig!«
    Oree drückte dem verdutzten Freund seine Axt in die Hand. »Deshalb werden wir es auch in handliche Stücke zerlegen. Sucht Stellen, an dem ihr möglichst wenig zusätzlichen Schaden anrichtet.«
    Buran sah Augen verdrehend auf die Axt. »Du magst ja dem Gesetz dieses Landes frönen, das dem Stärkeren Recht gibt, aber Verstand hast du nicht. Wenn es unbedingt sein muss, hole ich lieber einen der Rollwagen vom Zuckerrohrtransport. (Die Lubaka bauen Zuckerrohr an und gewinnen daraus neben Zucker Schnaps bzw. Ethanol, mit dem sie auch ihre Boda-Bodas antreiben) Dann kann der Efrant das Ding am Stück ziehen.« Er gab Oree die Axt zurück und ging zu fünf wartenden Kriegern hinüber. Oree ließ ihn gewähren.
    Langsam ging er von der Absturzstelle fort. Ob es Überlebende gab? Er hatte drei seiner Leute losgeschickt, sich in der Gegend umzusehen. Auch er machte sich auf die Suche. Gefangene aus dem Reich des Östlichen Kaisers würden Waluk sicher erfreuen und ihn milder stimmen über Orees eigenwilliges Handeln. Er wollte dem Khaan dieses Luftschiff bringen, auch wenn Waluk sicher nicht damit einverstanden war. Er musste es tun. Orna war seine Zwillingsschwester und sie waren schon viel zu lange getrennt.
    »Verkauft hat er sie«, zischte der breitschultrige, hellbraune Mann in dem Lendenschurz aus dunklem Stoff. »Verkauft wie ein Wollschiip.«
    Er entfernte sich von den anderen und steuerte die scharfkantigen Felsen an. Ganz in der Nähe gab es eine Höhle, in der ein Weela hauste. Wenn die Besatzung dort Unterschlupf gesucht hatte, war sie vermutlich längst tot. Trotzdem wollte er nachsehen, um zumindest ihre Überreste in Augenschein zu nehmen. Schließlich musste irgendjemand das Luftschiff gelenkt haben, und dieser Jemand konnte sich nicht in Luft auflösen. Er hatte sicherlich Schutz vor dem Unwetter gesucht. Die Gewitter über dem See waren schrecklich, ihre Kräfte und Winde so gewaltig, als wollten die Götter Kigooma, Keleemi und Zoongwa (Die drei Becken des 700 Kilometer langen Tanganjikasees: Kigoma, Kelemi und Zongwe) die Welt vernichten.
    Oree ging eng am Felsen entlang und nutzte die Deckungsmöglichkeit, so gut er konnte. Er betrat vorsichtig die leere Höhle. Weelas waren nur in der Nacht eine Gefahr. Tagsüber ruhten sie.
    Angst, auf Untertanen des Östlichen Kaisers zu treffen, hatte Oree nicht. Seine Mutter Iranda hatte ihm von all den Lügen erzählt, die aus dem Osten verbreitet wurden. Von Städten in den Wolken, stampfenden Maschiins und anderen wunderlichen Dingen, die von einem selbst ernannten Kaiser regiert wurden, der sein Volk nur ausbeutete. Vielleicht waren die Insassen des Himmelsschiffs auch nur vor ihm geflohen…?
    Welche Gerüchte auch immer zu ihnen kamen, und ganz egal, wie mächtig dieser Kaiser sein mochte: Er konnte einfach nicht an den Khaan heranreichen. Nicht an Shahruuk, den despotischen Induu, der das Land westlich des Tangaani-Sees beherrschte. Oree seufzte leise. Wie schön wäre es, wenn endlich jemand den Mut finden würde, Shahruuk zu erledigen.
    Durch den breiten Höhleneingang fiel genug Licht. Was war das? Er beugte sich vor und streckte seinen Finger in einen rotbraunen Sprenkel. Blut. Angetrocknet, keine fünf Stunden alt. Er fuhr herum. Hier war er also gewesen, der Luftschiffmann. Vielleicht sogar mehrere. Hatte der Weela sie angegriffen, oder war es ein anderer nächtlicher Jäger gewesen?
    Oree trat wieder ins Freie. Was hätte er nach einem Angriff getan? Wo wäre er hingegangen? Er sank auf die Knie und lauschte. Im Vergleich zu seiner Zwillingsschwester Orna war die Gabe bei ihm nur schwach ausgeprägt, aber sie reichte aus, um Fremde und drei seiner Krieger zu erfühlen. Nicht weit entfernt!
    Er ging weiter den Felsen entlang, in Richtung einer Schonung aus Schirmakazien und Jakaradas. Der steinige Boden stieg hier stetig an. Er brauchte nicht lange, um die hauchfeine Rauchsäule auszumachen, die sich in den blassblauen Himmel wand. Leise schlich er näher.
    Da waren sie ja, die Luftschiffmänner. Zusammen saßen sie an einem winzigen qualmenden Feuer. Zwei erbärmliche Gestalten. Sie wirkten angeschlagen. Trotzdem waren sie gefährlich, denn sie hatten zwei der Waffen bei sich, die Oree bereits aus dem Himmelsschiff hatte bergen lassen. Die Waffen lagen in Griffnähe, und er würde schnell sein müssen.
    Fasziniert studierte Oree die Fremden. Wie weiß der eine war! Viel heller als er selbst. Sein Oberkörper war entblößt und schimmerte

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