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2171 - Inquisition der Vernunft

Titel: 2171 - Inquisition der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich auf diese Situation vorbereitet."
    „Wie klug du bist", spöttelte der Moro-Rihjotto. Er schaltete um, und das Bild an der Wand wechselte. Nun war ein anderer Raum zu sehen, in dem Stützpunktkommandant Themen Vulta und sein Stellvertreter Raskan Wenko nebeneinander vor einer ähnlichen Wand saßen und die aufmarschierenden Soldaten beobachteten. „Sie haben den Auftrag, uns auf der Stelle zu erschießen", erläuterte der Moro-Rihjotto kühl. „Sie lassen sich auf keine Diskussion oder gar einen Kampf ein. Sobald sich die Tür öffnet, schießen sie. Bis dahin habt ihr noch Zeit, euch an den Tisch zu setzen. Mehr nicht. Ihr könnt entscheiden ob ihr im Stehen oder im Sitzen sterben wollt."
    Man braucht bloß vor die Tür zu treten, schon hat man sieben Feinde. Der Umstand jedoch, dass wir Feinde haben, beweist eindeutig, dass wir uns Verdienste erworben haben.
    Eifage Agehr; Angehörige des Lichtvolkes Dass Anguela überraschend abgereist war, erfuhr seine Stellvertreterin erst, als sie am Morgen des 287. Burd 5537 Tha auf einen der vielen Balkone der Calditischen Paläste trat, um auf das Land zu blicken und die frische Luft zu atmen. Sie hatte die Angugoles ein wenig gelockert, so dass die Biolumineszenz ihres Körpers zu sehen war. An diesem Morgen war sie stark und ausgeprägt. Sie ließ erkennen, dass die Leuchterin von intensiven Emotionen erfüllt war. Die Abreise des Dhasaren enttäuschte sie, da sie gehofft hatte, an diesem Morgen noch einmal mit ihm über dringend notwendige Angelegenheiten reden zu können. Sie fand, dass Anguela mittlerweile leichtsinnig wurde. Allzu sehr gab er sich dem Gefühl der Sicherheit hin, das durch den vermeintlich weit verbreiteten Frieden hervorgerufen wurde.
    Eifage Agehr fürchtete, dass der Frieden nicht so sicher war, wie er glaubte. Plötzlich bemerkte sie den Vaianischen Ingenieur, der ihr schon zuvor aufgefallen war, weil er ihr auf so eigenartige Weise mitgeteilt hatte, dass der Verkünder sie sprechen wollte. Er stand schräg unter ihr auf einem anderen Balkon. Und es war noch jemand bei ihm. Wer das war, konnte sie jedoch nicht erkennen. Eine Säule versperrte ihr die Sicht auf ihn. „Anguela ist uns auf den Leim gegangen", hörte sie den Ingenieur sagen.
    Schlagartig verflog ihre gute Laune. Sie spitzte die Ohren. Um besser hören zu können, ohne gesehen zu werden, legte sie sich auf den Boden und brachte ihren Kopf ganz nah an den Rand des Balkons heran. „Wenn er merkt, was gespielt wird, ist es bereits zu spät für ihn", antwortete der andere mit gedämpfter Stimme. Dennoch kam sie ihr bekannt vor. Die Stimme war dunkel, und sie klang rau in ihren Ohren. „Ihr werdet ihn töten?", fragte der Vaianische Ingenieur. „Es muss sein!", hörte sie den anderen sagen. Vergeblich verdrehte sie den Kopf, um zu erkennen, wer es war. Er trat nicht hinter der Säule hervor. „Am Ende steht der Tod für Anguela! Ebenso für alle Mitwisser, die uns gefährlich werden können." Eifage musste unbedingt herausfinden, mit wem der Ingenieur sprach. Lautlos zog sie sich vom Balkon in den dahinter liegenden Raum zurück. Sie sprang auf und eilte geschmeidig bis zu einer Schräge, über die sie nach unten gleiten konnte. Sie beeilte sich. Da es keinen direkten Zugang zu dem anderen Balkon gab, musste sie einen Umweg einschlagen. Das kostete ein paar Sekunden mehr Zeit, als sie einkalkuliert hatte. Dennoch war sie schnell- jedoch nicht schnell genug.
    Vorsichtig betrat sie einen Raum und schlich sich dann an die Stelle heran, an der sie die bei den Verschwörern beobachtet hatte. Sie fürchtete sich nicht, wollte sich aber nicht auf einen Kampf mit den beiden" Verrätern einlassen. Sie traute sich nicht zu, gegen beide bestehen zu können. Als sie den Durchgang zum Balkon erreichte, sah sie, dass sie zu spät gekommen war. An der Brüstung hingen einige Fetzen der Angugoles, die der Vaianische Ingenieur getragen hatte. Der Unbekannte, mit dem dieser gesprochen hatte, war verschwunden.
    Eifage Agehr trat an die Brüstung heran und blickte darüber hinweg in die Tiefe. Sie war so hoch, dass sie die Gestalt des Ingenieurs kaum mehr erkennen -konnte, die weit unter ihr mit zerschmetterten Gliedern auf dem Boden lag. Kein Zweifel. Der Unbekannte hatte ihn vom Balkon gestürzt, um einen lästigen Mitwisser zu beseitigen. Eilig zog sich die Leuchterin zurück. Einem ersten Impuls folgend, wollte sie Alarm schlagen. Doch dann überlegte sie es sich anders. Es war besser, wenn die

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